Sport:Profiboxer dürfen jetzt zu Olympia

Wladimir Klitschko, Bryant Jennings

Wladimir Klitschko (re.): Vielleicht auch in Rio dabei

(Foto: AP)

Wladimir Klitschko könnte sich damit einen Traum erfüllen. Bastian Schweinsteiger rechnet fest mit seiner EM-Teilnahme. Die Fifa-Berufungskomission senkt die Strafen für Blatter und Platini.

Boxen, Olympia: Der olympische Boxverband Aiba hat die Beschränkungen für die Teilnahme von Profis an Olympischen Spielen aufgehoben. Bei einer zweitägigen Tagung am Dienstag und Mittwoch in Manchester verständigten sich Experten und Funktionäre der Aiba auf die Zulassung von Berufsboxern aus den etablierten Weltverbänden wie WBA, WBO, IBF und WBC. "Die Abstimmung unter allen 197 nationalen Boxverbänden endete mit 80:20 Prozent dafür", sagte Michael Müller, Sportdirektor und Generalsekretär des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV), am Donnerstag. Damit könnten Boxer wie Wladimir Klitschko, Arthur Abraham oder Manny Pacquiao an den Spielen in Rio teilnehmen.

Bislang waren neben den bekannten Amateurboxern (Aiba Olympic Boxing) nur Profis aus der neugegründeten Berufssparte APB (Aiba Pro Boxing) und der halbprofessionellen Serie WSB (World Series of Boxing) für die Spiele in Rio zugelassen. Die Profis alter Prägung müssen sich zunächst jedoch national und später in kontinentalen Ausscheidungen für Rio qualifizieren. Wildcards gibt es nicht.

Deutsche Nationalelf, Schweinsteiger: Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger macht sich trotz seiner Verletzungsprobleme keine Sorgen um die Teilnahme an der Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli). "Wenn die EM jetzt nicht kurzfristig auf Anfang März vorverlegt wird, dann sieht es sehr gut aus", sagte der Nationalmannschaftskapitän der Bild-Zeitung. Bedenken gebe es zu "0,00" Prozent. Der Mittelfeldspieler des englischen Rekordmeisters Manchester United hatte sich Anfang Januar im FA-Cup am Knie verletzt. Die Reha verläuft laut Schweinsteiger (31) nach Plan: "Ein Innenbandriss benötigt Zeit, aber es verheilt alles prima. Ich kenne meinen Körper, das wird alles gut." Mit der Rückkehr ins Spielgeschehen dauert es aber noch etwas. "In circa fünf Tagen kann ich wieder zu laufen beginnen, und etwa fünf Tage später sollte ich wieder am Ball sein. Ich denke, im März bin ich wieder voll dabei", so Schweinsteiger. Die Diskussion, ob er noch gut genug für das Nationalteam sei, kann Schweinsteiger überhaupt nicht verstehen: "Ich habe in dieser Saison trotz Sperre und Verletzung 27 Pflichtspiele bestritten. Es könnte vieles besser laufen, aber diese These ist schon sehr steil."

NBA: Für Tibor Pleiß geht das Hin und Her in Nordamerika weiter. Nur eine Woche nach der Rückkehr zu den Utah Jazz hat das Team aus der Basketball-Profiliga NBA den deutschen Nationalspieler zum insgesamt fünften Mal an sein Farmteam Idaho Stampede abgegeben. Schon am Freitag soll der Center in der zweitklassigen Development League bei den Bakersfield Jam für das Team aus dem 550 Kilometer entfernten Boise auflaufen. Für Idaho Stampede kam der 26-Jährige bislang 15-mal zum Einsatz und erzielte im Schnitt 12,6 Punkte. Für die Jazz verbuchte der 2,18-m-Riese in zwölf Spielen durchschnittlich zwei Punkte und 1,3 Rebounds.

