Sport kompakt:Ulm fordert Bamberg im BBL-Finale

Die Brose Baskets haben wenig Probleme mit Quakenbrück, Ulm bezwingt Würzburg. Bei den French Open scheidet Mona Barthel überraschend aus, ein ehemaliger englischer Nationalspieler warnt vor Rassismus und Gewalt bei der EM. Franck Ribéry trifft für die Nationalmannschaft. Sport kompakt

Basketball, BBL-PLayoffs: Die Brose Baskets Bamberg und Ratiopharm Ulm stehen im Finale um die Deutsche Basketball-Meisterschaft. Nach Bamberg setzte sich auch Ulm im Halbfinal-Playoff-Duell klar mit 3:0 Siegen durch. Ratiopharm siegte am Abend im dritten Spiel der Serie "Best of Five" 88:80 (40:30) gegen die s. Oliver Baskets Würzburg. Am Nachmittag hatte bereits der Titelverteidiger aus Bamberg souverän 94:63 (50:29) gegen die Artland Dragons gewonnen und mit dem dritten Sieg im dritten Spiel alles klar gemacht.

Brose Baskets Bamberg - Artland Dragons

Wenig Gegenwehr im Halbfinale: Bambergs Karsten Tadda

(Foto: dpa)

Damit stehen sich die beiden besten Mannschaften der Hauptrunde auch in den Final-Playoffs gegenüber. Das erste Spiel der Serie "Best of Five" findet am kommenden Sonntag in Bamberg statt.

Die Ulmer hatten die Partie in eigener Halle in der ersten Hälfte gut im Griff und zogen vor allem in den zweiten zehn Minuten deutlich davon. Doch im Spielabschnitt unmittelbar nach der Halbzeit drehte sich das Blatt plötzlich und die Würzburger übernahmen die Führung. Erst im Schlussviertel konnte sich Ulm dank eine deutlichen Leistungssteigerung letztlich den zweiten Finaleinzug nach 1998 sichern. Als erfolgreichster Werfer der Gastgeber zeichnete sich Steven Michael Esterkamp mit 21 Zählern aus, für die Franken war John Little mit 19 Punkten am treffsichersten.

Die Bamberger sorgten schon im ersten Viertel für klare Verhältnisse und spielten sich einen 15-Punkte-Vorsprung heraus, den sie bis zur Halbzeitpause noch weiter ausbauten. Auch in der zweiten Hälfte war der klare Erfolg des Meisters zu keiner Zeit gefährdet. Bester Bamberger Werfer war wie fast immer Anthony Leon Tucker mit 19 Punkten, bei den Gästen brachte es Nathan Peavy auf 18 Zähler.

Fußball, Frankreich: Franck Ribéry hat die erste Niederlage Frankreichs nach 18 Spielen verhindert und die Équipe Tricolore im EM-Test gegen Island zum Sieg geführt. Das Team von Laurent Blanc drehte am Sonntagabend in Valenciennes einen 0:2-Halbzeitrückstand noch in ein 3:2. Birkir Bjarnason (28. Minute) und Kolbeinn Sigthorsson (33.) legten mit ihren Toren eklatante Abwehrschwächen der Franzosen offen. Mathieu Debuchy (52.), Ribéry (85.) und Adil Rami (87.) trafen für den zweimaligen Europameister. Ribéry war wegen eines verlängerten Kurzurlaubs nach dem Freundschaftsspiel des FC Bayern München gegen die Niederlande erst am Samstag zum Team gekommen und wurde für die letzten 15 Minuten eingewechselt. Über die linke Seite brachte der Flügelflitzer reichlich Gefahr und sorgte mit einem feinen Heber zum 2:2 für den Höhepunkt der Partie.

Fußball, Rassismus: Der ehemalige englische Nationalspieler Sol Campbell appelliert an britische Fans wegen der Bedrohung durch Rassismus und Gewalt, nicht zur Europameisterschaft nach Polen und in die Ukraine zu reisen. "Bleiben Sie zu Hause, sehen Sie sich die Spiele im Fernsehen an. Riskieren Sie nichts, sonst könnten Sie am Ende in einem Sarg zurückkommen", sagte der frühere Verteidiger vom FC Arsenal und den Tottenham Hotspur der BBC. Die Aussagen Campbells folgten auf die Ankündigung von zwei aktuellen Nationalspielern, ihre Familien nicht mit zur EM zu nehmen. Der Bruder von Arsenal-Star Theo Walcott hatte getwittert, dass er und sein Vater wegen "möglicher rassistischer Angriffe" nicht zur EM kommen würden. Auch die Familie seines Londoner Teamkollegen Alex Oxlade-Chamberlain hatte ihre Pläne verworfen, die England-Spiele im Stadion zu verfolgen.

