Süddeutsche Zeitung

Streit bei Manchester City:Trainer geht auf Balotelli los

Neuer Ärger für den italienischen Stürmer: Im Training kommt es zu einem handfesten Streit mit seinem Coach Roberto Mancini. Deutschlands Handballer feiern acht Tage vor Beginn der WM einen perfekten Einstand ins neue Jahr. Sechs deutsche Skispringer qualifizieren sich für den Wettkampf in Innsbruck, nicht in Bestform zeigt sich Severin Freund.

in Kürze

Handball: Die deutschen Handballer feierten beim Olympia-Zweiten Schweden einen Sieg. Im ersten von zwei Testspielen gegen Schweden gewann die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) in Växjö überraschend mit 26:20 (10:10). Vor 4503 Zuschauern in der Vida Arena warfen Neuling Kevin Schmidt (3/3) und Adrian Pfahl (3) die meisten Tore für das umformierte deutsche Team. In Hamburg treffen beide Mannschaften am Samstag erneut aufeinander. Die Generalprobe für die WM vom 11. bis 27. Januar folgt am 9. Januar in Stuttgart gegen Rumänien. "Die Grundlage für den Erfolg war die Abwehr - genau das hatten wir uns vorgenommen. Wir haben jetzt ein Spiel gewonnen, aber mehr noch nicht. Für die Mannschaft war es wichtig, damit sie an sich glaubt und gut reingekommen ist in die WM-Vorbereitung", sagte Bundestrainer Martin Heuberger.

Skispringen, Vierschanzentournee: Richard Freitag meldete sich zaghaft in der Weltspitze zurück, dafür tauchte Severin Freund endgültig im Mittelmaß ab. Deutschlands Skispringer haben in der Qualifikation für den dritten Wettbewerb der Vierschanzentournee an diesem Freitag in Innsbruck (13.45 Uhr/ARD live) kaum Hoffnung auf Top-Platzierungen wecken können. Lediglich Freitag konnte mit einem Satz auf 124 Meter und Rang sieben überzeugen. Dagegen schwächelten neben Freund, der nur 21. wurde, auch Youngster Andreas Wellinger und Oldie Martin Schmitt. Immerhin sind alle sechs DSV-Springer am Bergisel dabei, weil Michael Neumayer und Andreas Wank die Qualifikation ebenfalls schadlos überstanden. "Wir hatten heute einen kollektiven Fehler im Radius. Den gilt es abzustellen, denn er hat ein paar Meter gekostet. Es müssen alle Kleinigkeiten passen, damit wir einen guten Wettkampf springen können", sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Doch in der Ausscheidung gaben andere den Ton an. Allen voran Gregor Schlierenzauer aus Österreich und der Norweger Anders Jacobsen, die sich bei ihrem Zweikampf um die Tournee-Krone auch in der Qualifikation nichts schenkten. Am Ende lag Schlierenzauer nach einem Sprung auf 123,5 Meter um 1,8 Punkte vor dem Gesamtspitzenreiter, der auf 125,5 Meter kam.

Fußball, England: Mario Balotelli hat neuen Ärger bei Manchester City. Der Italiener geriet am Donnerstag im Training mit Coach Roberto Mancini aneinander und lieferte sich mit seinem Landsmann einen handfesten Streit. Bilder zeigen, wie Mancini den Angreifer unter dem Hals am roten Trainingsleibchen packt und wütend auf ihn einredet. Der 22 Jahre alte Balotelli soll sich den Zorn seines Trainers wegen eines zu harten Einsteigens gegen Teamkollege Scott Sinclair zugezogen haben.

Ein Zeuge des Vorfalls erzählte der Zeitung Manchester Evening News: "Mancini reagierte wütend auf das Foul von Balotelli und rannte auf ihn zu." Der Trainer habe den Spieler gepackt und wollte ihn offensichtlich auf den Boden schleudern. "Es sah so aus, als sei Mario zu stark und er schaffte es nicht." Dann hätten die Ko-Trainer die beiden getrennt, doch Mancini wollte sich losreißen und auf Balotelli losgehen.

