Stürmer von Manchester City:Balotelli muss 422.400 Euro Strafe zahlen

Seine ständigen Versäumnisse kosten den Italiener viel Geld - seine Klage zieht Balotelli zurück. Thomas Müller verlängert seinen Vertrag in München, Lazio Rom siegt im italienischen Pokal, englische Justiz will die Hillsborough-Katastrophe neu aufrollen. Michael Kraus fehlt im deutschen Kader für die Handball-WM.

in Kürze

Mario Balotelli, Strafe: Skandalprofi Mario Balotelli zieht nun doch nicht gegen seinen eigenen Klub Manchester City vor ein Gericht der Premier League. Der 22 Jahre alte italienische Nationalspieler zog seine Klage wegen einer gegen ihn verhängten Geldstrafe in Höhe von insgesamt 340.000 Pfund (rund 420.000 Euro) zurück. Der Spieler akzeptiere die Strafe in Form von zwei Wochengehältern, teilte der englische Meister mit. Die für Mittwoch angesetzte Anhörung vor einem Ausschuss der Premier League wurde gestrichen. "Nach einem freundschaftlichen Gespräch zwischen den Parteien hat Mario Balotelli als Zeichen des Respekts gegenüber Roberto Mancini, den Fans und dem Klub entschieden, die Strafe gegen ihn zu akzeptieren und seinen Einspruch zurückzuziehen", heißt es in einer Erklärung des Vereins.

Balotelli war in der vergangenen Saison wettbewerbsübergreifend für elf Spiele gesperrt und deshalb vom Klub zur Kasse gebeten worden. Dennoch scheint das Tischtuch zwischen Teammanager Mancini und dem extrovertierten Stürmer zerschnitten. "Wenn man einen Spieler mit Marios Qualitäten hat, kann man nicht glauben, dass er seine Qualität zum Fenster rauswirft", hatte Mancini zuletzt gesagt.

Fußball, Italien: Ohne seinen geschonten Top-Torjäger Miroslav Klose hat sich Lazio Rom ins Viertelfinale des italienischen Fußball-Pokals gezittert. Die Römer gewannen am Mittwoch das Achtelfinal-Spiel gegen den AC Siena mit 4:1 im Elfmeterschießen. Nach 90 und 120 Minuten hatte es im Pokal-Duell zwischen dem Tabellen-Vierten und dem Schlusslicht der Serie A 1:1 gestanden. Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit war Michael Ciani der Ausgleich für Lazio gelungen. Die Gäste aus Siena waren durch ein Eigentor von Lorik Cano (56.) überraschend in Führung gegangen.

Fußball, England: Die Fußball-Katastrophe von Sheffield, wo am 15. April 1989 bei einer Massenpanik im Hillsborough-Stadion 96 Fans des FC Liverpool ums Leben gekommen waren, wird von der Justiz noch einmal aufgerollt. Das gab die britische Innenministerin Theresa May am Mittwoch in London bekannt. Eine vorherige unabhängige Untersuchung hatte am 12. September zutage gefördert, dass die unmittelbar nach dem Vorfall gewonnene Erkenntnis, das Verhalten der Fans habe zu den Todesfällen geführt, manipuliert war. 41 der 96 Menschenleben hätten dem Bericht zufolge gerettet werden können, wenn Polizei sowie Ordnungs- und Rettungskräfte besser gearbeitet hätten. Der Polizei wurde zudem nachgewiesen, die Situation in ihren Ermittlungsberichten falsch dargestellt zu haben. Der Londoner High Court kassierte am Mittwoch die alten Urteilssprüche im Zusammenhang mit der Katastrophe. "Ich möchte eine schnelle und sorgfältige Antwort auf die Ergebnisse des Hillsborough-Panels sehen, um den 96 Fußballfans und den Familien der Opfer gegenüber, die so hartnäckig gekämpft haben, Gerechtigkeit walten zu lassen", sagte May.

FC Bayern, Thomas Müller: WM-Torschützenkönig Thomas Müller hat seinen Vertrag beim FC Bayern München vorzeitig verlängert. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Mittwoch mitteilte, wurde die bis zum 30. 2015 vereinbarte Zusammenarbeit um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2017 ausgedehnt. "Wir sind froh, dass wir den ohnehin bis 2015 laufenden Vertrag vorzeitig um zwei Jahre bis 2017 verlängern konnten. Das ist auch ein Beweis dafür, wie sehr Thomas Müller zum FC Bayern steht", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge einen Tag nach dem Viertelfinaleinzug der Münchner im DFB-Pokal.

