Statistiken zum Kroatien-Sieg gegen Kamerun:Kroatiens Erfolg schmeckt nach Bundesliga

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Rennen, kämpfen, ackern: Ivica Olic und Mario Mandzukic freuen sich über einen Treffer gegen Kamerun. (Foto: Getty Images)

Beim 4:0 der Kroaten gegen Kamerun zieren gleich drei Deutschland-Legionäre die Torschützenliste. Olic, Mandzukic und Perisic bringen ihre Qualitäten perfekt ein - und schaffen sogar Historisches, wie unsere WM-Analyse des Tages zeigt.

Von Jonas Beckenkamp

Es schwang reichlich Bundesliga mit beim 4:0 der Kroaten gegen Kamerun, was sich beim Team von Trainer Niko Kovac allein schon durch das Personal im Kader ergibt. Mit den Wolfsburgern Ivan Perisic und Ivica Olic sowie Bayern-Stürmer Mario Mandzukic standen gleich drei Deutschland-Legionäre in der Startelf, dazu verteidigte in der Abwehrkette noch der frühere Münchner Danijel Pranjic, der mittlerweile bei Panathinaikos Athen sein Geld verdient.

Die Partie war wegen der wilden Disziplinlosigkeiten der Afrikaner schnell entschieden - weshalb zwischenzeitlich sogar der Hamburger Milan Badelj auf seinen ersten WM-Einsatz hoffen durfte. Doch so weit kam es nicht. Kovac beließ es bei dreieinhalb Bundesliga-Akteuren. Allein Olic, Perisic und Mandzukic (er traf doppelt) hatten als Torschützen schon genug Qulitäten bewiesen. Am erstaunlichsten ackerte wieder einmal Olic übers Feld, bei dem man sich manchmal fragt, ob er nun wirklich 34 Jahre alt ist oder nicht etwa erst 22.

Die Fleißarbeit des früheren Münchners wurde schon früh mit einem Treffer belohnt - und das trotz einer Schnittwunde am Fuß, die er sich beim Duschen an einer Glastür zugezogen hatte. "Zum Glück habe ich meinen rechten Fuß nicht so viel gebraucht", sagte er mit typischer Lausbubenmiene.

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Kurios dabei: Das 1:0 war Olics erster WM-Treffer nach 4393 Tagen Wartezeit. Zuletzt hatte er am 8. Juni 2002 in Japan bei Kroatiens 2:1-Vorrundensieg über Italien getroffen. Noch sechs Tage länger musste einst der Dänen-Regisseur Michael Laudrup warten. Nach einem Tor beim 6:1 über Uruguay während der WM-Vorrunde 1986 in Mexiko traf Laudrup erst wieder am 24. Juni 1998 - beim 1:2 gegen Frankreich.

Olic kam diesmal entgegen, dass die Partie gegen Kamerun reichlich Wilder-Westen-Fußball bot. Es ging ständig hin und her - vor allem in der ersten Halbzeit wechselten sich beide Teams mit Chancen ab. So konnte Olic rennen, vorbereiten (immerhin 15 Pässe und vier Flanken) und kämpfen. Am Ende zählten die Statistiker eine Gesamtzahl von 35 Torschüssen beider Mannschaften. So viele Abschlüsse gab es noch bei keiner Partie dieser WM.

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Ein erfreulicher Abend war das 4:0 auch für Mario Mandzukic. Nach seiner Sperre zu Turnierbeginn durfte der Münchner in der Schlussphase noch zweimal jubeln. Ein Novum, denn doppelt hat zuvor noch nie ein Kroate in einem WM-Spiel getroffen. Seine Bilanz liest sich noch beeindruckender als die von Olic: 21 Pässe und 16 Zweikämpfe (davon neun gewonnene), dazu sechs siegreiche Kopfballduelle dokumentieren Mandzukics Spielweise. Er ist ein robuster, ständig aktiver Angreifer, der im Gegensatz zu Olic auch in der Luft seine Qualitäten hat.

Bliebe Mittelfeldspieler Ivan Perisic, der vor allem mit seiner Passsquote von 85,7 Prozent bestach. In der ohnehin stark besetzten Zentrale der Kroaten reihte sich der Wolfsburger auf Rechts perfekt ein - neben den kleinen Ballkontrolleuren Ivan Rakitic und Luka Modric lieferte er seinem Team eine wohltuende Portion Biss in Richtung Tor. Seine Vorlage zum 1:0 und sein Treffer zum 2:0 unterstreichen seinen Wert. Olic, Mandzukic, Perisic - dazu der ehemalige Bayern-Profi Pranjic: Kaum eine WM-Elf riecht so sehr nach Bundesliga wie die der Kroaten.

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