Sport kompakt:Vierte Pleite in Folge für Nowitzki

Dirk Nowitzki verliert mit den Dallas Mavericks auch bei den New Orleans Hornets. Borussia Dortmung eröffnet einen Fan-Shop in Polen. Ein Prämienskandal beschäftigt die NFL, Tino Edelmann verpasst den Sieg in der Kombination knapp. Sport kompakt

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat mit den Dallas Mavericks die vierte Niederlage in Serie kassiert. Dallas verlor 92:97 (46:52) bei den New Orleans Hornets und zeigte gegen das schlechteste Team im Westen eine ernüchternde Leistung. "Offensichtlich ist das der tiefste Tiefpunkt dieser Saison", sagte Nowitzki, "das hätte unser Spiel sein müssen. Ihnen fehlten einige Leute und wir haben nicht genug gezeigt. Es ist definitiv frustrierend". Deutschlands Sportler des Jahres 2011, der zuletzt mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, spielte 35 Minuten, erzielte 19 Punkte und holte neun Rebounds. Als bester Werfer des Meisters kam Rodrigue Beaubois auf 25 Zähler. Auf der anderen Seite warf Nowitzkis deutscher Nationalmannschaftskollege Chris Kaman vor 15.568 Besuchern 20 Punkte und war damit bester Werfer für New Orleans. Dallas weist nun eine Bilanz von 21 Siegen und 16 Niederlagen auf, was in der Western Conference nur zu Platz fünf reicht.

Dallas Mavericks at Memphis Grizzlies

Straucheln in der NBA: Dallas-Forward Dirk Nowitzki

(Foto: dpa)

Fußball, Bundesliga: Borussia Dortmund will seine Vorliebe für polnische Spieler zu Geld machen. Der deutsche Meister plant noch vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft im Juni die Eröffnung eines eigenen Fanshops im Nachbarland. "Wir haben unglaublich hohe Sympathiewerte in Polen, die bei weitem die von Bayern München toppen", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem Focus. Hauptgrund für die BVB-Euphorie im Co-Gastgeberland der EM dürften die drei polnischen Profis Robert Lewandowski, Lukasz Piszczek und Jakub "Kuba" Blaszcykowski sein, die großen Anteil an dem neuerlichen Höhenflug der Schwarz-Gelben haben. Der erste Shop werde laut Watzke "wahrscheinlich in Warschau" eröffnet. Bei entsprechendem Erfolg könnten weitere folgen.

Fußball, EM: Roberto Mancini hat sich für eine EM-Nominierung seines Stürmers bei Manchester City, Mario Balotelli, ausgesprochen. "Er ist der beste italienische Stürmer, zu 100 Prozent. Ich glaube nicht, dass Italien ihn zuhause lassen kann", sagte der Trainer des Premier-League-Tabellenführers in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bolton am Samstag. Italiens Trainer Cesare Prandelli hatte Balotelli unter der Woche für das Länderspiel gegen die USA (0:1) aus disziplinarischen Gründen nicht berücksichtigt. Auch Mancini forderte Balotelli auf, sich auf den Fußball zu konzentrieren. "Wir wissen alle, dass Mario ein Topspieler ist. Aber er muss sein Verhalten verbessern", sagte der ManCity-Coach. "Ich wünsche mir, dass Mario dahin kommt, dass er nur Fußball spielt. Ich vertraue ihm, er ist ein guter Junge. Aber manchmal macht er Fehler", sagte Mancini weiter. Besserung ist einstweilen nicht in Sicht: Auch in dieser Woche sorgte der extrovertierte Stürmer wieder einmal für Aufsehen abseits des Fußballfelds. Britische Medien berichteten am Samstag, dass der Italiener in den frühen Morgenstunden des Freitags vor einem Striplokal gesichtet wurde.

NFL, Prämienskandal: Den New Orleans Saints aus der amerikanischen Football-Profiliga NFL droht wegen eines illegalen und teils skandalösen Prämiensystems eine empfindliche Strafe. Laut Ermittlungen der NFL-Sicherheitsabteilung hatte der Super-Bowl-Champion von 2009 in den vergangenen drei Spielzeiten beispielsweise eine Belohnung dafür ausgelobt, wenn ein gegnerischer Spieler spielunfähig gemacht wird. Die Prämie für einen "Knockout-Hit" belief sich auf 1500 Dollar. "Es ist unsere Verantwortung, die Spieler zu schützen und die Integrität unseres Spiels zu bewahren. Dieses Benehmen ist nicht zu tolerieren", sagte NFL-Chef Roger Goodell, der über das Strafmaß entscheidet. An dem Programm, das vom damaligen Saints-Defensiv-Koordinator Gregg Williams geleitet wurde, sollen über 20 Abwehrspieler von New Orleans beteiligt gewesen sein. Klub-Besitzer Tom Benson hat der NFL bereits die volle Unterstützung bei der Aufklärung der Affäre zugesichert. "Das war ein schrecklicher Fehler. Ich hätte es stoppen sollen. Ich übernehme die volle Verantwortung. Ich habe meine Lektion gelernt", sagte Williams, der seit Januar 2012 bei den St. Louis Rams angestellt ist.