Basketball, NBA: Die San Antonio Spurs haben das erste Finalspiel der Western Conference in der NBA mit 101:98 gegen Oklahoma City Thunder gewonnen. Vor heimischem Publikum war Manu Ginobili am Sonntag (Ortszeit) mit 26 Punkten der erfolgreichste Werfer auf Seiten der Spurs. "Manu war heute herausragend. Er forderte den Ball und traf die wichtigen Würfe", sagte Mannschaftskollege Tony Parker, der selbst 18 Punkte für sein Team verbuchen konnte. Oklahoma lag zu Beginn des letzten Viertels noch mit neun Punkten in Führung, konnte diesen Vorsprung aber nicht verteidigen. Ginobili erzielte elf seiner insgesamt 26 Punkte im Schlussabschnitt. Auch Kevin Durants 27 Punkte und zehn Rebounds im Trikot von Oklahoma änderten nichts mehr am Sieg der Spurs. Schon am Dienstag (Ortszeit) treffen die beiden besten Mannschaften der regulären Saison aus dem Westen in der zweiten Begegnung der "Best of seven"-Serie aufeinander. Die Texaner haben erneut den Heimvorteil. Im Finale der Eastern Conference ermitteln der letztjährige Vizemeister Miami Heat und die Boston Celtics den zweiten Teilnehmer um den Titel in der besten Basketball-Liga der Welt. Miami hat am Montag (Ortszeit) zunächst Heimrecht.

Tennis, French Open: Mona Barthel ist bei den French Open in Paris überraschend gescheitert. Die an Position 30 gesetzte Aufsteigerin der Saison unterlag der 18 Jahre alten US-Amerikanerin Lauren Davis nach nur 63 Minuten 1:6, 1:6. Die 21-Jährige war nach dem besten Halbjahr ihrer Karriere zum ersten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier gesetzt gewesen. Die Weltranglisten-162. Davis hatte sich durch die Qualifikation ins Hauptfeld gekämpft. Zum Auftakt des mit 17,2 Millionen Euro dotierten Turniers im Stade Roland Garros hatten die Weltranglistenzehnte Angelique Kerber und die Qualifikantin Dinah Pfizenmaier den Einzug in die zweite Runde geschafft.

Die Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka ist mit einem Zittersieg in die zweite Runde eingezogen. Die Australian-Open-Siegerin bezwang die Italienerin Alberta Brianti 6:7 (6:8), 6:4, 6:2. Dabei hatte die Weißrussin beim Stand von 0:4 im zweiten Satz gegen die Nummer 105 der Tenniswelt schon vor dem Aus gestanden.

Motorsport, Indy 500: Der schottische Rennfahrer Dario Franchitti hat zum dritten Mal nach 2007 und 2010 das 500-Meilen-Rennen von Indianapolis gewonnen. Franchitti siegte am Sonntag nach knapp drei Stunden hauchdünn vor dem Neuseeländer Scott Dixon und dem Brasilianer Tony Kanaan. Der einstige DTM-Pilot Franchitti ist einer von nur zehn Fahrern, die den Rennklassiker in Indianapolis nun mindestens dreimal gewonnen haben. Der ehemalige Formel-1-Pilot Rubens Barrichello belegte bei seinem Indy-500-Debüt Platz elf. Das Rennen stand ganz im Zeichen des verstorbenen Vorjahressiegers Dan Wheldon, der fünf Monate nach diesem Erfolg bei einem Rennunfall in Las Vegas tödlich verunglückt war. Franchitti umarmte nach seinem Sieg die Witwe von Wheldon und widmete den Erfolg seinem toten Freund. Auch Dixon und Kanaan waren mit Wheldon befreundet.

Golf, BMW PGA Championship: Der Engländer Luke Donald hat mit einem Sieg bei der BMW PGA Championship im englischen Surrey wieder die Führung in der Weltrangliste übernommen. Der 34-Jährige verteidigte am Sonntag mit insgesamt 273 Schlägen seinen Titel im Wentworth Club und freute sich über einen Siegerscheck von 750.000 Euro. Der Nordire Rory McIlroy scheiterte am Cut und ist wieder die Nummer zwei der Welt. Den zweiten Platz teilten sich der Schotte Paul Lawrie und Lokalmatador Justin Rose mit vier Schlägen Rückstand auf Donald. Marcel Siem beendete das mit 4,5 Millionen Euro dotierte Turnier mit einer 69er Runde auf einem geteilten siebten Rang (283 Schläge). Ihm gelang in der Abschlussrunde am zweiten Loch sein erstes Hole in One auf der European Tour. Martin Kaymer wurde 15. (285) nach einem 69er Schlussdurchgang, den er auf dem schweren Par-72-Kurs mit zwei Birdies beendete. Alex Cejka (292) schloss das Turnier mit einer 71er Runde ab. Damit belegte der 41-Jährige den geteilten 49. Rang.

