Sportpolitik:Uefa stoppt Verfahren gegen Super-League-Klubs

Sportpolitik: Hat gerade Ärger an vielen Fronten: Uefa-Präsident Aleksander Ceferin.

Hat gerade Ärger an vielen Fronten: Uefa-Präsident Aleksander Ceferin.

(Foto: Fabrice Coffrini/AFP)

Der Verband stellt die juristischen Schritte gegen Real Madrid, Juventus Turin und den FC Barcelona ein. Turnerin Simone Biles sagt, sie hätte an den Olympischen Spielen nicht teilnehmen sollen.

Meldungen in der Übersicht

Uefa, Fußball: Die Europäische Fußball-Union (Uefa) wird das laufende Gerichtsverfahren gegen die drei Super-League-Vereine Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin nicht weiter verfolgen. Der Berufungssenat des Verbands habe die Klage für "null und nichtig" erklärt, teilte die Uefa in einer Erklärung mit. Der Status sei wieder so "als ob das Verfahren nie eröffnet worden wäre".

Die Uefa ist aber weiter der Ansicht, "immer in Übereinstimmung mit ihren Statuten, mit EU-Recht, der Europäischen Menschenrechtskonvention und dem Schweizer Recht" gehandelt zu haben. Der Verband werde seine Position in allen relevanten Rechtssystemen "weiter verteidigen".

Gleichzeitig verzichtet die Uefa darauf, von den anderen neun Vereinen, die ihre Absicht zur Abspaltung signalisiert hatten, Zahlungen im Zusammenhang mit ihrer Beteiligung an den Plänen einzufordern. An der ablehnenden Haltung gegenüber der Super League hält die Uefa aber fest. Auch eine sofortige Wiederaufnahme von Gerichtsverfahren ist möglich.

Das spanische Gericht hatte der Uefa ein Ultimatum von fünf Tagen gestellt, um die Sanktionsdrohungen gegen die Gründungsmitglieder zurückzunehmen. Andernfalls hätten womöglich größere juristische Auseinandersetzungen gedroht. Zwölf europäische Spitzenklubs hatten in der Nacht zum 19. April ihre Pläne zur Gründung einer Super League veröffentlicht. Deutsche Klubs waren nicht darunter. Unter großem öffentlichen Druck rückten neun Gründungsmitlieder von dieser Idee wieder ab.

Turnen, Biles: Turnerin Simone Biles hätte nach eigenen Angaben aufgrund ihrer psychischen Probleme nicht an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen sollen. "Wenn man sich ansieht, was ich in den letzten sieben Jahren alles durchgemacht habe, hätte ich nie wieder zu einem Olympiateam gehören dürfen", sagte Biles dem New York Magazine: "Ich hätte schon lange vor Tokio aufhören sollen."

Der Skandal um den ehemaligen Mannschaftsarzt Larry Nassar habe bei ihr als Opfer von sexueller Gewalt einen hohen emotionalen Tribut gefordert. Nassar (58) verbüßt eine lebenslange Haftstrafe, nachdem er sich Ende 2017 und Anfang 2018 schuldig bekannt hatte, Frauen und Mädchen sexuell missbraucht zu haben, während er als Sportmediziner bei USA Gymnastics und der Michigan State University (MSU) gearbeitet hatte.

"Es war zu viel. Aber ich wollte nicht zulassen, dass er mir etwas wegnimmt, für das ich hart gearbeitet habe, seit ich sechs Jahre alt war", sagte Biles: "Also habe ich das so lange verdrängt, wie mein Geist und mein Körper es mir erlaubten." Unter anderem wegen einer mentalen Blockade bei Drehungen um die Längsachse hatte die viermalige Olympiasiegerin im Mannschafts-Finale von Tokio den Wettkampf abgebrochen und auf einen Start im Mehrkampf-Finale verzichtet. Biles hoffe nun, dazu beitragen zu können, das Stigma rund um psychische Gesundheit zu beseitigen. "Daran werde ich wahrscheinlich 20 Jahre lange arbeiten. Es ist ein ständiger Prozess", sagte sie.

Fußball, Türkei: Der neue türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz bekommt Unterstützung von Kenan Kocak und Jan-Moritz Lichte. Kocak (40) wie auch Lichte (41) werden Kuntz künftig als Assistenten zur Seite stehen, beide unterschrieben laut türkischem Verband Dreijahresverträge. "Für mich beginnt ab sofort ein neuer Lebensabschnitt", schrieb Kocak bei Instagram und ergänzte: "Wir haben Großes vor und ich freue mich auf das, was bevorsteht."

Der im türkischen Kayseri geborene Kocak war bis zum Ende der vergangenen Saison beim Zweitligisten Hannover 96 tätig. Lichte arbeitete unter anderem bei den Bundesligisten Bayer Leverkusen und dem FSV Mainz 05 als Co-Trainer. In Mainz übernahm er im September 2020 für drei Monate den Posten als Cheftrainer. Kuntz hatte bei seinem Amtsantritt angekündigt, mindestens einen Trainer im Team haben zu wollen, der türkisch spricht.

Zur SZ-Startseite
Ligue 1: PSG-Spieler Neymar und Kylian Mbappé

Paris Saint-Germain
:Krisengespräch zwischen Mbappé und Neymar

Der zuletzt schmollende Lionel Messi kehrt pünktlich zum Champions-League-Duell mit Manchester City bei PSG zurück - doch die gute Nachricht wird vom Disput der beiden anderen Ausnahmestürmer überschattet.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: