Europäischer Gerichtshof:Ende der Super League? Gutachten stützt Uefa und Fifa

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Florentino Peréz, Präsident von Real Madrid, gilt als einer der Verfechter der Super League. (Foto: Manu Fernandez/dpa)

Grundsätzlich dürften abtrünnige Topklubs ihren eigenen Betrieb starten - doch dann wären sie wohl ebenso wie ihre Spieler von sonstigen Wettbewerben ausgeschlossen. Für die Treiber der Milliardenliga dürfte das endgültige Aus nahe sein.

Bittere Abfuhr für die Abtrünnigen, wichtige Rückendeckung für Uefa und Fifa: Der Super League droht das endgültige Aus. Das Gutachten des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) dürfte der Anfang vom Ende der äußerst umstrittenen Milliardenliga sein. Denn die obersten Rechtsberater stellten sich klar auf die Seite der mächtigen Fußball-Verbände - und versetzten den von Real Madrid, Barcelona und Juventus Turin weiter forcierten Plänen einen empfindlichen Dämpfer.

Zwar dürften die grundsätzlich ihren eigenen Betrieb starten - doch dann wären sie wohl ebenso wie ihre Spieler von allen sonstigen Wettbewerben ausgeschlossen. Denn eine Teilnahme an den Wettbewerben der Verbände kann nicht eingeklagt werden. Die von der Europäischen Fußball-Union (Uefa), dem Weltverband Fifa und auch nationalen Organisationen ausgesprochenen Drohungen in Sachen Ausschluss stuft Generalanwalt Athanasios Rantos als rechtskonform ein.

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Antonio Rüdiger und Marc-Andre ter Stegen fehlen bei der Heim-EM, Vinicius Junior oder Pedri bei der WM 2026 - kaum vorstellbar, dass die Spieler das Risiko eines Ausschlusses von den derzeit wichtigsten Wettbewerben eingehen wollen. Auch in den nationalen Ligen dürften sie als Teilnehmer an der Super League womöglich nicht mehr mitspielen - zumindest wäre ein Ausschluss rechtlich offenbar möglich.

Jedoch gibt es für die Treiber des Milliardenprojekts um die Agentur A22 noch Resthoffnung. Das am Donnerstag veröffentlichte Gutachten ist nicht bindend. Jedoch folgte die große Kammer des EuGH in der Vergangenheit meist den Schlussanträgen, ein Urteil ist für März 2023 zu erwarten. Die Gründung einer Super League war im April 2021 nach einem europaweiten Aufschrei und auf großen Druck der Verbände krachend gescheitert.

Vor allem hochverschuldete Topklubs wollen die Super League

Während sich ein Großteil der zwölf Abtrünnigen schnell zurückzog, sagten die schwer verschuldeten Real, Barca und Juve dem bestehenden System den Kampf an. Das Trio zog nur wenige Wochen später zur Überprüfung vor ein Madrider Gericht, dies übergab den Fall an den EuGH in Luxemburg. Die Kläger argumentierten, dass Fifa und Uefa durch das Verbot der Teilnahme an alternativen Wettbewerben ein unlauteres Monopol im Sinne des Wettbewerbsrechts ausübten.

Doch das Gutachten stützt die Verbände - und das sorgte sowohl bei der Uefa als auch beim Weltverband für einen Mix aus Genugtuung und erstem Jubel. Sie fühle sich dadurch in ihrer "zentralen Aufgabe" unterstützt, "den europäischen Fußball zu regeln, die Pyramide zu schützen und das Spiel in ganz Europa zu entwickeln", schrieb die Uefa in einer Stellungnahme. Es gehe nun weiter darum, "den Fußball für alle zu entwickeln", hieß es weiter, "denen die wahren Werte des Fußballs am Herzen liegen". Der Weltverband begrüßte, "dass der Generalanwalt das ausschließliche Recht der Fifa zur Vermarktung der von ihr veranstalteten internationalen Wettbewerbe anerkennt".

Die ECA wertete die Empfehlung der obersten Rechtsberater als "klare Absage an die Bemühungen einiger weniger, die Grundlagen und das historische Erbe des europäischen Fußballs für viele zu untergraben", so die europäische Klubvereinigung. Bleibt nur abzuwarten, ob die große Kammer des Europäischen Gerichtshofs nun wie so oft dem Gutachten auch tatsächlich folgt.

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