Sportjahr 2013 in Bildern:Als die Bayern Wembley eroberten

Was für ein Sportjahr. Trauma-kurierte Bayern, ein geständiger Armstrong und jenes Tor, das gar keines war - wir zeigen Ihnen die Sport-Momente 2013, die wir nicht vergessen werden.

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Sportjahr 2013 in Bildern:Dopingbeichte von Lance Armstrong

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Quelle: AFP

Was für ein Sportjahr. Trauma-kurierte Bayern, ein geständiger Armstrong und jenes Tor, das gar keines war - wir zeigen Ihnen die Sport-Momente 2013, die wir nicht vergessen werden.

Von der SZ.de-Sportredaktion

Dopingbeichte von Lance Armstrong: "Ja", sagte Lance Armstrong am 17. Januar 2013 in der Talkshow von Oprah Winfrey. Ja, er habe Epo verwendet, ja, auch Testosteron war dabei und zudem Eigenblutdoping. Ja, bei allen sieben Toursiegen. "Doping war für mich Teil des Jobs - das war wie Reifen aufpumpen und die Wasserflaschen auffüllen." Millionen Menschen auf der Welt sahen im Fernsehen, wie das Lügengebilde, das der Radsportler jahrelang aufgebaut hatte, zusammenfiel. Es war ein zaghaftes Geständnis, doch für die ganze Wahrheit wäre deutlich mehr nötig gewesen. Der Radprofi nannte keine Namen, er sagte nur so viel, wie ihm persönlich gelegen kam. Zur Aufklärung hat Armstrong mit seiner Beichte kaum etwas beigetragen.

(sonn)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Felix Neureuther fährt zu WM-Silber

Men's Slalom - Alpine FIS Ski World Championships

Quelle: Alexis Boichard/Getty

Felix Neureuther fährt zu WM-Silber: Deutschlands bester Skifahrer wurde lange begleitet von dieser Geschichte. Wie er als Jugendlicher bei einem Rennen jemanden erspähte, der ein Buch mit sich trug, mit Fotos der Doppel-Olympiasiegerin Rosi Mittermaier, seiner Mutter. Die Geschichte vom Skifahrer Felix Neureuther, die begann fortan meist mit derselben Einleitung: Felix, der Sohn von Rosi Mittermaier und Christian Neureuther, den deutschen Ski-Heroen. Immer dieser Satz - bis zur WM im Februar 2013 in Schladming.

Dort umkurvte Neureuther Junior die Slalomstangen nicht wie bei den Großereignissen zuvor, als er stürzte oder verkrampfte. In Schladming verstummte das österreichische Publikum, so flott und sicher navigierte Neureuther gen Ziel. Gold, das war für Österreichs Skiheiligen Marcel Hirscher reserviert. Aber die Silbermedaille, seine erste bei einem Ereignis von Weltformat, die sei "besser als jeder Sieg", stammelte Neureuther nach dem Rennen, dann weinte er. Der 25-Jährige hatte gerade seine eigene Geschichte erschaffen.

(jkn)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Nadal gewinnt zum achten Mal in Paris

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Quelle: AFP

Nadal gewinnt zum achten Mal in Paris: Es gibt nur wenige Menschen, die glauben, dass es bei Rafael Nadal mit rechten Dingen zugeht. Kann ein Tennisprofi im athletischen, kraftraubenden Zirkus der Moderne acht Monate wegen chronischer Kniebeschwerden vom Wettbewerb fernbleiben, um anschließend zu spielen, als sei er nie weggewesen? Diese Frage stellten sich nicht nur seine Konkurrenten, als der Spanier in diesem Jahr mit aberwitziger Überlegenheit als Erster der Geschichte zum achten Mal bei den French Open triumphierte. Wer den 27-Jährigen einmal beim Training intensiver beobachtet, weiß aber auch: Es gibt nur wenige Sportler auf der Welt, die so viel Spaß an Selbstquälerei haben wie der Mann aus Mallorca.

