Es dürfte ein ruhiger Saisonausklang werden bei der SpVgg Greuther Fürth. Das Kleeblatt liegt im Mittelfeld der zweiten Liga, nach oben ist der Zug in Richtung Bundesliga wohl abgefahren; mit dem Abstieg sollte die Mannschaft von Trainer Jan Siewert auch nichts mehr zu tun bekommen nach zuletzt nur einer Niederlage und vier Siegen in den jüngsten sechs Spielen. Zuletzt gab es am Samstag ein Unentschieden, das aber von den Franken absolut positiv eingeordnet wurde: Gegen die mit Abstand beste Auswärtsmannschaft der Liga, den 1. FC Magdeburg, erkämpften sie sich ein 1:1 (1:1).
Coach Siewert hatte einen klaren Plan für die Bedeutung der Partie im Entwicklungsprozess seiner Mannschaft ausgegeben: „Der Schritt, den wir heute hatten: diszipliniert aufzutreten. Der nächste Schritt ist es, die Umschaltaktionen besser auszuspielen.“ Er hatte seiner Elf offensichtlich bewusst gemacht, dass man gegen einen Gegner wie Magdeburg „auch mal unter die Räder kommen“ könne. Dagegen habe man sich erfolgreich gewehrt: „Heute müssen wir den Punkt mitnehmen. Da wir das geschafft haben, ist es ein weiterer Schritt.“
Sein Team startete fulminant in die Begegnung, nach einer Viertelstunde bediente Cedric Itter den Kollegen Julian Green, dessen Querpass Noel Futkeu nur noch über die Linie drücken musste. Doch die Gäste zeigten sogleich, dass sie in der Fremde kaum zu schlagen sind: Nur drei Minuten später chippte Abu-Bekir El-Zein die Kugel auf Baris Atik, der das Zuspiel perfekt verwertete und zum 1:1 traf (20.).
Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, Torchancen waren eher die Ausnahme. Magdeburg schien ein bisschen näher dran zu sein am Sieg, etwa als Fürths Torwart Lennart Grill einen Schuss von Daniel Heber spektakulär über die Latte lenkte (48.) oder als Martijn Kaars den Ball in aussichtsreicher Position über den Querbalken drosch (82.). Doch letztendlich blieb es beim Unentschieden, das nicht nur Green als „gewonnenen Punkt“ für das Kleeblatt einordnete: „In den Umschaltsituationen hat bei uns dann manchmal die Präzision gefehlt. Aber das ist dann auch irgendwo normal, wenn man die ganze Zeit am Verteidigen ist.“
Für das Frankenderby am kommenden Sonntag im Nürnberger Max-Morlock-Stadion sind die Fürther offenbar gewappnet. Und auch wenn es sich beide Konkurrenten mittlerweile im Niemandsland der zweiten Liga bequem gemacht haben, geht es insbesondere für Fürth um Wiedergutmachung: Das Hinspiel im Ronhof ging mit 0:4 verloren, zwei Tage später waren der damalige Trainer Alexander Zorniger und Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi ihre Jobs los.