Spekulationen um Bernd Schuster

Wolfsburg, Manager: Die Spekulationen um Bernd Schuster als womöglich neuen Trainer des VfL Wolfsburg nehmen zu. Nach Informationen der Bild soll es bereits ein erstes Treffen zwischen dem ehemaligen Nationalspieler und VfL-Manager Klaus Allofs gegeben haben. Von Vereinsseite wollte man sich dazu am Mittwoch wenige Stunden vor dem Achtelfinale im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen auf SID-Anfrage nicht äußern. Schuster war in der Vergangenheit schon mehrmals in Wolfsburg als Trainerkandidat gehandelt worden, unter anderem als Nachfolger von Felix Magath im Meisterjahr 2009. Außerdem soll der "blonde Engel" mit Aufsichtsrats-Chef Garcia Sanz befreundet sein. Auch mit Allofs verbindet Schuster eine gemeinsame Vergangenheit. Beide gewannen 1980 in Italien mit der deutschen Nationalmannschaft den EM-Titel. Als Trainer kann Schuster aber noch nicht die Erfolge aufweisen wie als Spieler. Einzig der Gewinn der Meisterschaft 2008 mit dem spanischen Spitzenklub Real Madrid ragt aus seiner Trainer-Vita heraus. Seit seinem Rücktritt beim türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul am 15. März 2011 ist der 52-Jährige auf Vereinssuche.

Michael, Ballack, Kritik: Der frühere DFB-Kapitän hat auch ein halbes Jahr nach seinem Karriereende seine letzten Trainer beim Bundesligisten Bayer Leverkusen kritisiert. "Das Verhältnis zu Jupp Heynckes war vom ersten Tag an distanziert. Mir kam es vor, als habe ihm irgendjemand zu spät Bescheid gesagt, dass Michael Ballack nach Leverkusen wechselt", sagte der 36-Jährige im Interview mit dem Fachmagazin 11Freunde. Ballack hatte zunächst von 1999 bis 2002 für die Werkself gespielt und war im Sommer 2010 noch einmal für zwei Spielzeiten nach Leverkusen zurückgekehrt. "Die eineinhalb Jahre waren nicht einfach. Ich kam voll motiviert dorthin zurück", sagte Ballack. Dass der Wechsel zum derzeitigen Bundesligazweiten sogar ein Fehler war, wollte Ballack nur indirekt zugeben. Hinterher sei man immer schlauer, meinte er, aber auch wegen der Freundschaft zu Sportchef Rudi Völler und der Vertrautheit mit dem Umfeld habe sich Ballack für die Rückkehr entschieden. Gleichzeitig äußerte Ballack erneut seinen Unmut über die Zusammenarbeit mit Heynckes-Nachfolger Robin Dutt. "Er hatte offenbar von vornherein andere Vorstellungen, als mit mir zu arbeiten. Zumindest hat er das in Interviews zum Ausdruck gebracht", erläuterte der einstige Mittelfeldstar von Bayern München und dem FC Chelsea. In dieser Zeit habe er mit großen Trainern zusammengearbeitet. "Sie gaben mir das Gefühl, dass sie voll auf mich bauen", sagte Ballack. Auch deshalb sei er verwundert gewesen, dass dies in Leverkusen nicht der Fall gewesen sei.

Handball-WM, deutscher Kader: Bundestrainer Martin Heuberger hat seinen 17-köpfigen Kader für die WM im Januar in Spanien (11. bis 27. Januar 2013) bekannt gegeben. Nicht dabei ist Mittelmann Michael Kraus vom HSV Hamburg, der 2007 mit Deutschland den WM-Titel holte. Wie erwartet fehlen zudem die Leistungsträger Uwe Gensheimer (Riss der Achillessehne), Lars Kaufmann (Knieprobleme) und Holger Glandorf (Trainingsrückstand nach Fersenoperation). "Ich bin im Sommer 2011 angetreten, um einen Umbruch einzuleiten. Was ich da begonnen habe, führe ich nun systematisch fort", sagte Heuberger: "Aufgrund des Verzichts auf Stammkräfte wie Glandorf und Kaufmann hat dieser Prozess jedoch mehr Dynamik bekommen. Ich freue mich auf die sich daraus ergebenden Möglichkeiten."

Das deutsche Aufgebot für die WM-Vorbereitung: Tor: Martin Ziemer (TSV Hannover-Burgdorf, 10 Länderspiele/kein Tor), Silvio Heinevetter (Füchse Berlin, 81/-), Carsten Lichtlein (TBV Lemgo, 155/1), Rückraum Mitte: Michael Haaß (Frisch Auf Göppingen, 95/145), Martin Strobel (TBV Lemgo, 66/80), Rückraum links: Sven-Sören Christophersen (Füchse Berlin, 80/135), Stefan Kneer (SC Magdeburg, 25/39), Steffen Fäth (HSG Wetzlar, 2/2), Rückraum rechts: Steffen Weinhold (SG Flensburg-Handewitt, 31/53), Adrian Pfahl (VfL Gummersbach, 42/118), Linksaußen: Dominik Klein (THW Kiel, 153/289), Kevin Schmidt (HSG Wetzlar, -/-), Rechtsaußen: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen, 38/80), Tobias Reichmann (HSG Wetzlar, 6/20) Kreis: Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen, 180/35), Patrick Wiencek (THW Kiel, 27/41), Christoph Theuerkauf (HBW Balingen-Weilstetten, 41/85)

Fifa, Weltrangliste: Die deutsche Nationalmannschaft belegt in der Weltrangliste des Fußball-Weltverbands Fifa weiterhin den zweiten Platz hinter Welt- und Europameister Spanien. Deutschland (1437 Punkte) liegt vor dem zweimaligen Weltmeister Argentinien (1290), Vize-Europameister Italien (1165), Kolumbien (1164) und England (1151). Die Spanier führen die Rangliste mit 1606 Punkten an. Portugal rutschte um drei Ränge auf Platz sieben (1144) ab. Vize-Weltmeister Niederlande (1124) verlor einen Platz und ist jetzt Achter. Rekord-Weltmeister und WM-Gastgeber Brasilien rutschte fünf weitere Ränge ab und belegt mit 946 Zählern nur den 18. Platz. Allerdings hat die Selecao den Nachteil, im Vorfeld der WM-Endrunde 2014 keine Qualifikationsspiele mehr zu bestreiten. Direkt hinter dem fünfmaligen WM-Champion Brasilien ist Algerien (887) auf Platz 19 platziert.

FC Bayern, Ribéry: Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wünscht sich nach der Roten Karte für Franck Ribéry keine Sperre für den französischen Fußball-Nationalspieler. "Das war keine Rote Karte. Und ich erwarte da auch, dass man beim DFB entsprechend - genauso wie es die Lex Dortmund gegeben hat - einsieht, dass es keine Rote Karte war", sagte Rummenigge nach dem Viertelfinal-Einzug des FC Bayern München durch ein 2:0 gegen den FC Augsburg. "Ich erwarte gleiches Recht für alle, wie es so schön heißt." Rummenigge spielte damit auf die Rote Karte von Dortmunds Marcel Schmelzer aus dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg an, als der BVB-Profi fälschlicherweise wegen eines Handspiels vom Platz gestellt worden war. Wie Rummenigge sah auch Sportvorstand Matthias Sammer den Platzverweis als nicht gerechtfertigt an. "Ich hätte sie nicht gegeben. Wir haben von der ersten Sekunde an darauf hingewiesen, dass der Gegenspieler Franck permanent provoziert hat. Ich finde, so was muss man immer im Gesamtzusammenhang mit erkennen", befand Sammer. "Ich finde, es ist keine Rote Karte für Franck Ribéry - oder ein bisschen für beide. Das hat mich ein bisschen erzürnt." Trainer Jupp Heynckes bewertete den Platzverweis aus der 47. Minute als "vertretbar".

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks haben nach drei Auswärtsniederlagen in heimischer Halle wieder in die Spur zurückgefunden. Angeführt vom deutschen Nationalcenter Chris Kaman (20 Punkte, 7 Rebounds) und Neuzugang O.J. Mayo (26 Punkte, 8 Assists) setzten sich die Texaner, die weiter auf den verletzten Dirk Nowitzki verzichten müssen, gegen die Philadelphia 76ers mit 107:100 durch. Kaman und Mayo erzielten 17 der letzten 19 Punkte der "Mavs", die im Westen mit 12 Siegen und 13 Niederlagen die Nummer zehn sind. "Das ist die entscheidende Zeit in einem Spiel. Und es ist großartig, dass ich helfen konnte, dieses Spiel zu gewinnen", sagte Chris Kaman, der mit den Mavericks am Donnerstag die Startruppe der Miami Heat in der American Airlines Arena empfängt. Zum elften Saisonsieg im 25. Spiel kamen die Los Angeles Lakers. Das Team um Kobe Bryant mühte sich allerdings gegen die Charlotte Hornets zu einem 101:100-Erfolg. Meister Miami Heat festigte seinen zweiten Platz im Osten durch ein 103:92 gegen die Minnesota Timberwolves.

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