Sport kompakt:Spaniens Tabellenführer stürzt

Lesezeit: 7 min

UD Levante verliert zum ersten Mal in dieser Saison und Real Madrid zieht vorbei, Basketballer des FC Bayern kassieren in Oldenburg die zweite Saisonniederlage, Fortuna Düsseldorf und TSV 1860 gewinnen in der 2. Bundesliga, Manchester City behauptet Tabellenführung in England. Sport kompakt

Der spanische Überraschungsklub UD Levante verlor sein erstes Spiel in der laufenden Saison. Der bisherige Tabellenführer unterlag dem CA Osasuna 0:2 (0:2) durch Tore von Alvaro Cejudo (40.) und Nino (44.). Nachdem Torschütze Cejudo in der 59. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war, warf Levante alles nach vorne und erspielte sich viele gute Chancen - das Spiel konnte Levante aber nicht mehr drehen. So ist Mesut Özil mit Real Madrid an die Tabellenspitze der Primera Division zurückgekehrt. Der deutsche Fußball-Nationalspieler stand beim 1:0 (1:0) bei Real Sociedad San Sebastian wieder anstelle von Kaka in der Startelf, gab dem Spiel des Rekordmeisters aber nicht die erhofften Impulse und wurde nach 63 Minuten vom Brasilianer ersetzt. "Özil ist nicht gut drauf, das ist deutlich zu spüren", konstatierte das Sportblatt Marca. Das Siegtor erzielte Gonzalo Higuain bereits in der 9. Minute. Lionel Messi gelang ein Hattrick für den FC Barcelona, der einen Punkt Rückstand auf Real hat. Beim 5:0 (3:0) gegen Real Mallorca trafen außerdem Isaac Cuenca und Dani Alves.

Steffen Hamann konnte sich gegen Oldenburg nur selten durchsetzen. (Foto: N/A)

Bayer Leverkusens kommender Champions-League-Gegner FC Valencia behauptete seinen Platz im Spitzenquartett der Primera Division durch einen 3:1 (2:1)-Erfolg gegen den FC Getafe. Sofiane Feghouli (12. und 25.) war als zweifacher Torschütze der Matchwinner. 14 Minuten vor Spielschluss beseitigte Aduriz die letzten Zweifel am Sieg der Gastgeber. ( Alle Ergebnisse aus Spanien)

Fortuna Düsseldorf ist in der 2. Fußball-Bundesliga nicht zu bremsen. Die Rheinländer gewannen beim FSV Frankfurt 5:2 (1:2) und übernahmen zumindest bis Montag die Tabellenführung. Sie blieben im 20. Spiel nacheinander ungeschlagen. Sascha Rösler (16. Minute, 55./Foulelfmeter) erzielte seine Saisontreffer acht und neun. Sascha Dum (66.) und Maximilian Beister (82./85.) mit einem Doppelschlag stellten den Sieg sicher.

Hingegen hat Eintracht Frankfurt einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der Absteiger kam beim FC Ingolstadt nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Stefan Leitl traf in der 73. Minute zur Ingolstädter Führung. Der eingewechselte Karim Matmour rettete Frankfurt mit einem Kopfball in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch einen Punkt. Auch nach der Trennung von Trainer Milan Sasic geht die Talfahrt des MSV Duisburg weiter. Die MSV-Elf um Interimscoach Oliver Reck verlor mit 0:3 (0:1) gegen 1860 München. Daniel Bierofka traf bereits in der 4. Minute zur Gäste-Führung, Sandro Kaiser (67.) und Kevin Volland (82.) machten vor 11.387 Zuschauern den zweiten Auswärtssieg der Münchener perfekt. Duisburg hatte erst am Mittwoch im Pokal beim Regionalligisten Holstein Kiel verloren und sich am Freitag nach fast zwei Jahren von Cheftrainer Sasic getrennt.

Titelverteidiger THW Kiel bei den Füchsen Berlin, der deutsche Handball-Meister HSV Hamburg bei den Rhein-Neckar Löwen: Im Achtelfinale des DHB-Pokals kommt es am 14. Dezember zu zwei Topduellen. "Das ist natürlich alles andere als eine leichte Aufgabe. Die Löwen waren in den letzten Jahren immer beim Final Four dabei, und das ist natürlich auch unser Ziel. Ins Viertelfinale wird es aber nur ein Team schaffen", sagte HSV-Trainer Per Carlen nach der Auslosung in Berlin. - Das Achtelfinale im Überblick: Rhein-Neckar Löwen - HSV Hamburg HSG Nordhorn-Lingen - VfL Gummersbach TV Bittenfeld - EHV Aue Füchse Berlin - THW Kiel TV 1893 Neuhausen - Frisch Auf Göppingen SG Leutershausen - TuS N-Lübbecke VfL Bad Schwartau - SG Flensburg-Handewitt TSG Ludwigshafen-Friesenheim - TSV Hannover-Burgdorf

