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Stuttgart schlägt Kaiserslautern 2:0:Cacau kann's doch noch

516 Minuten hatte er nicht mehr getroffen - dann kam der FCK: Stuttgarts Stürmer Cacau schießt gegen einen abschlussschwachen 1. FC Kaiserslautern endlich wieder ein Tor und führt sein Team in der Tabelle weiter nach oben. Auch der zweite Torschütze der Schwaben hatte zuvor eine halbe Ewigkeit auf einen Treffer gewartet.

Das Ende der torlosen Phase von Nationalstürmer Cacau hat dem VfB Stuttgart den Sprung auf Platz vier der Bundesliga gesichert und die Sorgen des 1. FC Kaiserslautern vergrößert. Die Schwaben setzten sich dank der Tore des gebürtigen Brasilianers, der erstmals nach 516 Minuten wieder traf (52.), und des ersten Treffers des Niederländers Khalid Boulahrouz seit März 2005 (69.) zum Auftakt des 8. Spieltags 2:0 (0:0) bei den Pfälzern durch.

Durch den Sieg machte der VfB mit 13 Punkten zumindest bis Samstag vier Tabellenplätze gut. Dagegen bleiben die Pfälzer nach der zweiten Niederlage in Folge mit fünf Zählern auf dem 15. Rang und können am Wochenende noch auf die Abstiegsplätze durchgereicht werden. Die 46.186 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion quittierten die Leistung der Lauterer, die in ihrer Bundesliga-Geschichte noch nie so wenig Punkte nach acht Spielen auf dem Konto hatten, mit zahlreichen Pfiffen.

"Wir haben heute unser bestes Heimspiel gezeigt", sagte Lauterns Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz: "Wir haben bestimmt zehn oder 14 Torchancen herausgearbeitet. Das ist das, was in den letzten Wochen gefehlt hat. Da fehlt auch das Selbstvertrauen."

Boulahrouz war nach seinem ersten Tor seit sechseinhalb Jahren glücklich. "Irgendwann musste das Tor ja kommen", sagte der Niederländer und ergänzte: "Ich habe vorher gesagt, wenn ich heute kein Tor mache, nehm ich mir ein Taxi und komme nie wieder zurück." Nach neun Minuten verbuchten die Schwaben, bei denen Kapitän Matthieu Delpierre, Zdravko Kuzmanovic, Georg Niedermeier, Ermin Bicakcik, Johan Audel und Julian Schieber fehlten, die erste Möglichkeit. Der Japaner Shinji Okazaki setzte seinen Schuss aber zu hoch an.

Schwachpunkt der Schwaben

Die Gastgeber agierten zunächst vollkommen harmlos. Dennoch hätte die Mannschaft von Trainer Marco Kurz, der in Stuttgart geboren ist und 1990 sein Profidebüt im VfB-Trikot gegen den FCK (0:1) feierte, nach einer knappen Viertelstunde in Führung gehen können. Lauterns Kapitän Christian Tiffert, der seine Bundesliga-Karriere beim VfB begonnen hatte, scheiterte freistehend am Stuttgarter Torwart Sven Ulreich (14.).

Im Anschluss erarbeiteten sich die Pfälzer eine Feldüberlegenheit. Das Gäste-Team von Coach Bruno Labbadia, der als Profi mit den Pfälzern die Meisterschaft (1991) und den DFB-Pokalsieg (1990) feierte, spielte in dieser Phase zu passiv. Richard Sukuta-Pasu (16.) und Thanos Petsos (21.) ließen die Chancen der Roten Teufel aber ungenutzt. Ein Schwachpunkt der Schwaben war in dieser Phase der frühere Lauterer Tamas Hajnal, der nach einer auskurierten Verletzung in die Startelf zurückgekehrt war. Auch von Cacau war zunächst nicht viel zu sehen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Stuttgarter deutlich besser ins Spiel. Zunächst vergab Boulahrouz per Kopf (47.). Dann hatte Cacau aus kurzer Distanz keine Mühe damit, den Ball über die Torlinie zu drücken. An der Vorarbeit des Treffers war der zu Beginn des zweiten Durchgangs stark verbesserte Hajnal mit einem guten Zuspiel auf die Außenposition beteiligt.

Nach dem Rückstand drängten die Gastgeber auf den Ausgleich. Der Israeli Itay Shechter scheiterte aber an Ulreich (67.). Kurz darauf baute Boulahrouz den Vorsprung der Schwaben durch einen abgefälschten Schuss aus. In der 74. Minute vergab Shechter stümperhaft die Chance zum Anschlusstreffer. Beste Spieler auf Seiten der Lauterer waren Abwehrchef Martin Amedick und Mittelfeldspieler Oliver Kirch. Bei den Stuttgartern stachen Ulreich und Arthur Boka heraus.

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