SpVgg Unterhaching:Für den Konkurrenzkampf

26 05 2019 xmohx Fussball bfv Rothaus Pokal Finale Karlsruher SC SV Waldhof Mannheim emspor v; Dominik Stroh-Engel

Sperrig im Strafraum: Für einen Spielertypen wie Dominik Stroh-Engel war im KSC-System kein Platz.

(Foto: Jan Huebner/imago)

Fußball-Drittligist Unterhaching holt den früheren Erstligastürmer Dominik Stroh-Engel.

Von Christoph Leischwitz

Vor ein, zwei Wochen sei der Kontakt zustande gekommen, erzählt Claus Schromm, und das erste Treffen sei von "Demut auf beiden Seiten" geprägt gewesen. Dominik Stroh-Engel, so erzählt es der Trainer, habe sich geehrt gefühlt, dass die SpVgg Unterhaching Interesse an ihm zeige. Und umgekehrt: "Wenn mir jemand vor anderthalb Jahren gesagt hätte, dass Dominik Stroh-Engel zu uns kommt - dann muss sich ja schon ganz schön was getan haben bei uns." Als Gegenspieler sei er, "naja, kein Albtraum, aber immer sehr schwierig" gewesen.

Es war eine Win-win-Situation. Der 33-jährige Stroh-Engel stand in der vergangenen Saison für den Karlsruher SC genau für eine Liga-Minute auf dem Platz, nach dem Aufstieg spielte er dort überhaupt keine Rolle mehr. Der Mittelstürmer passt zwar nicht ins klassische Anforderungsprofil der Hachinger: Stroh-Engel ist weder jung noch spricht er sonderlich bayerisch. Doch seine Erfahrung helfe der Mannschaft weiter, sagt Schromm; man habe ja auch an den ersten drei Spieltagen schon wieder gesehen, wie knapp es in jeder Partie zugehe. Haching verbuchte einen 5:4-Sieg und zwei Remis. Einer wie Stroh-Engel könne da den entscheidenden Unterschied machen, vor allem mit seiner Körpergröße, 1,95 Metern.

Einen Angreifer, der explizit kopfballgefährlich ist, hatte Unterhaching bislang nicht, weil Arne Naudts das Heimweh packte. Der ehemalige belgische Junioren-Nationalspieler hatte sich 29 Tage nach seiner Verpflichtung schon wieder verabschiedet, er spielt nun in der zweiten belgischen Liga. Er ist übrigens neun Zentimeter kleiner als Stroh-Engel. Und dieser habe zudem den Vorteil, "dass er die Liga gut kennt", so Schromm. Er merkt an, dass man dem KSC zu Dank verpflichtet sei. Die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten des Vereins würden es kaum zulassen, eine handelsübliche Ablöse zu zahlen, doch der Aufsteiger hatte kurz zuvor den Vertrag mit dem Mittelstürmer aufgelöst.

"Mir gefällt die Spielweise von Haching", sagt der Neue, der einst für Darmstadt in der ersten Liga spielte. In Karlsruhe, wo sie vor allem auf schnelles Umschaltspiel setzen, ist es für einen sperrigen Strafraumstürmer, na ja, kein Albtraum, aber sehr schwer. Außerdem freue er sich, "wieder regelmäßiger auf dem Platz stehen zu können." Am Samstag, beim Heimspiel gegen Rostock (14 Uhr), wird er aber noch nicht auflaufen. Schromm sagt, der Angreifer müsse körperlich noch ein wenig aufholen wegen seiner mangelnden Spielpraxis.

Wenn es für den Kreisligisten DJK Utzenhofen richtig blöd läuft, dann bekommt Stroh-Engel am kommenden Dienstag im Toto-Pokal bei den Oberpfälzern seine ersten Pflichtspielminuten - womöglich sogar zusammen mit Stephan Hain, der nach monatelanger Verletzung allmählich wieder fit wird. 2014 war Stroh-Engel Torschützenkönig der dritten Liga (27 Treffer), Hain war 2018 Zweiter. Wie regelmäßig Stroh-Engel dann spielen wird, hängt davon ab, ob er nach über einem Jahr ohne echte Spielpraxis zu alter Form finden kann. Der Kader ist sehr breit aufgestellt, gerade in der Offensive gibt es zahlreiche Optionen. "Es kommt keiner mehr dazu. Wenn sich etwas ändert, dann Richtung minus", sagt Schromm. So einen Konkurrenzkampf habe er in Haching noch nie gehabt.

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