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Sportpolitik:DOSB weiter für den Ausschluss von Russland und Belarus

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Berlin (dpa) - Der Deutsche Olympische Sportbund spricht sich weiter gegen eine Rückkehr von Russland und Belarus auf die Weltbühne des Sports aus. Das teilte das Präsidium des DOSB nach einer Sitzung in Hannover mit, bei der es auch einen Austausch mit der Konferenz der Landessportbünde gab.

"Russland und Belarus dürfen keine Gelegenheit bekommen, die Teilnahme und Erfolge ihrer Athlet*innen bei internationalen Wettkämpfen zu kriegspropagandistischen Zwecken zu missbrauchen", ließ der Verband verlauten.

Das Präsidium habe sich in den vergangenen Wochen intensiv mit der möglichen Wiederzulassung von russischen und belarussischen Athleten und Athletinnen für internationale Wettkämpfe auseinandergesetzt. Dabei habe man sich mit Mitgliedsorganisationen, Athletenvertretern, Wirtschaftspartnern und Experten aus der Politik und der Wissenschaft ausgetauscht. Bei Prof. Dr. Dr. Patricia Wiater von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sei ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben worden, "um die menschenrechtliche Dimension der Fragestellung eingehend zu prüfen".

Die Rückmeldungen hätten das Präsidium in seiner bisherigen Haltung bestärkt, erklärte DOSB-Präsident Thomas Weikert: "Wir sind weiterhin für den Ausschluss. Wir werden nun diese Erkenntnisse, insbesondere auch das Rechtsgutachten, bei dem die Mehrdimensionalität von menschenrechtlichen Abwägungen zum Ausdruck kommt, dem IOC für seine Konsultationen zur Verfügung stellen."

Das Internationale Olympische Komitee hatte zuletzt Russland und Belarus auch mit Blick auf die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 in Aussicht gestellt, den Sportlern und Sportlerinnen dieser beiden Länder unter bestimmten Voraussetzungen eine Rückkehr zu ermöglichen. Unabhängig von der endgültigen Entscheidung des IOC sprach sich der DOSB gegen einen Boykott der Sommerspiele aus.

© dpa-infocom, dpa:230317-99-996896/2

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