Fifa, Sepp Blatter und Michel Platini: Die Berufungskommission des Fußball-Weltverbands hat die Sperren von Fifa-Präsident Joseph Blatter und Uefa-Chef Michel Platini von jeweils acht auf sechs Jahre gesenkt. Das Gremium bestätigte damit am Mittwoch teilweise die Urteile der Fifa-Ethikkommission gegen die Spitzenfunktionäre. Einige mildernde Umstände seien dabei allerdings nicht berücksichtigt worden, weshalb der Bann zu reduzieren sei, teilte die Berufungskommission mit.

Blatter und Platini können nach ihrem abgewiesenen Einspruch nun noch vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas gegen das Urteil vorgehen. "Ich bin tief enttäuscht von der Fifa-Rekurskommission", sagte Blatter. "Selbstverständlich ziehe ich den Fall ans Cas weiter." Auch Platini hatte diesen Schritt zuvor angekündigt. Auch die Untersuchungskammer der Fifa-Ethikhüter hatte Einspruch gegen das Urteil eingelegt, sie hatte einen lebenslangen Bann wegen Korruptionsverdachts gefordert. Diese Berufung wurde ebenfalls zurückgewiesen. Blatter war zuvor ebenso wie Platini, dem Chef der Europäischen Fußball-Union, wegen Verstößen gegen das Fifa-Ethikreglement gesperrt worden. Hintergrund ist eine dubiose Zahlung Blatters von zwei Millionen Franken an Platini aus dem Jahr 2011.

Basketball, Eurocup: Alba Berlin und Basketball-Vizemeister Bayern München haben sich im Achtelfinal-Hinspiel des Eurocups 82:82 (47:41) getrennt. Die beiden Bundesliga-Rivalen lieferten sich vier Tage nach ihrem Duell im deutschen Pokalfinale erneut eine bis zum Schluss spannende Partie, die mit dem im Basketball seltenen Remis endete. Das Rückspiel steigt am Dienstag in München, zuvor gibt es das Duell auch am Sonntag in der Bundesliga.

Lange Zeit sah alles nach einem erneuten Sieg der Berliner aus. Der achtmalige Meister begann anders als am Sonntag konzentriert, führte zur Pause klar und baute den Vorsprung im dritten Viertel sogar auf 65:56 aus. Im letzten Abschnitt drehten die Bayern vor 8855 Zuschauern aber die Partie und lagen sogar mit 80:73 vorne, ehe Berlin zumindest noch das Remis rettete. Beste Werfer bei Alba waren Elmedin Kikanovic mit 24 und Jordan Taylor mit 18 Punkten. Für die von Svetislav Pesic trainierten Gäste kam Dusko Savanovic auf 15, Paul Zipser auf 14 Zähler. Kurios: Ein Computer-Problem sorgte sowohl im zweiten als auch zu Beginn des dritten Viertels für mehrminütige Spielunterbrechungen.

Handball, Wiederholungsspiel DHB-Pokal: Die Rhein-Neckar Löwen haben im Nachsitzen den Einzug ins Final Four des DHB-Pokals geschafft. Der Spitzenreiter der Handball-Bundesliga gewann das Wiederholungsspiel im Viertelfinale gegen die MT Melsungen 26:23 (12:11) und spielt in der Endrunde in Hamburg (30. April/1. Mai) mit Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt, dem SC Magdeburg und dem Bergischen HC um den Titel. Die Halbfinals werden am Freitag in der Hansestadt ausgelost.

Die Wiederholung des Viertelfinals war notwendig geworden, da die Unparteiischen in der letzten Minute des Spiels am 16. Dezember (22:21) eine Regel falsch ausgelegt hatten. Statt fünf Sekunden vor dem Ende auf Freiwurf für die Löwen am eigenen Wurfkreis zu entscheiden, verhängten die Unparteiischen einen Siebenmeter, den Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer zum vermeintlichen Siegtreffer verwandelte. Doch die angewendete Regel gilt nur für die beiden Bundesligen, nicht im Pokal. Nach der ausgeglichenen ersten Halbzeit zogen die Löwen in der Neuauflage am Mittwochabend davon, der wiedergenesene Nationalspieler Patrick Groetzki war mit sechs Treffern bester Werfer der Gastgeber. Für Melsungen traf Europameister Johannes Selin ebenfalls sechsmal.

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