Sportpolitik:Bach wehrt sich

Olympia Tokio - Nationalstadion

Hier sollen am 23. Juli endlich die Sommerspiele beginnen: Das Olympiastadion im Stadtteil Kasumigaoka.

(Foto: dpa)

Der IOC-Chef sieht in der Debatte über die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio viele "Verschwörungstheorien" und lobt sein Vorgehen. Ein schnellerer Beschluss sei nur möglich gewesen, wären die Spiele ganz abgesagt worden.

Präsident Thomas Bach verteidigt das Vorgehen des IOC bei der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio: "Da sind vielerlei Verschwörungstheorien verbreitet worden. Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache", sagte Bach der Welt am Sonntag. Der Fecht-Olympiasieger von 1976 erklärte: "Es ist uns gelungen, binnen drei Tagen Olympische Spiele zu verschieben und sechs Tage später einen neuen Termin zu präsentieren. Das spricht für sich."

Athleten, Funktionäre, Sportpolitiker werfen Bach und dem Internationalen Olympischen Komitee vor, bei der Entscheidung zu lange gezögert zu haben. So lief noch bis 16. März in London ein Olympia-Qualifikationsturnier der Boxer, am 24. März folgte die Tokio-Verschiebung ins Jahr 2021. Auch die mangelnde Kommunikation war Teil der Kritik. Bach, 66, räumt zumindest Verständnis für die Stimmen der Athleten ein. "Als Verantwortungsträger darf man in solchen emotionalen Situationen aber nicht aus dem Bauchgefühl heraus entscheiden, schließlich geht es um das langfristige Überleben der Olympischen Spiele und um das Kulturgut Olympische Spiele", so Bach: "Die einzig mögliche kurzfristige Entscheidung wäre eine Absage gewesen, und die hat keiner der Athletenvertreter aus aller Welt in unseren gemeinsamen Telefonkonferenzen gewollt."

Bach erklärte, dass nur die Verschiebung auf das Jahr 2021 infrage kam. "Um auch da Verschwörungstheorien entgegenzutreten, muss klar gesagt werden, dass das IOC gegen eine Absage versichert gewesen wäre, was wir gegen eine Verschiebung nicht sind. Für eine Verschiebung braucht es aber die Zustimmung des Organisationskomitees, das bereit sein muss, ein Jahr länger zu arbeiten, und die japanische Regierung muss bereit sein, die Vorbereitungen weiterhin zu unterstützen."

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