(schma)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Ein britischer König dankt ab

REUTERS NEWS PICTURES SERVICE - PICTURES OF THE YEAR 2013

Quelle: REUTERS

Ein britischer König dankt ab: Es war der 18. Mai 2013, als in der 82. Minute der Partie zwischen Paris St. Germain und Stade Brest die Fußball-Karriere von David Beckham zu Ende ging. Der vielleicht populärste Spieler der vergangenen 15 Jahre wurde ausgewechselt, die Zuschauer erhoben sich, Beckham machte sich ein letztes Mal auf den Weg zur Ersatzbank. Er schluchzte. Erst wenige Tage zuvor hatte der modebewusste Glamourprofi ohne viel Spektakel verkündet, seine Karriere zu beenden. Nun hatte Beckham einen letzten ehrenhaften Auftritt: Die Mitspieler warfen ihn nach dem Schlusspfiff in die Höhe, mit dem Union Jack um die Schultern drehte er eine Ehrenrunde, dann war alles Geschichte. Kein Fußballer schillerte so sehr wie er, kaum einer sah so gut aus - nun zog er sich zurück. Mit 38 Jahren war es an der Zeit.

(sonn)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Proteste bei der Leichtathletik-WM

Gold medallists team Russia celebrate at the women's 4x400 metres relay victory ceremony during the IAAF World Athletics Championships at the Luzhniki stadium in Moscow

Quelle: REUTERS

Proteste bei der Leichtathletik-WM: Wenn sich Wladimir Putin fit für Olympia macht, hat das in der Regel nichts mit Sport zu tun, wohl aber mit Zucht und Ordnung. Menschenscharen sind in Russland willkommen, aber nur wenn sie ihren allzu demokratischen Firlefanz zu Hause lassen. Rechtzeitig vor der Leichtathletik-WM in Moskau im August trat deshalb ein Gesetz in Kraft, das homosexuelle Propaganda vor Minderjährigen verbietet. So ganz daran halten wollten sich nicht alle Athleten: Für Aufsehen sorgten etwa die Fingernägel der Hochspringerin Emma Green Tregaro, die sich mit Regenbogenfarben schmückte - bis der Weltverband sie zurechtwies.

Noch mehr Trubel verursachten die Läuferinnen Tatjana Firowa und Xenija Ryschowa, die sich auf dem Siegerpodest ein Küsschen gaben. Lehnten sich etwa russische Sportler gegen Putin auf? Nein, sagten die beiden Tage später - alles sei nur Ausdruck ihrer Freude gewesen. Als stramme Putin-Unterstützerin präsentierte sich zudem Stabhochspringerin Jelena Issinbajewa, die erklärte, Männer sollten gefälligst Frauen lieben und umgekehrt. "Wenn wir all diese Dinge auf unseren Straßen zulassen, würden wir Angst um unsere Nation haben", erklärte sie. Nach reichlich Empörung dämpfte auch sie ihre Aussagen ab: Alles ein Missverständnis. Wirklich?

(ska)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Sabine Lisicki glänzt in Wimbledon

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Quelle: AFP

Sabine Lisicki glänzt in Wimbledon: Sie wollte schon immer die beste Tennisspielerin der Welt werden. Für diese tollkühne Ankündigung ist die 24-Jährige oft belächelt worden, weil es eben doch nicht immer so gut klappte. In Wimbledon hätte sie ihren Kritikern im Sommer fast für immer den Mund verknotet, die ihr vorwerfen, nur monoton Bälle übers Netz zu dreschen. Nur ein Sieg war sie vom Triumph beim bekanntesten Tennisturnier der Welt entfernt - im Finale unterlag Lisicki der Französin Marion Bartoli. Auch wenn der Berlinern letztlich der ganz große Erfolg verwehrt geblieben ist, hat sie gezeigt, dass sie zur Heldin der Massen taugt. Ihr Spiel und ihre lockere Art begeistern das Publikum, besonders das britische. Ob das Scheinwerferlicht allerdings für ihren weiteren sportlichen Werdegang förderlich ist, könnte einer aus dem Showbusiness bestens beantworten: Comedian Oliver Pocher, ihr neuer Freund.

(schma)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Deutsches Duell in Wembley

Borussia Dortmund - FC Bayern München

Quelle: dpa

Deutsches Duell in Wembley: Es war schon kurios, was sich Ende Mai im Mutterland des Fußballs zutrug. Erstmals in der Geschichte dieses Spiels standen mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund zwei deutsche Teams im Finale der Champions League. Für ein Wochenende wehte ein kräftiger Bundesliga-Wind durch London - und die Engländer mussten erkennen, dass die "Germans" derzeit einfach den besseren Fußball spielen. Nach zwei verlorenen Endspielen gegen Inter Mailand und Chelsea galt es für die Münchner, endlich ihr Trauma zu besiegen. Es wurde ein würdiges Finale, denn der BVB erwies sich als kniffligster Bayern-Widersacher eines ganzen europäischen Jahres. Erst nach 60 Minuten brachte Mario Mandzukic den Rekordmeister in Führung, doch die Borussia glich nur wenig später durch einen Strafstoß von Ilkay Gündogan aus. Als Wembley schon auf Verlängerung und deutsche Elfmeterkünste wartete, schoss Arjen Robben die Bayern kurz vor Schluss mit einem Kullerball zum Sieg. Die Arena im Norden Londons verwandelte sich an diesem Abend in ein bayerisches Jubelmeer.

