Süddeutsche Zeitung

Stimmen zum DFB-Sieg:"Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne"

Per Mertesacker reagiert gereizt auf die Fragen des Reporters und hat keine Lust auf eine Spielanalyse, Bundestrainer Joachim Löw preist die Willenskraft seiner Mannschaft und Manuel Neuer dämpft die Aufregung um seine Ausflüge.

Die Reaktionen im Überblick

Per Mertesacker (Deutschland): "Mir ist völlig wurscht wie, wir sind unter den letzten acht, und nur das zählt. Glauben Sie, unter den letzten 16 ist eine Karnevalstruppe?! Was wollen Sie? Wollen Sie eine erfolgreiche WM oder wollen Sie ausscheiden? So kurz nach dem Spiel kann ich die ganze Fragerei nicht verstehen. Wir sind weiter, wir sind happy. Die haben uns nichts geschenkt. Wir haben gekämpft bis zum Ende. Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne, dann analysieren wir das Spiel und dann sehen wir weiter."

Philipp Lahm (Kapitän): "Wir wussten von Anfang an, dass es eine schwierige Aufgabe ist. Wenn wir die Chancen nicht machen, ist es schwer, es in 90 Minuten zu machen. Sie haben gut verteidigt. Dann ist es nicht leicht, sich Chancen zu erarbeiten. Im Konter waren wir heute nicht so gut. In der zweiten Halbzeit hatten wir Riesen-Möglichkeiten, dann muss man halt den Sack zumachen."

Bundestrainer Joachim Löw (Deutschland): "Nach so einem Spiel muss man durchschnaufen. Das war am Ende ein Sieg der Willenskraft. In der ersten Halbzeit haben wir uns schwergetan und viele Bälle verloren, in der zweiten Halbzeit und der Verlängerung waren wir dann schon die bessere Mannschaft. Wir hatten viele Chancen, deren Torwart ist teilweise über sich hinausgewachsen.

... zu Manuel Neuer: "Algerien hat oft unser Pressing umgangen und lange Bälle gespielt. Da waren wir sehr anfällig, und die haben das richtig gut gemacht. Da war es gut, dass Manuel die Bälle abfangen konnte, das ist sein Spiel."

... zum deutschen Kader: "Solche Spiele gibt es bei einem Turnier, wo man sich durchkämpfen muss. Auch andere Mannschaften wie Brasilien haben sich schwergetan, das ist kein Spaziergang. Unsere Stärke ist auch die Flexibilität. Heute haben wir wieder frische Spieler gebracht, die der Mannschaft geholfen haben. Bastian Schweinsteiger hat erst das zweite Spiel von Anfang an gemacht, auch Sami Khedira hatte nicht so viel Praxis. Da muss man jetzt gucken, wie die Spieler bis zum nächsten Spiel regenerieren."

Manuel Neuer (Deutschland): "Wir haben über 90 Minuten die Null gehalten. Ich habe meine Spielweise nicht verändert. Ich spiele bei Bayern und der Nationalmannschaft öfters so. Das hat der Platz hergegeben, weil es ein bisschen nass war. Alles ist zu erklären, wenn man es vernünftig analysiert. Mit Frankreich wartet eine harte Aufgabe auf uns. Als der André kam, war ein bisschen Zug drin. Das hat Schwung gebracht, das tat uns gut. Wir müssen zielstrebiger nach vorne spielen."

André Schürrle (Deutschland): "Wir hätten es auch lieber anders geregelt, aber Algerien hat es heute gut gemacht und uns von Anfang an gestört. Wir haben uns vor allem anfangs schwergetan, am Ende hätten wir aber schon in der regulären Spielzeit das Tor machen müssen. Aber egal wie, wir sind im Viertelfinale. Gegen Frankreich reicht das auf keinen Fall, die sind offensiv stärker, da müssen wir uns steigern. Aber ich bin zuversichtlich. Bei meinem Hackentor war Glück mit dabei, aber ich wollte den schon so aufs Tor bringen."

Oliver Bierhoff (Teammanager): "Man hat gesehen, wie die Jungs gefightet haben. Es war am Ende ein glücklicher, aber verdienter Sieg. Frankreich ist ein noch härterer Gegner, wir können uns jetzt immer weniger erlauben und müssen noch einige Dinge verbessern. Man sieht aber immer, dass wir einige Chancen herausspielen, auch wenn es nicht so gut läuft. Und wenn wir weiter effektiv spielen und gewinnen, passt mir das auch. Auch wenn es nicht ganz so leicht aussieht wie in anderen Spielen."

Madjid Bougherra (Algerien): "Ich bin schon sehr stolz auf diese Mannschaft. Wir haben der ganzen Welt gezeigt, dass Algerien eine tolle Mannschaft besitzt. Spätestens jetzt kennen alle unsere Qualitäten. Wir haben bis zum Ende alles gegeben. Es war eine tolle WM von uns."

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