Sportpolitik:Heftige Kritik an Winterspielen in Saudi-Arabien

Athleten und Politiker verurteilen Winterspiele in Saudi-Arabien

Der ehemalige Ski-Olympiasieger Markus Wasmeier hat mit Unverständnis auf die Vergabe der Asien-Winterspiele 2029 nach Saudi-Arabien reagiert. "Es ist wirklich erschreckend. Man hat anscheinend nichts gelernt", sagte der 59-Jährige dem Sport-Informationsdienst: "Es ist wirklich sehr skurril, was da abläuft". Ex-Skirennläufer Felix Neureuther nannte die Pläne "Wahnsinn".

Auch für Wasmeier ist es "einfach der Wahnsinn, wie man es schafft, so ein Thema noch als nachhaltig zu betrachten". Das asiatische Olympia-Komitee hatte das umstrittene Milliarden-Projekt am Dienstag abgesegnet, Kritik an der Vergabe kam auch aus der Politik.

"Die Vergabe wirkt absurd", sagte Philipp Hartewig, sportpolitischer Sprecher der FDP: "Die Austragung in Saudi-Arabien ist insbesondere in diesen schweren Zeiten nur schwer denkbar." Stephan Mayer (CDU/CSU) gibt zu bedenken, dass das asiatische Olympia-Komitee "in seiner Entscheidung frei" sei. "Kommentare aus dem Westen wollen daher gut überlegt sein. Dennoch klingt es befremdlich, Winterspiele an einen Wüstenort zu vergeben." Mayer sieht die Organisatoren vor "großen Herausforderungen, wenn sie Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten wirklich gerecht werden wollen". Er kann sich "aktuell nicht vorstellen, dass die Veranstaltung diese Belange angemessen berücksichtigen kann". Internationale Großveranstaltungen im Sport müssten in der heutigen Zeit "umweltschonend und nachhaltig durchgeführt werden - anderenfalls finden sie keine Akzeptanz, weder in der Sportwelt noch anderswo." Die asiatischen Winterspiele fanden zuletzt 2017 statt. Saudi-Arabien hatte 2022 in Peking erstmals an Olympischen Winterspielen teilgenommen, Fayik Abdi war der einzige Starter. "Ich hatte mir nie vorgestellt, dass ich einmal im meinem Heimatland Ski fahren könnte", sagte er am Dienstag.

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