Sportpolitik:Sporthilfe-Chefin Linsenhoff tritt zurück

Nach wochenlangen Querelen ist Ann Kathrin Linsenhoff als Vorstandsvorsitzende der Deutschen Sporthilfe zurückgetreten.

Aus und vorbei: Nur wenige Stunden nachdem ihr der Aufsichtsrat das Vertrauen ausgesprach, hat Ann Kathrin Linsenhoff überraschend ihren Rücktritt als Vorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe angekündigt. Sie werde das Amt zum 31. März 2009 niederlegen, teilte die 48 Jahre alte Dressur-Olympiasiegerin von 1988 am Montag in einer Presseerklärung mit. Damit zog sie die Konsequenzen aus den Dissonanzen mit ihrem Vorgänger und jetzigen Aufsichtsratschef Hans Wilhelm Gäb. "Durch die Vorkommnisse der vergangenen Wochen fehlt jegliches Vertrauen zwischen Hans Wilhlem Gäb und meiner Person", hieß es in der Pressemitteilung auf Sporthilfe-Briefpapier. Der Aufsichtsrat hatte am Sonntagabend sowohl seinem Vorsitzenden als auch Linsenhoff das Vertrauen ausgesprochen.

Sportpolitik: Sieht "keine Basis mehr": Ann Kathrin Linsenhoff.

Sieht "keine Basis mehr": Ann Kathrin Linsenhoff.

(Foto: Foto: dpa)

Gäb kritisierte Linsenhoff zuletzt intern wegen ihrer Amtsführung, mangelnder Teamfähigkeit und eines Interessenskonflikts mit ihrer Position als stellvertretende Vorsitzende des Kinderhilfswerks UNICEF kritisiert. Außerdem belastete die Personalie Johannes B. Kerner das Verhältnis des Führungsduos. Kerner ist vom Aufsichtsrat als Sporthilfe-Vizepräsident vorgesehen. Der Industrie-Manager und ehemalige Chef der Leipziger Olympiabewerbung, Peter Zühlsdorff, versuchte offenbar erfolglos zwischen Gäb und Linsenhoff zu vermitteln.

In Linsenhoff verliert die Sporthilfe zum zweiten Mal binnen drei Jahren seine Führungskraft, nachdem 2005 Hans-Ludwig Grüschow wegen der Schmiergeldaffäre des ehemaligen Sportchefs des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Wilfried Mohren, zurückgetreten war. Damals übernahm der ehemalige Tischtennis-Nationalspieler Gäb das Ruder und rettete die Sporthilfe, die 1967 ins Leben wurde.

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