Ein Favorit ist nach drei Regionalliga-Spieltagen bereits weit abgeschlagen, und was die Ergebnisse angeht, befindet sich die SpVgg Unterhaching sogar noch weiter auf Talfahrt: Am Dienstagabend setzte es bei der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg ein klares 1:5, das einzige Hachinger Tor erzielte Niclas Anspach erst spät und per Foulelfmeter. Die Niederlage hätte "auch noch höher ausfallen können", sagte Präsident Manfred Schwabl, "so ein Spiel wie in Nürnberg sollte nicht passieren." So steht der Absteiger aus der dritten Liga auf einem Abstiegs-Relegationsplatz in Liga vier.
Der Trainer ist bekannt für klare Worte: "Wir brauchen in Haching nicht über Aufstieg reden, die Mannschaft ist noch nicht soweit. Wir müssen schauen, dass wir uns gut entwickeln", sagte Sandro Wagner nach dem 1:5. Im Übrigen habe er das auch schon vor dem ersten Spiel gesagt. Die Tabellenspitze ist bereits acht Punkte entfernt. Aussagen wie jene, wonach so genannte Ankerspieler "noch nicht voll da" seien - so etwas hält Schwabl immer auch ein bisschen für eine Ausrede. Immerhin haben gerade in der Regionalliga viele Mannschaften einen Weg finden müssen, die fehlende Spielpraxis möglichst schnell vergessen zu machen. Doch der Präsident sagt auch, die Analyse für die genauen Gründe "überlasse ich erst einmal dem Trainerteam".
Natürlich seien die weiteren Verpflichtungen von Routiniers wie David Pisot vom Karlsruher SC oder Manuel Stiefler, der vom griechischen Zweitligisten AE Larisa kam, dazu gedacht, möglichst schnell die Regionalliga zu verlassen - und zwar nach oben. Man dränge jetzt aber auch nicht mit aller Macht darauf, dies schon in der laufenden Saison zu bewerkstelligen - auch wenn die Verlockung heuer natürlich groß sei, weil der bayerische Amateurmeister diesmal direkt aufsteigt.
Im Jahr 2015 waren die Vorstädter auch schon in die Regionalliga abgestiegen. Damals siegten sie zum ersten Mal am fünften Spieltag. Aufgestiegen sind sie dann erst wieder nach der zweiten Saison in der vierten Liga.