Südafrika beim Confed-Cup:Jubel trotz Niederlage

WM-Gastgeber Südafrika unterliegt beim Confederations Cup den starken Spaniern, zieht aber trotzdem ins Halbfinale ein, weil Iran nicht gegen Neuseeland gewinnt.

Die Spanier haben ihre Siegesserie gegen Südafrika fortgesetzt - aber auch der WM-Gastgeber des kommenden Jahres hatte Grund zum Jubeln.

David Villa, dpa

David Villa brachte die Spanier in der 52. Minute in Führung.

(Foto: Foto: dpa)

Trotz der 0:2 (0:0)-Niederlage gegen den Fußball-Europameister zog die Bafana Bafana am Samstag in Bloemfontein als Gruppen-Zweiter hinter den Iberern ins Halbfinale des Confederations Cups ein, weil der Irak gleichzeitig nicht über ein 0:0 gegen Neuseeland hinauskam.

David Villa (52.) und Fernando Llorente (72.) machten mit ihren Toren vor 38.212 Zuschauern im Free State Stadium den 15. aufeinanderfolgenden Sieg des nun alleinigen Weltrekordhalters perfekt. Zudem blieb die Furia Roja zum 35. Mal in Folge ungeschlagen und stellte damit die Bestmarke von Rekord-Weltmeister Brasilien ein.

Spanien trifft im ersten Halbfinale der WM-Generalprobe am Mittwoch in Bloemfontein auf den Zweiten der Gruppe B, Südafrika tritt in der zweiten Vorschlussrunden-Begegnung am Donnerstag in Johannesburg gegen den Sieger der Brasilien-Gruppe an.

Unbeeindruckt vom ohrenbetäubenden Getöse der Vuvuzelas demonstrierten die Iberer auch im dritten Turnier-Spiel ihr spielerisches Potenzial und machten einen Klassenunterschied deutlich. Die von Trainer Vicente Del Bosque auf sieben Positionen veränderte Mannschaft beschränkte sich lange Zeit darauf, Ball und Gegner zu kontrollieren, drängte aber nach der Pause entschlossen auf die Entscheidung. Das Team von Coach Joel Santana war dagegen in erster Linie darauf bedacht, das eigene Tor zu verteidigen.

Gegen die massierte Defensive der Südafrikaner um den 1,98 Meter- Hünen Matthew Booth blieben spanische Torchancen Mangelware. Ein Freistoß von Albert Riera (4.), den Keeper Itumeleng Khune mit beiden Fäusten zur Ecke lenkte, war zunächst der einzige Aufreger. Erst nach halbstündiger Warmlauf-Phase nahm die Begegnung allmählich Fahrt auf.

Als die Deckung der Hausherren in der 35. Minute durch einen blitzsauberen Pass von Cesc Fabregas erstmals ausgehebelt wurde, verhinderte nur Khune das vierte Turniertor von Fernando Torres. Während die Bafana Bafana mit Leidenschaft und hoher Laufbereitschaft nach hinten absicherte, war von ihrer Offensive wenig zu sehen. Der frühere Dortmunder Steven Pienaar setzte noch die meisten Akzente.

Nach Wiederbeginn machten die Iberer ernst. Als Tsepo Masisela Fabregas im Strafraum nur noch regelwidrig stoppen konnte, entschied der chilenische Schiedsrichter Pablo Pozo auf Strafstoß. Doch Villa scheiterte anm glänzend reagierenden Khune (51.). Kaum eine Minute später holte der von Real Madrid umworbene Angreifer des FC Valencia das Versäumte nach, als er eine Flanke von Riera gekonnt mit der Brust stoppte und den Ball aus der Drehung in die lange Ecke jagte.

Danach nahm Del Bosque seine Top-Stürmer Torres und Villa aus dem Spiel - doch auch Ersatz Llorente erwies sich als treffsicher. Nach Zuspiel von Fabregas staubte der Stürmer aus Bilbao zum 2:0 ab.

Erster Punkt für Neuseeland

Neuseeland gewann im neunten Anlauf erstmals einen Punkt in einem Spiel beim Confederations Cup und machte damit die geringen Hoffnungen des Irak auf eine Halbfinalteilnahme endgültig zu Nichte. Die großen Turnier-Außenseiter trennten sich am Samstagabend im Johannesburger Ellis Park vor 23.295 Zuschauern mit 0:0 und müssen beide nach der Vorrunde die Heimreise vom WM-Testlauf in Südafrika antreten.

Die "Kiwis" verließen bei ihrer dritten Teilnahme in der Geschichte des Fußball-Wettbewerbs immerhin erstmals nicht als Verlierer den Platz, konnten aber wie ihr Kontrahent in drei Partien keinen Treffer erzielen. Mit nur einem Zähler blieben sie zudem hinter dem Irak (2), bei dem Trainer Bora Milutinovic seine Abschiedsvorstellung gab, auf dem letzten Platz der Gruppe A.

Zu Beginn der Partie zeigten beide Mannschaften, dass sie nicht ohne Erfolg die für sie ungewohnte große Fußball-Bühne verlassen wollen und agierten erfrischend offensiv. Die Irak-Angreifer Emad Mohamed (7.) und Younis Mahmoud (10.) vergaben beste Chancen. Auf der Gegenseite ließ Chris Killen (12./35./45.) gleich drei Möglichkeiten zum ersten Turniertreffer seines Teams aus. Leo Bertos (27.) prüfte mit einem Distanzschuss den guten Irak-Schlussmann Mohammed Kassid. Ein Kopfball von Shane Smeltz (30.) strich knapp am Tor vorbei.

Auch in der zweiten Halbzeit hatten die robusteren Neuseeländer zunächst mehr Spielanteile, konnten aber kaum noch kreative Akzente setzen. Der Irak wurde in der letzten halben Stunde aktiver, war wie in den vorangegangenen Partien gegen Südafrika (0:0) und Spanien (0:1) aber letztlich zu harmlos, um sich die Halbfinalteilnahme zu verdienen. Die Qualifikation für die WM hat der Asienmeister bereits verpasst. Neuseeland will sich im November in Relegationspartien gegen Bahrain oder Saudi-Arabien eine erneute Südafrika-Reise im kommenden Sommer erspielen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: