Große Sport-Karrieren enden meist mit großen Momenten, mit Emotionen, mit dem Unausweichlichen: Wenn die Erkenntnis einsickert, dass es nun vorbei ist. Bei Dirk Nowitzki war lange nicht klar, ob es diesen Moment zum Ende der vergangenen NBA-Saison geben würde - oder ob er doch noch weiter machen würde. Doch die Signale waren da: Der ewige Dallas Maverick, der Rekordmann, er war in seiner letzten Spielzeit nicht mehr durchweg in bester Verfassung. Überall zwickte es, die Würfe fielen nicht mehr so verlässlich durch den Ring und Dallas verlor viel zu oft. Beim letzten Heimspiel gegen Phoenix griff der Würzburger dann das Hallenmikro und verkündete das Ende. Nowitzki kamen Tränen, die Fans schrien wie bei einem Rockkonzert, es war Hollywood in Texas. Nicht kitschig, dafür ist Nowitzki nicht der Typ. Sondern: aufrichtig. Selten hat es so einen integren Sportler gegeben, einen Mann, der 21 Spielzeiten beim selben Verein verbrachte, der auf Gehalt verzichtete, damit sein Klub aufrüsten konnte. Seit diesem Tag im April ist das Karriereende des größten deutschen Sportlers der vergangenen 20 Jahre Gewissheit. Und Nowitzki sagte kürzlich, wie sehr ihm der Basketball fehlt. Dafür darf er nun etwas erleben, auf das er zuvor jahrelang verzichten musste: Weihnachten mit der Familie. Und das sogar in Deutschland. Jonas Beckenkamp