Die Basketballer des FC Bayern München haben in der Bundesliga die zweite Saisonniederlage kassiert. Das Team von Trainer Dirk Bauermann verlor am Samstagabend bei den EWE Baskets Oldenburg mit 81:88. Für die Münchner war es die erste erste Niederlage seit dem Saisonauftakt, als der ambitionierte Aufsteiger bei den Telekom Baskets Bonn nach Verlängerung verloren hatte. Wie so oft in der noch jungen Spielzeit verschlief das Team von Trainer Bauermann den Start und gab das erste Viertel mit 15:25 ab. Danach fing sich das Starensemble von der Isar aber und kam bis zur Pause auf einen Zähler heran. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. "Wenn man 88 Punkte kassiert, kann man auswärts nicht gewinnen", haderte Kapitän und Nationalspieler Steffen Hamann mit der Münchener Defensivleistung. Bauermann musste nach der zweiten Saisonniederlage erkennen, "dass wir am Ende die wichtigen Würfe nicht getroffen haben." Matchwinner für die Gastgeber war am Ende Bobby Brown, mit 28 Punkten bester Werfer. Bei den Bayern kam Nationalspieler Jan-Hendrik Jagla auf 16 Zähler.

Im zweiten Topspiel deklassierte ALBA Berlin die Fraport Skyliners Frankfurt in deren Halle mit 83:57. Damit entschied ALBA-Coach Gordon Herbert das brisante Trainerduell mit Skyliners-Trainer Muli Katzurin klar für sich. Beide Übungsleiter hatten vor der Saison den Job getauscht. In einer Neuauflage des letztjährigen Playoff-Halbfinales hatten sich die Berliner bereits zur Pause uneinholbar abgesetzt. 49:26 hieß es nach 20 Minuten für die Gäste, der frühere Frankfurter DaShaun Wood führte bei ALBA gekonnt Regie. Den Hausherren wollte dagegen überhaupt nichts gelingen. Nach der vierten Saisonniederlage müssen die Hessen aufpassen, nicht frühzeitig den Anschluss an die Playoff-Ränge zu verlieren. Die erste Niederlage der Saison musste Tabellenführer Bonn hinnehmen. Die Telekom Baskets verloren beim starken Aufsteiger s.Oliver Baskets Würzburg mit 61:71. Im Nordderby setzten sich die Eisbären Bremerhaven bei den Artland Dragons mit 86:83 durch, die New Yorker Phantoms Braunschweig gewannen bei EnBW Ludwigsburg mit 70:69. Im Tabellenkeller feierten die LTi Gießen 46ers gegen die BG Göttingen einen wichtigen 76:64-Erfolg. TBB Trier behauptete sich daheim gegen BBC Bayreuth mit 68:62.

FC Bayern in der Einzelkritik
:Wuselige Vertreter der Chaos-Theorie

Frank Ribéry und Thomas Müller wühlen und wursteln in Bestform, Rafinha und Philipp Lahm agieren unmenschlich konstant. Mario Gomez jagt den Gerd-Müller-Rekord und darf seine Mitspieler mit einem lustigen Spruch nerven. Die Bayern beim 4:0 gegen Nürnberg in der Einzelkritik.

Jürgen Schmieder, Fröttmaning

Mit einem 2:1-Sieg im "Derby d'Italia" bei Inter Mailand hat Juventus Turin in der italienischen Fußball-Meisterschaft seine Tabellenführung verteidigt. "Das war wieder ein wichtiger Schritt auf unserem Weg nach oben", freute sich Juves neuer Coach Antonio Conte, unter dem es mit den Turinern seit dieser Saison steil bergauf geht. Inter dagegen kommt nicht aus der Krise und krebst nach der fünften Saisonniederlage mit nur acht Punkten weiterhin im Tabellenkeller der Serie A herum. Am Samstagabend war Juve durch Mirko Vucinic in der 12. Minute in Führung gegangen. Die Mailänder schöpften nach dem 1:1 durch den Brasilianer Maicon (28.) neue Hoffnung, wurden jedoch bereits fünf Minuten später durch Juve-Mittelfeldspieler Claudio Marchisio wieder kalt erwischt. Einen Punkt hiter Tabellenführer Juventus folgt Udinese Calcio (18), das einen 1:0-Heimsieg gegen Palermo einfuhr und der AC Mailand (17). Der Titelverteidiger setzte seine Aufholjagd mit einem 3:2-Erfolg beim AS Rom fort. Dabei sah der gebürtige Berliner Kevin-Prince Boateng in der 67. Minute wegen Meckerns Gelb-Rot.