Balotelli habe sofort den Trainingsplatz verlassen und sei weniger als zehn Minuten nach dem Vorfall mit in seinem Bentley vom Carrington Trainingskomplex gefahren. Am Tor habe er angehalten und Autogramme geschrieben, dann sei er abgefahren, sagte der Augenzeuge. Er hatte Mitte Dezember im Streit um eine Geldstrafe eingelenkt und rund 340.000 britische Pfund (422.400 Euro) an seinen Club gezahlt. ManCity hatte seinen Stürmer nach diversen Vorfällen auf und neben dem Platz mit der Geldstrafe belegt. Balotelli hatte in der vergangenen Saison allein elf Spiele wegen Sperren verpasst.

Ski Alpin: Skirennfahrerin Lindsey Vonn steht nach ihrer freiwilligen Pause wie erwartet kommende Woche in St. Anton vor einer Rückkehr in den alpinen Weltcup. Nach dem Aus im Riesenslalom von Courchevel am 16. Dezember war die Amerikanerin in ihre Heimat gereist, hatte seitdem fünf Rennen verpasst und wird auch den Slalom in Zagreb am Freitag auslassen. "Sie ist in Europa und trainiert mit dem US-Team in Österreich. Ob sie in St. Anton fahren wird oder nicht, wird sich erst entscheiden", sagte US-Frauen-Cheftrainer Alexander Hödlmoser der Austria Presse Agentur APA. "Es hängt davon ab, wie die Trainingstage verlaufen. Wenn sie aber noch mehr Zeit braucht, bekommt sie diese." In den USA habe die viermalige Gesamtweltcupsiegerin nur Konditionstraining gemacht. In St. Anton stehen ein Super-G und eine Abfahrt auf dem Programm.

Wintersport, Tour de Ski: Langläuferin Justyna Kowalczyk kommt bei der Tour de Ski ihrem vierten Sieg in Serie immer näher. Die Polin entschied am Donnerstag das Verfolgungsrennen über 15 Kilometer im freien Stil für sich und behauptete nach der vierten von sieben Etappen ihre Führung in der Gesamtwertung. Die 30-Kilometer-Olympiasiegerin von Vancouver verwies in Toblach die Schwedin Charlotte Kalla (+ 18,3 Sekunden) auf Platz zwei, Dritte wurde die Norwegerin Therese Johaug (+ 18,7). Es war der insgesamt 13. Tagessieg bei der Tour für Kowalczyk.

Ganz stark trumpften auch Denise Herrmann und Katrin Zeller auf. Die Oberwiesenthalerin Herrmann wurde mit einem Rückstand von 43,3 Sekunden hervorragende Sechste. Mit der besten Laufzeit des Tages schob sich die Oberstdorferin Zeller auf Rang 13 vor (+ 1:28,3 Minuten). "Ich kann es gar nicht glauben, ich bin super glücklich. Ich habe vom ersten Meter an Gas gegeben", sagte Zeller. Auch Bundestrainer Frank Ullrich zog ein positives Fazit: "Wir können sehr zufrieden sein. Denise hat sich hervorragend verkauft und auch Katrin muss ich ein Kompliment machen."

Fußball, England: Bei Marko Marins Startelf-Debüt in der Premier League hat sich der FC Chelsea kräftigt blamiert. Im Derby gegen den Tabellenletzten Queens Park Rangers unterlag der Champions-League-Sieger am 21. Spieltag an der heimischen Stamford Bridge 0:1 und verpasste damit die Rückkehr auf Platz drei. Den Treffer zum erst zweiten Saisonsieg der Gäste erzielte Shaun Wright-Phillips. Marin, der bislang nur einmal im Liga-Pokal gegen Zweitligist Leeds bei Anpfiff auf dem Platz gestanden hatte, war in die Anfangsformation gerutscht, weil Coach Rafael Benitez die Offensivstars Juan Mata und Eden Hazard geschont hatte. Der FC Liverpool feierte einen 3:0 (2:0)-Heimsieg gegen AFC Sunderland und belegt nun Rang acht. Der frühere Dortmunder Nuri Sahin saß erneut über 90 Minuten nur auf der Bank der Reds, für die Stürmerstar Luis Suarez seine Saisontreffer 14 und 15 erzielte. Newcastle United unterlag dem FC Everton 1:2.