Wintersport, Nordische Kombination: Tino Edelmann hat den dritten Weltcup-Erfolg seiner Karriere nur knapp verpasst. Der Vize-Weltmeister sah im finnischen Lahti lange Zeit wie der sichere Sieger aus, musste auf den letzten Metern aber den Norweger Jan Schmid passieren lassen. Im Ziel hatte Edelmann nur 4,2 Sekunden Rückstand. Für eine Überraschung sorgte der erst 20 Jahre alte Johannes Rydzek (Oberstdorf/+5,2), der als Dritter erstmals in dieser Saison auf das Podest lief. Routinier Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt/+12,8) komplettierte als Vierter das gute Ergebnis der deutschen Mannschaft, Weltmeister Eric Frenzel (Oberwiesenthal/+47,6) kam auf Platz 15 in Ziel. Sie alle mussten im Ziel jedoch Edelmann trösten, der zuletzt am 26. November 2011 in Kuusamo einen Weltcup gewonnen hatte.

Wintersport, Ski alpin: Einen Tag nach dem Super-G hat Klaus Kröll beim Weltcup im norwegischen Kvitfjell auch die Abfahrt gewonnen. Der österreichische Skirennfahrer setzte sich vor den Lokalmatadoren Kjetil Jansrud und Aksel Lund Svindal durch. Kröll liegt damit vor dem letzten Abfahrtsrennen der Saison beim Weltcup-Finale in Schladming (ab 14. März) im Disziplin-Weltcup 48 Punkte vor Didier Cuche aus der Schweiz. Theoretische Chancen auf die kleine Kristallkugel hat auch noch Beat Feuz, der nach einem vierten Rang in der Abfahrt 51 Punkte hinter Kröll liegt. Der Schweizer baute zudem seine Führung im Gesamtweltcup vor dem Österreicher Marcel Hirscher auf 55 Punkte aus.

Wintersport, Langlauf: Marit Björgen hat die Weltcup-Führung beim norwegischen Vierfach-Sieg in Lahti zurückerobert. Die dreifache Skilanglauf-Olympiasiegerin von Vancouver belegte im Skiathlon über 15 Kilometer Platz zwei hinter Therese Johaug und vor Heidi Weng. Björgens härteste Rivalin Justyna Kowalczyk belegte nur Platz acht. Die Polin liegt im Gesamtweltcup bei noch sieben ausstehenden Rennen 36 Punkte hinter Björgen. Die deutschen Langläuferinnen boten eine enttäuschende Leistung. Einzig die unter der Woche durch eine Krankheit geschwächte Nicole Fessel (Oberstdorf) kam als 16. unter die besten 20. Katrin Zeller (Oberstdorf) belegte Platz 24, Steffi Böhler (Ibach) kam nur als 52. ins Ziel.

Fußball, Problemfans: Zweitligist Dynamo Dresden ist erneut durch einen kleinen Teil seiner Fans in Misskredit geraten. Wie der Verein mitteilte, haben mit Dynamo-Fanuntensilien gekleidete Gewalttäter am Freitag in einem Zug in Niedersachsen einen türkischen Familienvater, der mit seinen drei Kindern unterwegs war, beleidigt und bedroht. Die Störenfriede wurden von der Polizei festgenommen. Die Dresdner sprachen den Betroffenen in einer Stellungnahme ihr Bedauern aus und distanzierten sich von Gewalttätern und Rassisten. "Obwohl der Einfluss auf einzeln reisende Anhänger sehr begrenzt ist, haben diese Vorfälle bei Dynamo große Betroffenheit ausgelöst. Denn damit haben es einige wenige Schwachköpfe wieder einmal geschafft, der Sportgemeinschaft krass zu schaden. Sie beschmutzen unseren Namen und unsere Farben in schäbigster Weise", hieß es in dem Statement. Dynamo hatte am Freitagabend beim VfL Bochum 2:0 gewonnen und sich im gesicherten Mittelfeld festgesetzt.

Formel 1, WM-Titel: Für Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kann die Jagd auf den dritten WM-Titel in Folge offenbar beginnen. "Es ist natürlich ein großer Unterschied zum Vorjahr, aber wir sind da, wo wir sein wollten. Bisher gab es keine bösen Überraschungen", sagte der 24-Jährige im Interview formula1.com. Die letzten Testfahrten in Barcelona biegen auf die Zielgerade ein, und Vettel wird zum Abschluss am Sonntag noch einmal im erneut modifizierten Red Bull sitzen. Mit dem Großen Preis von Australien am 18. März startet die Formel 1 in die neue Saison. Und pünktlich zum Ende der dritten und letzten Testfahrten lassen die Teams die Hüllen fallen. Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey hat dem RB8 unter anderem einen neuen Auspuff und einen neuen Frontflügel verpasst. "Wir bekommen am Wochenende einige neue Teile, dann wissen wir mehr", hatte Vettel bereits angekündigt. Und obwohl der 24-Jährige bei bislang fünf persönlichen Testtagen nur einmal Bestzeit fuhr, fällt seine Bilanz positiv aus. "Bisher liefen die Tests ganz gut. Nicht perfekt, aber unter dem Strich bin ich zufrieden", sagte Vettel und fügte hinzu: "Ich fühle mich wohl im Auto, das ist die Hauptsache."

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