(jbe)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Santana schießt den BVB ins Halbfinale

Borussia Dortmund v Malaga - UEFA Champions League Quarter Final

Quelle: Bongarts/Getty Images

Santana schießt den BVB ins Halbfinale: Dass der BVB überhaupt nach Wembley fahren durfte, lag zu großen Teilen an diesem Mann. Aushilfsverteidiger Felipe Santana sorgte im April beim Viertelfinal-Rückspiel der Champions League seines Klubs gegen Malaga für Ekstase im ganzen Ruhrgebiet. Beim Stand von 2:2 schien die Borussia ausgeschieden, es liefen die letzten Sekunden der Nachspielzeit, als noch einmal ein Ball in den Strafraum der Spanier segelte. Julian Schieber legte auf Marco Reus ab, der bolzte die Kugel irgendwie in die Mitte - und da stand Santana. Der Brasilianer stocherte den Abpraller auf solch hässliche, wunderbare, skurrile Art über die Linie, dass wildfremde Menschen gemeinsam ausrasteten. Im Radio plärrten Reporter, als gäbe es nur noch diesen einen Moment, bevor die Welt für immer implodiert. Und an der Seitenlinie verlor Trainer Jürgen Klopp beinahe den Verstand. Dortmund gewann 3:2 und erreichte das Halbfinale. Santanas Treffer bleibt einer dieser Momente, für die der Fußball erfunden wurde.

(jbe)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Frank Rost beim HSV Handball

Hamburger SV v Celtic - UEFA Europa League

Quelle: Bongarts/Getty Images

Frank Rost beim HSV Handball: Gerade waren die Handballer des HSV Hamburg Champions-League-Sieger geworden, da überraschten sie mit einer scheinbar großen Personalie: Frank Rost, früherer Fußball-Nationaltorhüter, sollte ins Management des Klubs einsteigen. Für den HSV war es eine große Sache, schließlich hinken die Handballer des Fußballern in Sachen Aufmerksamkeit ständig hinterher. Was könnte also besser funktionieren als ein Ex-Fußballer, der sich plötzlich für Handball interessiert? Rost wollte dem HSV in neue Sphären verhelfen. Doch kurzum: Es funktionierte überhaupt nicht. Dem Vernehmen nach trat Rost in der Geschäftsstelle eher zampanohaft auf, warf den Pressesprecher raus, mahnte eine veränderte Außendarstellung an. Nach nur sechs Wochen kam es zum Streit, Rost schmiss hin, es wurden diverse Bosartigkeiten ausgetauscht. Der HSV entschuldigte sich zwar offiziell bei Rost, jedoch wohl nur, um einem noch unangenehmeren Rechtsstreit zu entgehen.

(ebc)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Proteste gegen die WM

Demonstrators shout as they protest against the Confederation's Cup and the government of Brazil's President Dilma Rousseff in Brasilia

Quelle: REUTERS

Proteste gegen die WM: Es sollte die WM-Generalprobe sein - doch sie misslang. Im Juni 2013 stieg in Brasilien mit dem Confed Cup ein Fußballturnier, das für viel Wirbel sorgte. Zwar verzauberten Neymar & Co. ihr Land mit ihrer Spielweise und holten sogar den Titel. Doch die eigentlichen Protagonisten agierten nicht auf dem Platz, sondern auf den Straßen: In Rio, Sao Paulo, Brasilia oder Salvador zogen Protestzüge durch die Gegend. Den Demonstranten waren die Kosten für die Stadien zu hoch, die Politiker und Funktionäre zu korrupt. Warum Millionen in die neuen WM-Arenen stecken, wenn sich viele nicht einmal ein Bus-Ticket leisten können? Auf Plakaten stand: "Fifa, go home!" Doch der Weltverband scherte sich nur wenig um die politisierte Masse. Hauptsache, die WM findet statt, der Rest ist uns egal - so der Eindruck, der in jenen Wochen im fußballverrücktesten Land der Welt entstand. Wie die Confed-Cup-Demonstranten im kommenden Juni reagieren, wenn die WM angepfiffen wird?

(sonn)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Deutsche Volleyballerinnen

Jahresrückblick 2013 - Giovanni Guidetti

Quelle: dpa

Deutsche Volleyballerinnen: Was immer es braucht, um für eine Nischensportart Begeisterung zu entfachen - das deutsche Frauen-Volleyballteam hatte davon bei der EM jede Menge. Bei dem Turnier im eigenen Land und der Schweiz schaffte es die Auswahl bis ins Finale gegen Russland und sorgte für eine Art Rausch, dem sich viele Zuschauer kaum entziehen konnten. Die wortgewandten Spielerinnen und der Bundestrainer mit dem schönsten Italo-Deutsch seit Giovanni Trappattoni sorgten neben dem sportlichen Erfolg (Silbermedaille) für ausverkaufte Hallen und überraschend hohe Einschaltquoten. Sollte zudem das Tablet als Trainer-Gadget salonfähig werden, kann sich Giovanni Guidetti (im Bild) auch noch als Vorreiter in Sachen Echtzeit-Technik-Analyse feiern lassen. Mehr geht eigentlich kaum.

(ska)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Peps Mondlandung in München

FC Bayern Muenchen Presents New Head Coach Josep Guardiola

Quelle: Bongarts/Getty Images

Peps Mondlandung in München: Und dann schwebte er plötzlich herein - live und in Farbe präsentierte sich im Juni der Fußballtrainer Pep Guardiola beim FC Bayern. Dass er kommen würde, stand ja schon lange fest, doch als es so weit war, flippte die Fußballwelt für einen Moment aus. Die Nachrichtensender unterbrachen ihr Programm, Reporter tickerten das Geschehen live aus der Arena und die Fotografen drückten sich auf ihren Kameras die Finger wund. Guardiola betrat schüchtern das Podium und sprach seine ersten Worte auf Deutsch. "Guten Tag und Grüß Gott, die Damen und Herren! Verzeichen Sie mir mein Deutsch", sagte der sehnlichst erwartete Katalane - und schwuppdiewupp nahm die Guardiolasierung des Rekordmeisters ihren Lauf. Fortan gab es Pressekonferenzen in drei Sprachen, neue taktische Kniffe und eine Bayern-Elf, die so beängstigend dominant spielte, dass es an manchen Samstagen fast langweilig geworden ist. Trotzdem: Mit mehr Trommelwirbel ist in der Bundesliga bisher keiner gelandet.

(jbe)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Rekordbörse für Wladimir Klitschko

Alexander Povetkin vs Wladimir Klitschko

Quelle: Maxim Shipenkov/dpa

Rekordbörse für Wladimir Klitschko: Wie lässt sich ein Boxkampf von Wladimir Klitschko als Jahrhundertevent verkaufen? Sportlich nur schwer, weil der Weltmeister mit seinem Stil und körperlichen Vorteilen konkurrenzlos ist. Die Boxszene denkt sich deshalb immer spektakulärere Begleitumstände aus, um die Kämpfe noch irgendwie vermarkten zu können. Dabei geht es hauptsächlich ums Geld: Für 12,88 Millionen Euro trat Klitschko Anfang Oktober in den Ring, eine Rekordbörse für den Ukrainer. Sein Gegner Alexander Powetkin wurde zwar von Staatschef Putin höchstpersönlich unterstützt und konnte sogar 12 Runden überstehen - und doch war er bei weitem unterlegen. Klitschko hielt sich den Gegner mit seinen langen Armen erfolgreich vom Leib oder legte sich gleich ganz auf Powetkins Oberkörper. Es war eher ein Jahrhundertringen als ein Fight mit furchterregend harten Schlägen.

(ska)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Jüngster Vierfachweltmeister der Geschichte

F1 Grand Prix of Brazil - Race

Quelle: Paul Gilham/Getty

Jüngster Vierfachweltmeister der Geschichte: Dass Sebastian Vettel der WM-Titel noch entrissen werden könnte, daran hatte schon lange keiner mehr geglaubt. Am 27. Oktober beim Großen Preis von Indien war es dann soweit: Der 26-Jährige fuhr als Erster ins Ziel. Das bedeutete: Vettel war der jüngste Vierfachweltmeister der Geschichte. Auch wenn es nicht überraschend kam, Vettel wurde von seinem Triumph überwältigt. Im Zielbereich ließ er seinen Rennwagen auf dem Asphalt kreisen, bis die Reifen durchdrehten und Rauch aufstieg. 25.000 Euro Strafe bekam Vettel von den Stewards für seine "Donuts" aufgebrummt. Dies hielt den Heppenheimer allerdings nicht davon ab, ein Woche später in Abu Dhabi, als er ebenso gewann, erneut den Asphalt rauchen zu lassen. Und auch bei den letzten beiden Rennen triumphierte der Weltmeister, es waren seine Siege acht und neun in Serie. So oft hatte noch kein Fahrer hintereinander vorne gelegen. Immerhin: Donut-Qualm gab es dann keinen mehr.

