Sport kompakt:Toni Schumacher zurück beim 1. FC Köln

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Toni Schumacher stellt sich zur Wahl des Vize-Präsidenten beim 1. FC Köln. Der 1. FC Nürnberg könnte einen Japaner verpflichten, Verwirrung herrscht dagegen um Claudio Pizarros Abgang von Werder Bremen. Das Schweizer Bundesgericht erklärt ein Millionen-Urteil der Fifa für unzulässig. Sport kompakt.

Fußball Bundesliga, 1. FC Köln: Der Verwaltungsrat des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln hat sich am Mittwochabend auf Werner Spinner, Markus Ritterbach und Toni Schumacher als Kandidaten für den neuen Vorstand geeinigt. Der in Köln geborene Spinner, bis 2003 Vorstand der Bayer AG, soll auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung am 23. April zum Präsidenten und damit Nachfolger des im November zurückgetretenen Wolfgang Overath gewählt werden. Der frühere Nationaltorhüter Schumacher und Ritterbach, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, kandidieren als Vize-Präsidenten. "Das Team steht für die Verbindung aus kölschem Lebensgefühl und Professionalität, für Fußball-Leidenschaft und Fußball-Sachverstand, für Transparenz und eine lebendige Vereinskultur", sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Werner Wolf: "Vor allem aber sind wir überzeugt, dass dieses Team mit Werner Spinner an der Spitze die begonnenen Veränderungen im Klub modern, zukunftsorientiert und professionell weiter vorantreiben wird." Spinner erklärte, Ritterbach, Schumacher und er wollten "in den kommenden Wochen bei den 56.000 Mitgliedern des 1. FC Köln um Vertrauen werben".

FC Bayern in der Einzelkritik
:Rustikal Richtung Real

Manuel Neuer hätte sich nach Marseille mal lieber Ohrstöpsel mitgenommen, der souveräne Holger Badstuber sichert sich mit fehlerfreiem Stellungsspiel seine Planstelle für die kommende Spielzeit und Mario Gomez lässt mit seinem 37. Pflichtspieltor nun wirklich gar keine Fragen mehr offen. Die Bayern beim 2:0 in Marseille in der Einzelkritik.

Andreas Burkert und Carsten Eberts, Marseille

Bundesliga, 1. FC Nürnberg: Der Club steht vor der Verpflichtung des japanischen Profis Hiroshi Kiyotake von Cerezo Osaka. Der 22 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler soll nach Informationen verschiedener Medien zur kommenden Saison nach Franken wechseln. Die Ablösesumme für den U23-Nationalspieler, der in der vergangenen Saison in 25 Erstligaspielen sieben Tore für den früheren Klub des Dortmunders Shinji Kagawa erzielt hat, dürfte etwas unter einer Million Euro liegen. "Es ist noch nichts unterschrieben, aber wir fahren nicht umsonst zwei Mal da rüber", sagte Manager Martin Bader am Donnerstag. Die Gesamtkonstellation bei Kiyotake sei "interessant", der Spieler jung und bezahlbar. Außerdem ist der Club weiter an einem Transfer von Takashi Inui vom VfL Bochum interessiert. Bisher schreckt Bader allerdings die mit drei Millionen Euro sehr hohe Ablöseforderung des Zweitligisten ab. Takashi Usami (Bayern München) ist eine weitere Option. Als Nachfolger für Philipp Wollscheid, der zu Bayer Leverkusen wechselt, ist Alexander Madlung vom VfL Wolfsburg im Gespräch. Der Innenverteidiger, der bei den Wölfen noch einen Vertrag bis 2013 besitzt, müsste in Nürnberg aber auf viel Geld verzichten.

Fußball, Fifa: Der Fußball-Weltverband FIFA darf vertragsbrüchigen Spielern nicht mit einem unbegrenzten Berufsverbot drohen. Das Schweizerische Bundesgericht in Lausanne gab nach Angaben vom Donnerstag einer Beschwerde des Brasilianers Matuzalem statt, derzeit Teamkollege von Miroslav Klose bei Lazio Rom. Der Mittelfeldspieler hatte 2007 seinen Fünfjahresvertrag beim ukrainischen Club Shakhtar Donetsk vorzeitig gekündigt und war zu Real Saragossa nach Spanien gewechselt. Die FIFA sprach Donetsk für die vertragswidrige Kündigung Schadensersatz in Höhe von 6,8 Millionen Euro zu, der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne erhöhte den Betrag 2009 auf 11.858.934 Euro. Nachdem sich sowohl Saragossa als auch Matuzalem außerstande sahen, den Betrag aufzubringen, drohte die Disziplinarkommission der FIFA dem Spieler mit einem Berufsverbot. Sollte er nicht innerhalb von 90 Tagen zahlen, würde ihm nach Aufforderung Donetsk jegliche Tätigkeit im Zusammenhang mit Fußball untersagt. Das Schweizerische Bundesgericht hob die "fundamental rechtswidrige" Disziplinarmaßnahme der FIFA auf.

Fußball Bundesliga, HSV: Trainer Thorsten Fink vom abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten Hamburger SV hat den handgreiflichen Rauswurf von Nachwuchsspieler Muhamed Besic am vergangenen Samstag aus der Kabine verteidigt. "Ich kann nicht immer nur lieb sein, wenn man sich alles gefallen lässt, kommt man nicht weiter", sagte der 42-Jährige auf der Pressekonferenz am Donnerstag, "wir haben viel Arbeit vor uns, da kann ich keine Undiszipliniertheiten dulden." Vor dem Kellerduell beim Tabellenletzten 1. FC Kaiserslautern am Samstag (15.30 Uhr) lobte Fink die Trainingsarbeit in der vergangenen Woche: "Jeder Spieler hat voll verstanden, wie die Lage ist, jeder hat voll mitgezogen und konzentriert gearbeitet." Der Coach fordert von seinem Team "volle Konzentration im Spiel von der ersten bis zur letzten Minute." Er erwartet am Betzenberg ein "heißes Spiel. Kaiserslautern steht total unter Druck, aber wir wollen dagegenhalten. Für uns ist die Lage genau so brenzlig."

Fußball Bundesliga, Claudio Pizarro: Verwirrung um Claudio Pizarro: Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs hat eine Meldung dementiert, wonach der peruanische Angreifer den Fußball-Bundesligisten im Sommer verlassen wird. "Da weiß die Sport Bild mehr als wir", sagte Allofs am Donnerstagmorgen: "Bei uns ist das so nicht kommuniziert. Ich glaube das aber ehrlich gesagt auch nicht." Die Sport Bild hatte berichtet, dass Pizarro seinen Vertrag in Bremen zum 30. Juni dieses Jahres gekündigt habe. Weil der Angreifer seine Kündigungsklausel noch vor Ablauf der vertraglich festgelegten Frist (31. März) gezogen habe, sei er nach der laufenden Saison ablösefrei. Außerdem berichtete das Blatt, Rekordmeister Bayern München habe Pizarro bereits einen Zweijahresvertrag angeboten. "Da müssen sie Bayern München fragen. Das wäre eine Sache zwischen ihnen und Claudio", sagte Allofs dazu.

Tennis, WTA und ATP: Nach 26 Siegen in Folge hat die Weltranglisten-Erste Victoria Asarenka im Viertelfinale des WTA-Hartplatz-Tennisturniers von Miami ihre erste Niederlage in diesem Jahr kassiert. Marion Bartoli aus Frankreich beendete am Mittwoch (Ortszeit) beim 6:3, 6:3 die Erfolgsserie der 22-Jährigen aus Weißrussland und trifft jetzt im Halbfinale auf Agnieszka Radwanska. Die Polin setzte sich mit 6:4, 6:1 gegen Venus Williams (USA) durch. Das zweite Vorschlussrunden-Duell bestreiten die russische Weltranglisten-Zweite Maria Scharapowa und Caroline Wozniacki aus Dänemark. Beim gleichzeitig stattfindenden ATP-Masters der Herren stehen unterdessen Rafael Nadal (Spanien) und Andy Murray (Schottland) als erste Halbfinalisten fest. Nadal kämpfte in 2:50 Stunden den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga mit 6:2, 5:7, 6:4 nieder, Murray musste beim 4:6, 6:3, 6:4 gegen Janko Tipsarevic aus Serbien zwei Stunden und 38 Minuten lang ebenfalls Schwerstarbeit verrichten. Von bisher 18 Duellen gegen Murray hat Nadal 13 gewonnen.

Basketball, NBA: Die Chicago Bulls sind in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Zwei Tage nach der 91:108-Heimniederlage gegen die Denver Nuggets setzte sich der sechsmalige Meister souverän 98:77 bei den Atlanta Hawks durch und hat mit nun 41 Siegen in 52 Spielen weiter die beste Bilanz in der Liga. Bei den Bulls, die bislang als einziges Team für die Play-offs qualifiziert sind, war Luol Deng mit 22 Punkten bester Werfer. Chicagos Superstar Derrick Rose verpasste die achte Begegnung in Folge wegen einer Leistenzerrung. Auch ohne Amar'e Stoudemire (Rückenprobleme) und Jeremy Lin (Knieprobleme) blieben unterdessen die New York Knicks das Team der Stunde. Beim 108:86 bei Orlando Magic gelang den Knicks der achte Sieg in den vergangenen neun Spielen. Beste Werfer beim Team aus dem "Big Apple", das weiter auf Play-off-Kurs steuert, waren Carmelo Anthony und Iman Shumpert mit jeweils 25 Punkten. Die New Orleans Hornets gewannen ohne den deutschen Nationalspieler Chris Kaman 102:87 bei den Golden State Warriors. Kaman musste wegen einer Grippe aussetzen. Für die beste Leistung des Abends sorgte derweil Allstar Kevin Love von den Minnesota Timbervolves, der beim 88:83-Sieg über die Charlotte Bobcats 40 Punkte und 19 Rebounds verbuchte.

Eishockey, NHL: In der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL stehen die 30 Klubs kurz vor den Play-offs. Fünf Spieltage vor Schluss mussten die San Jose Sharks am Mittwoch (Ortszeit) bei den Anaheim Ducks in eine 1:3 (0:0, 1:1, 0:2)-Niederlage einwilligen und konnten damit keinen Boden auf die Konkurrenten im Kampf um die Playoff-Plätze gutmachen. Bei San Jose wurde der deutsche Torwart Thomas Greiss nicht eingesetzt. Die Sharks rangieren in der Western Conference der NHL mit 88 Punkten auf dem hart umkämpften achten Platz, der gerade noch zur Teilnahme an der K.o.-Runde berechtigt. Vor San Jose liegen zurzeit die Los Angeles Kings (88 Zähler). Unmittelbar hinter den Sharks machen sich die Phoenix Coyotes (87), die Colorado Avalanche (86) sowie die Calgary Flames (85) ebenfalls noch Playoff-Hoffnungen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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