Sport - München:Iranischer Ringer: Sportler "Vorreiter der Revolution"

Sport - München: Shoan Vaisi. Foto: Bernd Thissen/dpa/Archivbild
Shoan Vaisi. Foto: Bernd Thissen/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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München/Teheran (dpa) - Iranische Sportler können nach Meinung des ehemaligen Profiringers Shoan Vaisi eine führende Rolle in der iranischen Protestbewegung einnehmen. "Fälle wie Elnaz Rekabi haben eine große Symbolwirkung. Sportler sind Vorbilder für Millionen und können zusammen mit der Jugend so etwas wie Vorreiter der Revolution werden", sagte der 32-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Vaisi war bis zu seiner Flucht 2011 nach Deutschland Teil des iranischen Nationalteams. Heute ist er Politiker der Linken in Nordrhein-Westfalen.

Seit über sechs Wochen demonstrieren Tausende im Iran gegen den repressiven Kurs der iranischen Führung sowie das islamische Herrschaftssystem. Auslöser dieser Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Moralpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam.

Auch ehemalige iranische Bundesligaprofis wie Ali Karimi (Bayern München, Schalke 04) und Mehdi Mahdavikia (Hamburger SV, Eintracht Frankfurt) solidarisieren sich mit den Protesten. Wie Kletterin Rekabi wurden sie zu Helden der Bewegung. Rekabi war im Finale der Asienmeisterschaften in Seoul Mitte Oktober ohne das für die iranischen Sportlerinnen obligatorische Kopftuch angetreten.

© dpa-infocom, dpa:221031-99-326381/2

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