Stimmung bei Ski-WM:BamBams für "USA, USA"

Ski alpin WM

Künstliche Stimmung: die amerikanischen Zuschauer bei der alpinen Ski-WM müssen noch lernen

(Foto: dpa)

Mit aufblasbaren Plastikstangen versuchen die Veranstalter der Ski-WM in den USA, gute Stimmung zu entfachen. Den sogenannten BamBams ist eine Bedieungsanleitung beigefügt. Der Deutsche Ski-Verband würde gerne im Zielraum einen Schritt weiter gehen.

Eine Glosse von Johannes Knuth

Wer glaubt, die Stimmung bei der Ski-Weltmeisterschaft in Beaver Creek sei künstlich herbeigeführt, der irrt. Die Amerikaner sind nur ein wenig sorgfältiger, wenn es darum geht, den Zuschauer in die Kunst der Stimmungsmache bei einem alpinen Skirennen einzuführen.

Zu diesem Zweck verteilen sie in diesen Tagen im Zielraum von Beaver Creek aufblasbare Plastikstangen, mit denen das Publikum Atmosphäre entfachen soll, sogenannte BamBams. Damit dabei nichts schiefgeht, haben die Organisatoren den BamBams eine Bedienungsanleitung beigefügt. "Schritt eins: BamBams aus der Plastikhülle entfernen und entfalten. Schritt zwei: Plastiköffnung in den Mund nehmen, in die BamBams blasen. Schritt drei: Falls sich die BamBams nicht mit Luft füllen, bitte den mitgelieferten Strohhalm in die Öffnung stopfen. Dann Schritt zwei wiederholen. Schritt vier: Die BamBams auf jeden Fall vollständig aufblasen. Schritt fünf: Lärm erzeugen. Dazu bitte je ein Bam in jede Hand nehmen, dann die BamBams gegeneinander schlagen." Alles klar?

Um auch tatsächlich für eine ansprechende Stimmungskulisse zu sorgen, haben die Organisatoren der WM laut SZ-Recherchen weitere Maßnahmen geplant. Zuschauer, die mit der Bedienung von BamBams überfordert sind, sollen demnächst dazu angehalten werden, ihre Unterarme in einem Winkel von 90 Grad vom Oberkörper von sich zu strecken, beide Hände 0,54 Meter voneinander zu entfernen und sie in einem Intervall von 0,95 Sekunden rhythmisch aufeinanderprallen zu lassen.

Fortgeschrittene können dabei auch ihren Mund öffnen und ermunternde Laute von sich geben. Fürs Erste empfehlen die Organisatoren simple Anfeuerungen, mit denen sich die heimischen Athleten identifizieren können ("USA, USA"). Geübte Betrachter dürfen sich auch an komplizierteren lautmalerischen Abfolgen versuchen ("Hopp Schwiiiiz!"). Allerdings warnen die Veranstalter im letzteren Fall vor langfristigen Schäden des Kehlkopfapparats. Langjährigen Begleitern von alpinen Skirennen soll es zudem gestattet sein, Rasseln und Trommeln einzusetzen.

Deutscher Ski-Verband plädiert für Vuvuzelas

Nach SZ-Informationen hat der Deutsche Skiverband (DSV) zudem einen Antrag gestellt, neben den BamBams auch Vuvuzelas, Tröten und Laserpointer an die Zuschauer zu verteilten. Diese sollen allerdings nur zum Einsatz kommen, wenn Österreichische Läufer an der Reihe sind. Falls dem Weltverband die Maßnahme nicht genehm sei, gebe man sich im DSV auch damit zufrieden, wenn Marcel Hirscher die ersten Tore des Slaloms im Schneepflug absolviert.

Im Österreichischen Skiverband sind sie von der Idee mäßig begeistert. Wie es aus verbandsnahen Kreisen heißt, habe man dem DSV nahegelegt, seinen Fahrern stattdessen Bedienungsanleitungen für einen angemessenen Fahrstil bei Blitzeis auf Autobahnen auszuhändigen.

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