Bayern Münchens Champions-League-Gegner SSC Neapel verpatzte seine Generalprobe vor dem Rückspiel am Mittwoch in München. Neapel unterlag bei Catania Calcio mit 1:2. Die als Titelanwärter gehandelten Süditaliener haben damit nun fünf Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Juve. ( Alle Ergebnisse aus Italien)

Der FC Arsenal schließt in der Premier League zu den internationalen Rängen auf. Beim Londoner Ortsrivalen FC Chelsea siegten die "Gunners" in einem begeisternden Spiel am Samstag nach zweimaligem Rückstand noch mit 5:3 (1:2). Robin van Persie war mit drei Treffern Mann des Tages. Chelsea verabschiedete sich vorerst aus dem Titelkampf. Unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und dessen Assistenten Hansi Flick hatte Arsenal-Verteidiger Per Mertesacker nicht seinen besten Tag. Vor Frank Lampards Führungstor per Kopf unterlief er die Flanke von Juan Mata (14.). Auch bei Terrys Volleytreffer (45.) sah der deutsche Nationalspieler nicht allzu glücklich aus. Doch die Arsenal-Offensive glich die Abwehrschwächen jeweils aus: van Persie auf schöne Vorarbeit von Aaron Ramsey und Gervinho (36.) sowie Andre Santos kurz nach der Pause mit einem Flachschuss (49.). Theo Walcott brachte die Gäste nach tollem Solo sechs Minuten später erstmals in Führung, Mata stellte mit einem wuchtigen Distanzschuss zehn Minuten vor dem Ende auf 3:3. Dann legte van Persie nach: Nach fatalem Rückpass von Ashley Cole auf John Terry lief der Niederländer in der 85. Minute plötzlich alleine auf Cech zu und traf zum 4:3. In der Nachspielzeit erhöhte er noch. Der FC Liverpool konnte durch Chelseas Niederlage auf einen Punkt an die "Blues" heranrücken - bei West Bromwich Albion siegte das Team von Kenny Dalglish nach Toren von Charlie Adam und Andy Carroll mit 2:0 (2:0).

ManCity tat sich drei Tage nach dem deutlichen 5:2-Sieg im Achtelfinale des Ligapokals im Rematch gegen Wolverhampton zunächst schwerer. Trotz guter Chancen, unter anderem durch Edin Dzeko, ging es torlos in die Pause. Nach der Pause hatte es der ehemalige Wolfsburger dann leicht, nach einem von Sergio Agüero geblockten Befreiungsschlag von Gäste-Keeper Wayne Hennessey ins leere Tor zu vollenden (52.). Aleksandar Kolarow sorgte eine Viertelstunde später für die Entscheidung (67.). Dann schien es wieder spannend zu werden: Vincent Kompany sah nach Foul an Kevin Doyle Rot, Stephen Hunt traf vom Elfmeterpunkt zum Anschlusstreffer (75.). In größere Probleme geriet City aber nicht mehr, der eingewechselte Adam Johnson erhöhte sogar noch in Unterzahl auf 3:1 (90.+1).

ManUnited mit Pflichtsieg in Everton Manchester United hat derweil nach der Blamage im Stadtderby einen Schritt zurück zur Normalform getan. Der Mexikaner Javier Hernandez erzielte den Siegtreffer beim FC Everton bereits in der 19. Minute, als er eine Flanke von Patrice Evra aus kurzer Entfernung im Tor unterbrachte. Insgesamt konnte Manchester nicht überzeugen, ernsthaft in Gefahr kam der Meister jedoch auch nicht. ( Alle Ergebnisse aus England)

Der Kenianer Wilson Kipsang hat die 30. Auflage des Frankfurt-Marathons gewonnen und den Weltrekord seines Landsmannes Patrick Makau um lediglich vier Sekunden verpasst. Kipsang lief am Sonntag in 2:03:42 Stunden die zweitschnellste offizielle Zeit der Marathon-Geschichte und kassierte für die Wiederholung seines Vorjahressieges in Streckenrekordzeit insgesamt 95 000 Euro. Levy Matebo und Albert Matebor auf den Rängen zwei und drei komplettierten den kenianischen Dreifacherfolg. Jan Fitschen aus Wattenscheid erreichte in 2:15:40 Stunden auf Rang 32 als bester Deutscher das Ziel.

Die NBA hat den kompletten November-Spielplan wegen des andauernden Lockouts ersatzlos gestrichen. Das bestätigte NBA-Commissioner David Stern nach erneut ergebnislos abgebrochenen Gesprächen zwischen der Liga und den Vertretern der Spielervereinigung NBPA am Freitag in New York. Damit fallen bereits insgesamt 221 Spiele dem Lockout zum Opfer. "Es gibt keine Chance mehr, eine komplette Saison durchzuführen", sagte Stern nach den einmal mehr gescheiterten Bemühungen, das Thema endlich vom Tisch zu kriegen. Dabei hatte es am Freitagmorgen erste positive Signale von beiden Seiten gegeben, NBPA-Geschäftsführer Billy Hunter hatte sogar von einer "Einigung in greifbarer Nähe" gesprochen. Wenige Stunden später sei es dann ausgerechnet Hunter gewesen, der die Gespräche abrupt abgebrochen habe, sagte Stern: "Billy hat seinen Block zugeklappt und den Raum verlassen. Das war's dann." Sollte sich die aktuelle Situation nicht bis Mitte nächster Woche entspannen, wäre auch der Dezember-Spielbetrieb in Gefahr. "Wir brauchen rund vier Wochen von einer Einigung bis zum ersten Tip-off", erklärte Stern.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: