SpVgg Greuther FürthHinten und vorne zu wenig

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Zum Haare raufen: Die Fürther Angreifer Noel Futkeu (links) und Branimir Hrgota sind während der Partie gegen Kiel so manches Mal ziemlich verzweifelt.
Zum Haare raufen: Die Fürther Angreifer Noel Futkeu (links) und Branimir Hrgota sind während der Partie gegen Kiel so manches Mal ziemlich verzweifelt. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Das Kleeblatt muss sich Bundesliga-Absteiger Kiel im Ronhof mit 0:2 geschlagen geben und offenbart diesmal neben den bekannten Abwehrschwächen im Gegensatz zu den ersten Saisonspielen auch im Angriff Defizite.

Von Stefan Galler

Branimir Hrgota verkörperte auch an diesem Sonntagnachmittag wieder einmal die unbedingte Entschlossenheit. Ein ums andere Mal fasste er sich ein Herz, lief die Abwehr der Kieler unermüdlich an. Doch der Fürther Kapitän prallte immer wieder ab, seine Zuspiele fanden nicht immer einen Abnehmer, so manches Mal wurde er das Opfer einer rustikalen Grätsche. Am Ende musste der 32-Jährige machtlos mitansehen, wie die Gäste aus dem Norden in der Nachspielzeit den entscheidenden Konter setzten: Kleeblatt-Torwart Pelle Boevink war bei einem eigenen Freistoß mit aufgerückt, einen weiten Abwurf von Holstein-Keeper Jonas Krumrey nutzte John Tolkin zum Gegenstoß und schob die Kugel ins verwaiste Tor der Mittelfranken – 0:2, der Schlusspunkt einer aus Sicht der Gastgeber bitteren Partie.

„Leider haben wir es nicht geschafft, ein Tor zu machen, als wir am Drücker waren“, sagte Hrgota nach dem Spiel bei Sky. Und fand trotzdem, dass „wir ein gutes Spiel gemacht haben“. Fürths Trainer Thomas Kleine sah es von draußen ein bisschen differenzierte, er machte Defizite in seiner Mannschaft offensiv wie defensiv aus: „In den ersten beiden Meisterschaftsspielen (3:2 gegen Dresden, 2:3 in Braunschweig, d. Red.) waren wir einfach vorne zwingender.“ Diesmal habe man „gegen einen tief stehenden Gegner“ zu wenig Chancen erspielt. Kleines Fazit nach den ersten drei Spielen: „Wir müssen defensiv besser arbeiten und dürfen die Tore nicht so leicht hergeben.“ Deshalb gelte das Augenmerk wie schon in den letzten Tagen nun verstärkt „der Boxverteidigung und der Kompaktheit“.

Zu Beginn war das Kleeblatt gleich zu einer guten Chance gekommen, als Krumrey sein Kieler Tor verließ, um vor Stürmer Noel Futkeu an den Ball zu kommen, und Hrgota mit seinem Versuch aus der Distanz die leere Kiste verfehlte (2.). Doch dann schlichen sich bereits die ersten Fürther Abwehrschwächen ein, der Kieler Torjäger Phil Harres durfte es nur eine Minute später recht ungehindert versuchen, visierte aber das Außennetz an. Und für den Slowenen David Zec war es in der 19. Minute aus drei Metern viel schwieriger, den Ball drüberzuhauen als ins Tor – er tat es dennoch.

„Wir verteidigen nicht gut, das fängt schon vorne bei uns an“, sagt Offensivkraft Felix Klaus

Kurz nachdem Julian Green in seinem 200. Zweitligaspiel mit einem gefährlichen Freistoßaufsetzer an Krumrey gescheitert war, jubelten die Kieler Störche das erste Mal im Ronhof: Ein Zuspiel von Harres fand Jonas Therkelsen, der norwegische Neuzugang wurde von Philipp Ziereis nur halbherzig verfolgt, umkurvte Broevink und drückte den Ball über die Linie (31.). Sogar Offensivkraft Felix Klaus hatte sich auf der eigenen Torlinie als Abwehrspieler versucht, stand jedoch ebenfalls auf verlorenem Posten. „Wir verteidigen nicht gut, das fängt schon vorne bei uns an. Und deshalb bekommen wir zu viele und zu einfache Gegentore“, sagte Klaus hernach.

Auch nach dem Seitenwechsel schaffte es das Kleeblatt nicht, dem Spiel eine Wende zu geben, obwohl die Gastgeber das Spiel nach einer weiteren Kieler Großchance durch Steven Skrzybski, die Boevink mit einem sagenhaften Fußreflex vereiteln konnte (51.), weitgehend bestimmten. „Aber Kiel war bei den meisten 50:50-Situationen griffiger als wir“, so Fürths Coach Kleine. Der eingewechselte Zugang Aaron Keller, ehemals Unterhaching und zuletzt Ulm, marschierte zwar immer wieder die linke Seite rauf und runter, doch zwingend wurde die SpVgg kaum mehr. Womöglich hätte Futkeu nach Klammergriff von Carl Johansson einen Elfmeter bekommen können (73.), doch der Pfiff blieb aus. Und so konnte Tolkin am Ende alles klarmachen für den KSV Holstein.

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