Sportpolitik:Kritik an Merkel

Der ehemalige deutsche Hockey-Nationalspieler und zweifache Olympiasieger Moritz Fürste kritisiert die Bundeskanzlerin für die Bevorzugung des Fußbals gegenüber anderen Sportarten - und fordert ein Sportministerium.

Der zweimalige Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste hat Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert und zudem die Forderung des Sports nach einem eigenem Ministerium wiederbelebt. Nach Merkels Besuch des Fußball-Nationalteams am Sonntag im Trainingslager in Südtirol bemängelte Fürste im Interview mit der Tageszeitung Die Welt: "Zu den Olympischen Spielen kommt sie nicht. Es gibt kein einziges Argument, was rechtfertigt, warum sie zu den Fußballern fährt und nicht zu den Olympischen Spielen." Das sei ein gesellschaftlicher Auftrag, so Fürste, "allein schon im Sinne des Respekts und der Wertschätzung den Sportlern gegenüber."

Merkel gilt als ausgewiesener Fan des Nationalteams, das sie schon mehrmals besucht hat. Während der WM 2014 in Rio gab es sogar Bilder der Kanzlerin in der Kabine. Bei Olympischen Spielen jedoch war Merkel noch nie, 2016 in Rio war nicht einmal der damalige Innenminister Thomas de Maizière vor Ort. Nicht zuletzt wegen der gefühlt fehlenden Rückendeckung aus der Politik in Berlin will Moritz Fürste eine bessere Positionierung des Sports. "Wir brauchen endlich ein eigenständiges Sportministerium", sagte der 33-Jährige.

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