1:3 gegen Leipzig:Stuttgart verflucht Sabitzers Freistoß

VfB Stuttgart v RB Leipzig - Bundesliga

Marcel Sabitzer trifft per Freistoß.

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Der VfB Stuttgart verliert verdient mit 1:3 gegen RB Leipzig.
  • Dem vorentscheidenden 1:2 durch Marcel Sabitzer geht eine umstrittene Aktion voraus.
  • Es ist die elfte Niederlage von Trainer Markus Weinzierl im 15. Spiel. Seine Zukunft ist ungewiss.

Das Tor, das den VfB Stuttgart noch viel tiefer in die Misere schickte, war ein wunderschönes. Marcel Sabitzer, der sich Schnauzbart und Frisur eines französischen Degenfechters zugelegt hatte, zwirbelte einen Freistoß zentimetergenau auf die Flugbahn zwischen Mauer und Tor-Winkel zum vorentscheidenden 2:1 ins Netz. Torwart Zieler war machtlos - man konnte von Stuttgarter Seite her in dieser Szene kaum jemandem einen Vorwurf machen, nicht mal Ozan Kabak, dem 18-Jährigen, der den Freistoß mit einer Aktion gegen Yussuf Poulsen an der Strafraumgrenze verursacht hatte.

Die Freistoß-Entscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer war umstritten - beide Spieler fielen zu Boden, es war auf den Bildern nicht ganz klar, wer für den Sturz verantwortlich war. Torhüter Ron-Robert Zieler beklagte sich nach dem Spiel vor dem Sky-Mikrofon jedenfalls bitter über diesen Pfiff, Mario Gomez sagte: "Dazu sage ich nichts mehr". Selbst Poulsen meinte: "Das kann man in beide Richtungen interpretieren."

Aber einen Punkt oder gar einen Sieg, den hatte der VfB bei diesem 1:3 gegen RB Leipzig nicht wirklich verdient. Die Leistung war nicht gar so desaströs wie eine Woche zuvor beim 0:3 in Düsseldorf - aber das war es auch schon. Nach der frühen Leipziger Führung durch Poulsen in der sechsten Minute nach einer haarsträubenden VfB-Abwehrleistung glich Stuttgart durch einen ebenfalls umstrittenen Handelfmeter (der Ball flog Willi Orban aus kurzer Distanz an die Hand) aus (Steven Zuber, 16. Minute).

Mit Pfiffen bei nahezu jeder Aktion wurde Ex-VfB-Profi Timo Werner bedacht, der allerdings den Stuttgarter Anhang mit einer provokativen Kuss-Geste noch mehr gegen sich aufbrachte. Leipzig hatte zudem Glück, nicht mit einem Rückstand in die Pause gehen zu müssen: Bei einem Kopfball von Kabak (45.+2) rettete Sabitzer in höchster Not, in der 64. Minute schaffte Santiago Ascacibar noch einen guten Schuss, den Leipzigs Torwart Peter Gulacsi entschärfte.

Auf der Habenseite stand dennoch lange nur der Fakt, dass Stuttgart es schaffte, das 1:1 gegen Leipzig zu halten - bis zu Sabitzers Freistoß in der 68. Minute und Poulsens Entscheidung nach einem Konter sechs Minuten später.

Weinzierl meinte zum Spiel: "Wir haben nach dem Rückstand eine tolle Reaktion gezeigt, wir waren dem zweiten Tor näher als Leipzig, das hätten wir gebraucht. Die Situation zum 1:2 hat das Spiel entschieden, das war ein fragwürdiger Freistoß. Dann bekommen wir den Konter, weil wir zu schnell, zu viel wollen."

Gegen Ende sangen die Fans in der Canstatter Kurve, dass sie die Schnauze voll hätten. Es gab Plakate gegen Präsident Wolfgang Dietrich und ob Trainer Markus Weinzierl nach der elften Niederlage im 15. Spiel bleiben darf, ist fraglich. Der neue Sportvorstand Thomas Hitzlsperger gab ihm eine sogenannte Job-Garantie nur bis zu diesem Spiel. Er werde dem Coach seine ganze Energie geben, "bis zum Zeitpunkt, wo wir feststellen, mir müssen etwas anderes probieren", sagte er bei Sky vor dem Anpfiff. Weinzierl selbst sagte dazu: "Wir haben ein anderes Gesicht als in Düsseldorf gezeigt, das war eine klare Leistungssteigerung. Über meine Zukunft mache ich mir keine Gedanken."

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