Ski alpin, Susanne Riesch: Skirennfahrerin Susanne Riesch wird in diesem Winter nicht mehr in den alpinen Weltcup zurückkehren. "Es ist mit den Trainern besprochen, dass ich in dieser Saison keine Rennen mehr fahren werde, weil ich einfach noch nicht so weit bin", sagte die Partenkirchenerin der Nachrichtenagentur dpa. "Es ist für mich nicht einfach, aber doch eine Erleichterung, dass wir jetzt diesen Entschluss gefasst haben." Ihr bislang letzter Weltcup-Einsatz datiert vom 18. März 2011 im schweizerischen Lenzerheide. Die jüngere Schwester von Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch hatte im September 2011 bei einem Trainingssturz einen Trümmerbruch des linken Schienbeinkopfes erlitten, sich das vordere Kreuzband gerissen und sich eine Meniskusverletzung zugezogen.

Tennis, Turniere: Tennis-Profi Daniel Brands hat beim ATP-Turnier in Doha als Qualifikant den Sprung ins Halbfinale geschafft. Der 25-Jährige aus Deggendorf besiegte am Donnerstag bei der mit 1 054 720 Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung den Franzosen Gael Monfils mit 6:1, 7:5. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel in der katarischen Hauptstadt trifft Brands auf den Gewinner des Duells zwischen dem Franzosen Richard Gasquet und Lukas Lacko aus der Slowakei.

Angelique Kerber ist indes beim Tennis-Turnier im australischen Brisbane im Viertelfinale ausgeschieden. Die Weltranglistenfünfte aus Kiel unterlag der Russin Anastasia Pawljuschenkowa 6:7 (3:7), 6:7 (3:7). Pawljuschenkowa, die zuvor bereits die frühere Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien) ausgeschaltet hatte, trifft nun auf "Lucky Loser" Lesia Tsurenko (Ukraine). Im zweiten Halbfinale spielt die topgesetzte Wiktoria Asarenka (Weißrussland) gegen Serena Williams oder Sloane Stephens (beide USA).

Mona Barthel steht im Halbfinale des WTA-Turniers in Auckland/Neuseeland. Die Weltranglisten-39. aus Bad Segeberg, in Auckland an Position acht gesetzt, gewann gegen Johanna Larsson (Schweden) 6:2, 6:1. Damit revanchierte sich Barthel für die Niederlage ihrer Fed-Cup-Kollegin Julia Görges (Bad Oldesloe) in der Runde zuvor. Im Halbfinale trifft die 22-Jährige am späten Donnerstagabend (MESZ) auf die an drei gesetzt Belgierin Yanina Wickmayer. Ebenfalls um den Einzug ins Endspiel beim mit 235.000 Dollar (ca. 179.000 Euro) dotierten Vorbereitungsturnier auf die Australian Open (14. bis 27. Januar) spielte Wimbledonfinalistin Agnieszka Radwanska (Polen) gegen Jamie Hampton (USA) oder Kiki Bertens (Belgien).

In Shenzhen hat Annika Beck ihr erstes Halbfinale auf der WTA-Tour knapp verpasst. Die 18 Jahre alte Spielerin aus Bonn unterlag Peng Shuai 6:2, 5:7, 2:6, nachdem sie im zweiten Satz bereits zum Matchgewinn serviert hatte. Die an Position sechs gesetzte Chinesin verwandelte nach 2:17 Stunden ihren ersten Matchball und trifft bei dem mit 500.000 Dollar (ca. 380.000 Euro) dotierten Turnier nun entweder auf ihre topgesetzte Landsfrau Li Na oder Bojana Jovanovski (Serbien).

Basketball, NBA: Dirk Nowitzkis Formkurve zeigt nach oben, die Niederlage der Dallas Mavericks beim Champion Miami Heat konnte jedoch auch der deutsche Basketballstar nicht verhindern. In der Neuauflage des Finals der nordamerikanischen Profiliga NBA aus dem Jahr 2011 unterlagen die Mavs 109:119, nachdem Nowitzki sein Team drei Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit in die Verlängerung gebracht hatte. Insgesamt erzielte der 34-Jährige in seinem sechsten Spiel nach seinem Comeback 19 Punkte. Erneut kam Nowitzki nur von der Bank und spielte 29 Minuten. Bester Mavericks-Schütze war O.J Mayo mit 30 Punkten. Der zweite deutsche Nationalspieler, Center Chris Kaman, kam auf 14 Zähler und zehn Rebounds.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1564468
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/dpa/sid/ebc
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.