Stürmer von Schalke 04:DFB will Huntelaar für sechs Spiele sperren

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Foul mit Folgen: Klaas-Jan Huntelaar senst völlig unnötig den Hannoveraner Manuel Schmeidebach um. (Foto: Stuart Franklin/Getty Images)
  • Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes empfiehlt eine lange Strafe für Stürmer Klaas-Jan Huntelaar nach der völlig unnötigen roten Karte gegen Hannover.
  • Schalke legt Einspruch ein.

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes will Klaas-Jan Huntelaar vom FC Schalke 04 für sechs Meisterschaftsspiele sperren. Neben der Mindeststrafe für Tätlichkeit soll der Stürmer mit einer Geldstrafe in Höhe von 15 000 Euro für Schiedsrichterbeleidigung belegt werden. Bundesligist Schalke kündigte am Montag an, dass man das Strafmaß nicht akzeptieren werde. In den nächsten Tagen wird es deshalb sehr wahrscheinlich zur Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht kommen.

Huntelaar hatte am Samstag im Spiel gegen Hannover 96 in der 85. Spielminute die rote Karte gesehen. Der Niederländer hatte seinen Gegenspieler Manuel Schmiedebach von hinten gefoult. Dass Huntelaar nach seiner unbedachten Aktion gesperrt werden würde, war klar. Aber sechs Spiele?

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Auf der Internetseite des FC Schalke 04 heißt es nun: Nach Auffassung des Kontrollausschusses handle es sich um eine Tätlichkeit des Niederländers. Der FC Schalke 04 widerspreche der Empfehlung des Kontrollausschusses. Manager Horst Heldt: "Im Gegensatz zur Auffassung des Kontrollausschusses sind wir der Ansicht, dass es sich nicht um eine Tätlichkeit handelt. Das passt auch gar nicht zu Klaas-Jan. Sicherlich war die Rote Karte berechtigt, aber eine Sperre von sechs Spielen ist aus unserer Sicht eine deutlich zu hohe Strafe. Daher haben wir Einspruch eingelegt."

Ohne ihren zumeist besten Stürmer werden die Siegchancen am Dienstagabend beim FC Bayern nicht gerade größer. Mit acht verletzten Spielern, einem gesperrten Stürmer und einer gegen Hannover (1:0) weitgehend einfallslosen Mannschaft bereiten sich die Schalker eingangs des neuen Jahres durchaus selbst Sorgen. "Zumal wir in München in den letzten Jahren nie gut ausgesehen haben", sagt Marco Höger, der Siegtorschütze gegen Hannover.

Fünf Minuten waren in Gelsenkirchen noch zu spielen gewesen, als Huntelaar dem ballführenden Hannoveraner Schmiedebach ohne Not von hinten das Standbein wegsäbelte und dafür im 117. Bundesligaspiel seine erste rote Karte erhielt. "Frustfoul", sagten viele TV-Kommentatoren, ohne zu konkretisieren, was Huntelaar bei einer 1:0-Führung kurz vor Schluss und wenige Wochen nach seiner umjubelten Vertragsverlängerung überhaupt Frust hätte bereiten sollen.

Der niederländische Nationalspieler, der das Stadion zerknirscht und wortlos verließ, bemüht sich dieser Tage, sein 102. Pflichtspieltor für Schalke zu erzielen und damit in der ewigen Bestenliste des Klubs den Dänen Ebbe Sand auf dem zweiten Platz einzuholen. Vielleicht hat Huntelaar der Mangel an Torchancen frustriert, vielleicht auch der Umstand, dass er Schalkes Rekordhalter Klaus Fischer mit dessen 223 Pflichtspiel-Toren für Schalke vermutlich nie einholen wird.

Huntelaar hatte in 452 Pflichtspielen im Klub und 69 Länderspielen zuvor lediglich einmal die rote Karte gesehen - vor fast zehn Jahren beim 1:5 mit dem SC Heerenveen bei Feyenoord Rotterdam.

So droht das vermeintliche Spitzenspiel in München - immerhin gastiert der Vierte beim Ersten - eine klare Angelegenheit zu werden, zumal die Münchner ihre bisherigen neun Heimspiele gewonnen und die Schalker fünf ihrer bisherigen acht Auswärtsspiele verloren haben.

© SZ.de/Ulrich Hartmann/dpa/SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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