Radsport, Giro d'Italia: Radprofi Ryder Hesjedal hat als erster Kanadier in der Geschichte den Giro d'Italia gewonnen. Der 31-Jährige vom Team Garmin eroberte bei der 95. Auflage im abschließenden Einzelzeitfahren über 30 Kilometer durch Mailand als Sechster das Rosa Trikot und feierte den größten Erfolg seiner Laufbahn. Er setzte sich in der Gesamtwertung mit 16 Sekunden Vorsprung auf seinen spanischen Kontrahenten Joaquim Rodriguez aus dem Katjuscha-Team des deutschen Teamchefs Hans-Michael Holzer durch. Rodriguez hatte Hesjedal die Sitzenposition auf der 15. Etappe abgenommen, verlor im Zeitfahren nun aber 47 Sekunden gegenüber dem Kanadier. Den Kampf gegen die Uhr auf der 21. Etappe entschied der Italiener Marco Pinotti für sich.

Fußball-EM, Spanien: Der Welt- und Europameister ist zwei Wochen vor seinem Auftaktspiel der EM erneut vom Verletzungspech heimgesucht worden. Wie der FC Barcelona mitteilte, fällt Cesc Fabregas aufgrund einer Muskelverletzung für sieben bis zehn Tage aus. Die Blessur erlitt der 25-Jährige am Freitag beim 3:0-Erfolg der Katalanen im Pokalfinale gegen Athletic Bilbao. Zuvor hatten bereits Rekordtorschütze David Villa und Abwehrchef Carles Puyol (beide FC Barcelona) verletzungsbedingt für die Endrunde passen müssen. Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque gab sein endgültiges Aufgebot für das Turnier am Sonntagmittag im Trainingslager im österreichischen Schruns bekannt. Der Titelverteidiger startet am 10. Juni in Danzig gegen den viermaligen Weltmeister Italien in die EM.

Fußball, USA: Trainer Jürgen Klinsmann hat seine erfolgreiche Serie mit der Nationalmannschaft der USA fortgesetzt. Am Samstag besiegten die Amerikaner die Auswahl Schottlands in einem Testspiel in Jacksonville/Florida dank dreier Treffer ihres Stürmerstars Landon Donovan (3./60./65.) mit 5:1 (2:1) und feierten den fünften Sieg in Folge. Die weiteren Tore erzielten der stark aufgelegte Jermaine Jones von Bundesligist Schalke 04 (70.) sowie der Ex-Gladbacher Michael Bradley (11.). "Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir im Vorfeld besprochen haben. Viel Tempo, schnelle, direkte Kombinationen durch das Mittelfeld und ein kontrollierter Spielaufbau", sagte Klinsmann. Es sei natürlich schwieriger, so gegen Gegner wie Brasilien oder Italien aufzutreten, "aber ich denke, die Spieler verstehen immer besser, wo wir hinkommen wollen". Der nächste echte Härtetest erwartet die USA bereits am kommenden Mittwoch. Dann empfängt die Klinsmann-Elf den fünfmaligen Weltmeister Brasilien.

Leichtathletik, Haile Gebrselassie: Äthiopiens Haile Gebrselassie kann seinen Traum von einem erneuten Start bei den Olympischen Spielen vermutlich aufgeben. Der vierfache Weltmeister und zweifache Olympiasieger belegte am Sonntag beim Leichtathletik-Meeting in Hengelo nur den siebten Platz über 10.000 Meter. Sein siegreicher Landsmann Tariku Bekele war mit seiner Weltjahresbestzeit von 27:11,70 Minuten fast neun Sekunden schneller als der 39 Jahre alte Gebrselassie (27:20,39). Die ersten zehn Plätze in diesem schnellen Rennen wurden von Äthiopiern belegt. Gebrselassie hatte bei diesem Meeting seines langjährigen Managers Jos Hermens eigentlich zum letzten Mal über 10.000 Meter laufen wollen. Doch nach seinem Sieg beim "Great Manchester Run" über zehn Straßen-Kilometer kündigte der Ausnahmeläufer und ehemalige Marathon-Weltrekordhalter überraschend an, sich noch einmal auf der Stadionbahn für die Olympischen Spiele in London qualifizieren zu wollen. Einen Platz im äthiopischen Olympia-Team zu erhalten, ist allerdings sehr schwer. Auch das afrikanische Land darf maximal nur drei 10.000-Meter-Läufer nach London entsenden.

Golf, Ladies European Tour: Sandra Gal hat sich bei den German Open in München nach einer mäßigen Schlussrunde mit einer Top-10-Platzierung zufriedengeben müssen. Die 27-Jährige aus Düsseldorf spielte zum Abschluss auf dem Par-72-Kurs Gut Häusern eine 72 und belegte mit insgesamt 280 Schlägen den geteilten siebten Rang. Caroline Masson (Düsseldorf) wurde mit zwei Schlägen mehr auf dem Konto 15., Karolin Lampert (St. Leon-Rot), Elisabeth Esterl (Dingolfing) und Martina Eberl-Ellis (München) landeten mit jeweils 294 Schlägen auf Position 57. Den Sieg bei der mit 350.000 Euro dotierten Veranstaltung holte sich Anne-Lise Caudal. Die 27 Jahre alte Französin, die nach vier Runden wie die Engländerin Laura Davies 275 Schläge auf der Scorecard hatte, setzte sich im Stechen am zweiten Extra-Loch durch und feierte damit ihren ersten Sieg auf der Tour.

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