Süddeutsche Zeitung

Formel 1: Bottas verlässt Mercedes

Der Finne fährt ab 2022 für Alfa Romeo. Fünfkampf-Bundestrainerin Kim Raisner wird bestraft. Europas Golferinnen halten die Amerikanerinnen noch auf Distanz.

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Motorsport: Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton bekommt zur nächsten Saison einen neuen Teamkollegen. Valtteri Bottas räumt nach fünf Jahren zum Saisonende sein Cockpit bei Mercedes und wechselt zu Alfa Romeo. Der Finne habe einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben, teilte der Rennstall aus der Schweiz am Montag mit. Bottas ersetzt bei Alfa seinen Landsmann Kimi Räikkönen, 41, der zum Jahresende seine Karriere beendet. Mit seinem Wechsel macht der neunmalige Rennsieger wohl den Weg für den 23 Jahre alten George Russell frei, der als Wunschkandidat von Mercedes gilt.

Der Abschied von Bottas hatte sich schon länger angedeutet. Zu selten konnte er die Erwartungen der Teamspitze erfüllen. "Für mich beginnt ein neues Kapitel in meiner Karriere. Ich bin dankbar für das Vertrauen, das das Team in mich gesetzt hat, und ich kann es kaum erwarten, dieses Vertrauen zurückzuzahlen", sagte Bottas zu dem Transfer. Der Mann aus Nastola war 2017 als Nachfolger des überraschend zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg von Williams zu den Silberpfeilen gekommen - mit dem Anspruch, selbst Champion zu werden. Über den Verlauf einer ganzen Saison konnte er aber nie mit dem übermächtigen Hamilton mithalten. 2019 und 2020 wurde er immerhin WM-Zweiter.

Fünfkampf: Für ihr umstrittenes Verhalten beim Reit-Drama um die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu bei den Olympischen Spielen in Tokio ist Bundestrainerin Kim Raisner vom Weltverband UIPM bestraft worden. Ihre Athletin dagegen wurde vom Vorwurf des übermäßigen Gebrauchs der Gerte und Sporen freigesprochen, wie es in einer Mitteilung der UIPM vom Montag hieß.

Der Disziplinarausschuss des Weltverbandes wies Raisner an, ein Trainingsseminar zum richtigen Umgang mit Pferden zu absolvieren. Erst danach werde die Berlinerin wieder für einen UIPM-Wettkampf akkreditiert. Zudem erhielt sie einen offiziellen Verweis. Bei einer Wiederholung eines solchen Vorfalls wie in Tokio müsse sie mit dem Entzug ihrer Trainerinnen-Lizenz rechnen.

Vor knapp einem Monat hatte Schleu in Tokio nach zwei Disziplinen auf Gold-Kurs gelegen. Doch beim Reiten war sie mit dem ihr zugelosten und völlig verunsicherten Pferd nicht zurecht gekommen, Raisner hatte die weinende Berlinerin mit den Worten "Hau mal richtig drauf!" zum Einsatz der Gerte aufgefordert. Die Trainerin gab dem Pferd zudem einen Schlag mit der Faust. Anschließend wurde Schleu und Raisner Tierquälerei vorgeworfen. Beide hatten dies stets zurückgewiesen.

Golf: Team Europa mit der deutschen Golferin Sophia Popov hält die USA vor den abschließenden Einzeln am Montag auf Abstand. Die Europäerinnen führen nach dem zweiten Tag des Mannschaftsduells in Toledo/Ohio mit 9:7, büßten nach dem Traumstart am Samstag aber einen Punkt ein. Popov verlor auch ihr zweites Match an der Seite von Celine Boutier (Frankreich) gegen Yealimi Noh/Mina Harigae. Die Entscheidung um den Gesamtsieg fällt am Montag in den Einzeln, dort trifft Popov auf die Weltranglisten-37. Megan Khang.

Das Team Europa hat bislang sechs der 16 Duelle beim seit 1990 ausgetragenen Wettbewerb gewonnen und strebt die erfolgreiche Titelverteidigung nach dem Erfolg vor zwei Jahren im schottischen Gleneagles an. Olympiateilnehmerin Popov, 28 Jahre alt und Nummer 30 der Weltrangliste, steht erstmals im europäischen Team und ist im Inverness Club in Toledo die einzige deutsche Teilnehmerin. Die Gladbeckerin Caroline Masson, zweimalige Solheim-Cup-Gewinnerin, wurde diesmal von der schottischen Kapitänin Catriona Matthew nicht nominiert.

Beachvolleyball: Chantal Laboureur und Sarah Schulz sind neue Beachvolleyball-Meisterinnen. Das an Position vier gesetzte Duo besiegte am Samstagabend in Timmendorfer Strand im Finale das favorisierte Nationalteam Karla Borger und Julia Sude mit 2:0 (21:17, 21:19). Die 31 Jahre alte Laboureur verteidigte damit die nationale Krone, die sie im Vorjahr mit Sandra Ittlinger gewonnen hatte. Insgesamt ist es der dritte Titel für die Medizin-Studentin. 2017 hatte sie mit Sude gewonnen, die diesmal ihre Final-Rivalin war.

Das Endspiel wurde erstmals in der 30-jährigen Geschichte des Championats in einer Night Session unter Flutlicht ausgetragen. Die EM-Dritten Borger/Sude (Stuttgart/Friedrichshafen), deren gemeinsame sportliche Zukunft nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei den Olympischen Spielen in Tokio offen ist, schafften zwar nochmals den Satzausgleich, mehr aber nicht.

Die erfahrene Laboureur und die 22-jährige Schulz (Düsseldorf), für die es Titel Nummer eins ist, hatten sich erst im März diesen Jahres zu einem Duo zusammengetan. Während die Nationalteams aus Hamburg einschließlich Ausnahmeathletin Laura Ludwig, die mit Leonie Körtzinger schon im Viertelfinale frühzeitig ausschieden, waren Laboureur/Schulz in den entscheidenden Momenten hellwach. Rang drei sicherten sich Kim Behrens und Sandra Ittlinger (Stuttgart/Berlin) mit einem 2:1 (17:21, 21:15, 15:9) gegen Christine Aulenbrock und Sandra Ferger (Oythe).

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