Dass sich ein Sportler das Karriereende mit anderweitigen Auftritten versüßt, ist wenig schockierend - dass sich eine Legende am Zenit ihres Schaffens verabschiedet, um die Sportart zu wechseln, hingegen schon. Als Michael Jordan den Chicago Bulls 1993 den dritten NBA-Meistertitel in Serie sicherte, war er mit 30 Jahren im besten Dunking-Alter und weit entfernt vom Karriereende. Warum auch? Der Turnschuh-Botschafter war für Millionen von Fans Grund genug, den Fernseher einzuschalten, und trotzdem ist das Privatleben eines Sportlers manchmal wichtiger als das kommerzielle Interesse seines Arbeitgebers: Als sein Vater James Jordan 1993 ermordet wurde, erklärte Michael sein Karriereende.
Weil es der Wunsch seines Vaters gewesen sei, beschloss Michael Jordan daraufhin, Profi-Baseballspieler zu werden. Ein paar Jahre lang spielte er mit überschaubarem Erfolg bei den Birmingham Barons, einem unterklassigen Team, bis der Spielbetrieb 1995 wegen eines Spielerstreiks zum Erliegen kam. Die perfekte Gelegenheit für eine Rückkehr zum Basketball: Mit den Chicago Bulls gewann er drei weitere NBA-Titel. In Serie, versteht sich.