Borussia Dortmund ist denkbar unglücklich in die neue Champions-League-Saison gestartet. Beim 1:2 in Neapel ging einiges schief: Neven Subotic durfte wegen einer Gesichtsverletzung lange nicht auf das Spielfeld zurück, was mindestens indirekt das 0:1 durch Neapels Gonzalo Higuaín unterstützte. Daraufhin rastete Trainer Jürgen Klopp fast aus und bedrängte den vierten Schiedsrichter an der Seitenlinie - Klopp wurde des Innenraums verwiesen. Wenig später klärte Torwart Roman Weidenfeller außerhalb des Strafraums per Hand und ging mit Rot vom Platz. Zu Zehnt hatten die Dortmunder gegen starke Italiener kaum Chancen.
Viel besser erging es dem FC Schalke 04. Ein kurioses Tor von Atsuto Uchida brachte die Gelsenkirchener nach 67 Minuten gegen Steaua Bukarest in Führung, die Partie endete 3:0. Hier die wichtigsten Stimmen zu den Partien:
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund) beim TV-Sender Sky: "Wir haben nicht unser allerschönstes Gesicht gezeigt. Es ging mit meinem Platzverweis los. Der war natürlich völlig unnötig. Aber in dem Moment schien mir das ungerecht, was da passiert ist. Das habe ich zum Ausdruck gebracht. Das hat völlig zu Recht dazu geführt, dass ich vom Platz geschickt worden bin. An der roten Karte gegen Roman (Weidenfeller) habe ich auch Aktien dran. Ich glaube, wenn wir Ruhe im Spiel haben, passiert das nicht. Deswegen war das auch mein Ding. Wenn wir gut spielen und der Trainer auch richtig drauf ist, können wir Neapel schlagen. Das ist die einzig gute Info heute Abend."
Noch einmal Klopp über seinen Ausraster gegen den vierten Schiedsrichter: "Ich habe mich bei der Mannschaft schon entschuldigt, ich habe mich bei den Schiedsrichtern entschuldigt. In der Bundesliga ist schon lange nichts mehr passiert, vielleicht war's jetzt das eine Mal Champions League. Wenn ich jetzt sage, es passiert nicht mehr, denken die Leute vielleicht, ich habe einen Lattenschuss. Ich wollte es nicht mehr machen, habe es trotzdem gemacht. Ich habe die Konsequenz tragen müssen, das fühlt sich nicht gut an. Aber wir müssen besser, wir können besser, wir werden besser."
Zu der Verletzung von Mats Hummels sagte Klopp: "Er hat einen Schlag in den Rücken bekommen, auf den Ischias-Nerv. Er hat immer noch starke Schmerzen, ich gehe aber davon aus, dass es relativ schnell besser werden wird."
Neven Subotic (Borussia Dortmund) über die Szene vor dem 0:1, als er nach einer Behandlung erst sehr spät wieder aufs Spielfeld durfte: "Das werde ich nie verstehen: Der Arzt hat alles zugetackert, ein bisschen Vaseline draufgeschmiert, damit es nicht weiter blutet. Ich bin mir nicht sicher, was der vierte Offizielle gesehen hat. Wir hatten sehr viel Pech im Spiel. Es läuft anders, wenn wir da elf Mannvauf dem Platz sind."
Nuri Sahin (Borussia Dortmund): "Nach den ersten 15 Minuten bis zur Halbzeit, das war ein Film. Wir waren leider im falschen. Es ist alles passiert, was gegen uns passieren kann. Da wird's schwer in der Champions League mit einem Mann weniger.
Trainer Jens Keller (Schalke 04): "Wir sind überragend in die Champions-League-Saison gestartet. Wir haben wieder zu Null gespielt, das freut mich wahnsinnig. Wir haben geduldig gespielt und hatten zahlreiche Chancen. Nach der Pause waren wir zunächst nicht präsent genug. Unter dem Strich haben wir das Spiel souverän nach Hause gebracht. Das 1:0 war ein Glückstor, aber manchmal braucht man so etwas."
Kevin Prince Boateng (FC Schalke 04): "Wir sind super glücklich, das hat man auch in der Kabine gemerkt. Alle haben geschrien und sich gefreut, dass wir das Spiel gewonnen haben."
Julian Draxler (FC Schalke 04): "Dass wir dreimal in Folge zu Null gespielt haben, ist hervorragend für uns. Spielerisch wird es immer besser. Heute konnte ich Kevin (Boateng) schon einen Ball auflegen. Das Zusammenspiel wird besser und harmonischer. Ich sehe uns da auf einem guten Weg."
Trainer Laurentiu Reghecampf (Steaua Bukarest): "Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht, bis zur Mitte der zweiten Halbzeit. Nach dem unglücklichen 0:1 nahm das Unheil dann seinen Lauf. Am Ende hat man den Riesenunterschied zwischen Europa League und Champions League gemerkt."
Arsene Wenger (Trainer FC Arsenal) nach dem 2:1 seines FC Arsenal in Marseille über die Leistung von Mesut Özil: "Er ist physisch noch ein bisschen hinter den anderen Spielern. In der zweiten Hälfte hat er auch physisch viel gearbeitet. Für mich ist er Klasse."
Per Mertesacker (FC Arsenal) über Mesut Özil: "Sein Transfer war ganz wichtig. Wir haben jetzt eine deutsche Dreier-Kombo, da wollen wir erfolgreich vorangehen. Er ist ein wichtiger Spieler, er kann diese tödlichen Pässe spielen, die uns auszeichnen. Wir brauchen ihn dringend mit seinen Qualitäten. Wir sind froh, dass er da ist."