(sonn)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Phantomtor in Hoffenheim

1899 Hoffenheim v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Simon Hofmann/Getty Images

Phantomtor in Hoffenheim: Fußball ist ein gemeines, manchmal sogar leidlich unfaires Spiel. Im Oktober ereignete sich bei der Bundesliga-Partie Hoffenheim gegen Leverkusen eine Szene, die selbst objektive Beobachter über das Regelwerk grübeln ließ. Bayer-Stürmer Stefan Kießling köpfelte einen Ball neben das Tor der Gastgeber, die Kugel zischte am Pfosten vorbei und von dort durch ein Loch im Netz hinein ins Gehäuse. Kein Treffer, dachten zunächst alle - selbst Kießling drehte sich enttäuscht ab. Doch dann folgte der Aufreger: Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Tor! Aus seiner Perspektive sah die Szene völlig anders aus: Kießling erwischte den Ball mit dem Kopf, TSG-Keeper Koen Casteels flog vergeblich, die Kugel trudelte über die Linie. Es folgte eine tagelange Debatte über Videobeweise, Stürmerehre und Fairness - am Ende versagte der DFB den Hoffenheimern ein Wiederholungsspiel. Dabei wäre mit ein wenig technologischer Unterstützung durch Torkameras doch alles so einfach.

(jbe)

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Sportjahr 2013 in Bildern:US-Comeback beim America's Cup

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Quelle: AFP

US-Comeback beim America's Cup: James Spithill wählte martialische Worte, um seinen Gefühlszustand zu beschreiben: "Wir haben in den Lauf eines Gewehrs geblickt und nicht einmal gezuckt", sagte der Skipper der US-amerikanischen Mannschaft. Acht Wettläufe hatte Spithills Crew im vergangenen September beim Finale des America's Cup in San Francisco verloren. Die starken Neuseeländer benötigten noch einen Sieg, um den Amerikanern die Krone des Segel-Sports zu stehlen. Aber die Amerikaner gaben nicht auf. Tüftelten nächtelang. Gewannen plötzlich, eine Wettfahrt nach der anderen.

Die Neuseeländer sahen hilflos dabei zu, wie ihr Vorsprung schmolz wie Eis in der kalifornischen Spätsommersonne, und wenn sie doch einmal aussichtsreich im Rennen lagen, wurde die Wettfahrt unterbrochen oder vertagt. Am Ende verwandelten die Amerikaner das 1:8 tatsächlich in ein 9:8, so spektakulär ist wohl noch keine Sportmannschaft wiederauferstanden. "Phänomenal, sie haben verdient gewonnen", gratulierte der neuseeländische Skipper Dean Barker, ihm blieb nur ein Trost: Auf dem Siegerboot waren ein Amerikaner vertreten - und sieben Neuseeländer.

(jkn)

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Sportjahr 2013 in Bildern:Boris Becker trainiert Novak Djokovic

Boris Becker

Quelle: dpa

Boris Becker trainiert Novak Djokovic: Geldprobleme? Aufpolieren der ruinierten Reputation? Echter Ehrgeiz? Die wahren Gründe von Novak Djokovic liegen im Verborgenen, weshalb der serbische Weltranglistenzweite ausgerechnet Boris Becker als neuen Cheftrainer für das kommende Jahr verpflichtet hat. In Deutschland ist der ewige Leimener nach einigen seltsamen Karriereschritten umstritten. Viele Heranwachsende fragen angesichts seiner Auftritte im Fernsehen und auf Twitter schon: "Hat der mal Tennis gespielt?" Ja, hat er, ziemlich gut sogar: Und sollte es ihm gelingen, aus Djokovic tatsächlich ein besseren, kompletten Tennisspieler mit richtigem Volleyspiel zu machen, hätte der 46-Jährige eine vergleichbare Leistung vollbracht wie 1985 in Wimbledon. Damals, als er mit nur 17 Jahren auf dem Heiligen Rasen triumphierte und aus dem Nichts zum Weltsportler aufstieg.

(schma)

© SZ.de/jbe/sonn
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