Streit um neuen EM-Modus:DFL-Chef wirft Platini Überheblichkeit vor

Auslosung EM-Qualifikation 2016

Uefa-Boss Michel Platini hat wenig Verständnis für die Kritik aus Deutschland am neuen EM-Modus.

(Foto: dpa)

Im Streit zwischen Deutschland und der Uefa um den neuen Modus bei der Fußball-Europameisterschaft legt DFL-Chef Christian Seifert noch einmal nach. Hoffenheims Fabian Johnson wechselt nach Gladbach. Borussia Dortmund muss zehn Wochen auf Sven Bender verzichten.

Fußball, EM-Qualifikation: DFL-Chef Christian Seifert hat dem UEFA-Präsidenten Michel Platini Überheblichkeit im Zusammenhang mit der Diskussion über die Fußball-EM 2016 vorgeworfen. Platini hatte Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff für deren Kritik am neuen EM-Format mit 24 Teilnehmern gerüffelt: "Wem das nicht gefällt, der muss ja nicht mitspielen." Seifert sagte nun: "Ich finde es etwas überheblich für einen UEFA-Präsidenten, und vielleicht sollten wir einfach nicht spielen. Dann schauen wir mal, was die Europameisterschaft noch wert ist."

Vor einer EM-Endrunde mit 24 von 54 UEFA-Mitgliedsverbänden müsse man "ehrlicherweise nicht noch einmal sehr lange eine Qualifikation" spielen, kritisierte Seifert. Zu Gibraltar als Gegner für die deutsche Nationalef in der Quali sagte er: "Prompt haben wir diesen Riesenkracher dann auch bekommen." Gibraltar ist neben Irland, Polen, Schottland und Georgien der fünfte Qualifikationsgegner der deutschen Nationalmannschaft auf dem Weg nach Frankreich.

Bundesliga, Mönchengladbach: Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat Fabian Johnson vom Ligakonkurrenten 1899 Hoffenheim ab 1. Juli des laufenden Jahres verpflichtet. Das gab der fünfmalige deutsche Meister am Montag bekannt. Der 26 Jahre alte US-Nationalspieler erhält bei den Fohlen einen Vertrag bis 30. Juni 2018. "Fabian Johnson ist ein sehr interessanter, ablösefreier Spieler, der auf beiden Außenbahnen defensiv und offensiv spielen kann. Wir freuen uns, dass er sich für uns entschieden hat", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Johnson hat in der Bundesliga bisher 91 Spiele (6 Tore) für den VfL Wolfsburg (2009 bis 2011) und für 1899 Hoffenheim (seit 2011) bestritten. Für die US-Auswahl absolvierte er bisher 16 Länderspiele und hofft auf die WM-Teilnahme in Brasilien.

Fußball, Portugal: Drei Tage nach dem 2:2 gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt hat der portugiesische Fußball-Meister FC Porto die nächste Enttäuschung einstecken müssen. Der frühere Champions-League-Sieger unterlag am Sonntagabend GD Estoril Praia 0:1 (0:0) und verliert damit als Dritter die Tabellenspitze allmählich aus den Augen. Für Porto war es schon die dritte Liga-Pleite im Jahr 2014. Benfica Lissabon hatte am Montagabend die Chance, mit einem Sieg gegen Vitoria Guimaraes auf sieben Punkte davonzuziehen. Porto gastiert am Donnerstag zum Zwischenrunden-Rückspiel in Frankfurt.

Basketball, BBL: Die Basketballer von Bayern München haben sich auch gegen die Walter Tigers Tübingen keine Blöße gegeben. Der Tabellenführer setzte sich am Sonntagabend beim Schlusslicht mit 78:70 durch und feierte damit seinen 20. Saisonsieg. Zwei Tage nach dem hartumkämpften Erfolg in der Euroleague gegen Kuban Krasnodar machten die Bayern schon vor der Pause alles klar. Bester Werfer bei den Gästen war Bryce Taylor mit 20 Punkten. Bei den Gastgebern kam Tyrone Nash auf 25 Zähler. Im zweiten Sonntagsspiel deklassierten die Telekom Baskets Bonn die Fraport Skyliners Frankfurt mit 74:54 und machten damit einen großen Schritt in Richtung Playoffs.

Fußball, Italien: Rückschlag für Inter, Sieg für den AC: Im Kampf um die Europapokalplätze in der ersten italienischen Fußball-Liga haben die Mailänder Klubs am 25. Spieltag Licht und Schatten erlebt. Inter kam über ein 1:1 (0:1) gegen Cagliari Calcio nicht hinaus und liegt als Fünfter nur noch einen Punkt vor dem Verfolger Hellas Verona, der 3:2 (3:0) beim AS Livorno siegte. Milan setzte sich dagegen bei Sampdoria Genua mit 2:0 (1:0) durch und verringerte als Tabellenneunter den Rückstand auf den Lokalrivalen auf fünf Zähler. Adel Taarabt (12.) und Adil Rami (58.) trafen für die Lombarden, denen nach dem 0:1 im Hinspiel gegen Atlético Madrid das Achtelfinal-Aus in der Champions League droht. Für Inter glich Rolando (52.) den Rückstand durch Mauricio Pinilla (40.) aus. An der Tabellenspitze steuert Rekordmeister Juventus Turin weiter unbeirrt seinem 30. Scudetto entgegen. Nach dem 1:0 (1:0) gegen den FC Turin durch ein Tor von Carlos Tévez (30.) ist der Spitzenreiter seit 17 Ligaspielen ungeschlagen, der Vorsprung vor dem Zweiten AS Rom beträgt neun Punkte.

Bundesliga, Borussia Dortmund: Borussia Dortmund bleibt das Verletzungspech treu. Wie der Bundesligist am Sonntag mitteilte, wird Sven Bender wegen einer Schambeinentzündung rund zehn Wochen fehlen. Laut Mannschaftsarzt Markus Braun muss der Nationalspieler sechs Wochen auf sportliche Belastungen verzichten. Danach soll ein vierwöchiger Belastungsaufbau folgen. Bender ist nach Ilkay Gündogan, Neven Subotic und Jakub Blaszczykowski der vierte Langzeitverletzte beim BVB. Vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag bei Zenit St. Petersburg bangt Trainer Jürgen Klopp zudem um den Einsatz von Robert Lewandowski.

Der Angreifer fehlte aufgrund einer Erkältung am Sonntag beim Training. Er war einen Tag zuvor beim 0:3 gegen den Hamburger SV in der 67. Minute ausgewechselt worden. Zudem sind die Chancen auf ein Comeback von Mats Hummels gesunken. Die Fußverletzung des seit zwei Wochen pausierenden Nationalverteidigers ließ auch am Sonntag im Training keine volle Belastung zu.

Fußball, Frankreich: Fünf Tage nach seinem Doppelpack in der Champions League bei Bayer Leverkusen (4:0) hat Zlatan Ibrahimovic vom französischen Meister Paris St. Germain seine Top-Form einmal mehr unter Beweis gestellt. Beim 4:2 (1:1) beim FC Toulouse am 26. Spieltag war der schwedische Nationalstürmer dreimal (32., Elfmeter, 69., 89.) erfolgreich. Er stockte sein Saisontrefferkonto auf 22 auf. Der Argentinier Ezequiel Lavezzi (56.) zeichnete für das vierte PSG-Tor verantwortlich. Für Toulouse war Ben Yedder (44./72.) zweimal erfolgreich. Paris verteidigte damit das Fünf-Punkte-Polster auf Verfolger AS Monaco.

FC Barcelona, Steueraffäre: Der FC Barcelona will für die Verpflichtung des brasilianischen Fußballstars Neymar 9,1 Millionen Euro Steuern an das Finanzamt nachzahlen. Wie die spanische Nachrichtenagentur Efe unter Berufung auf Vereinskreise berichtete, soll der Betrag in den kommenden Tagen überwiesen werden. Die spanische Justiz hatte dem Club vorgehalten, Zahlungen von knapp 38 Millionen Euro für den Neymar-Transfer nicht versteuert und das Finanzamt um 9,1 Millionen Euro betrogen zu haben. Der Madrider Untersuchungsrichter Pablo Ruz hatte Ermittlungen gegen Barça eingeleitet. Der Verein will nach Informationen der Zeitung La Vanguardia mit der freiwilligen Nachzahlung verhindern, dass im Falle eines Schuldspruchs hohe Säumniszuschläge fällig werden. Außerdem werde durch die Zahlung eine mögliche Geldbuße drastisch reduziert, berichtete das Blatt.

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