Süddeutsche Zeitung

Sport kompakt:Klose trifft als Erster in der Serie A

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Miroslav Klose trifft beim 2:2 seines Klubs Lazio Rom gegen den AC Mailand zur Saisoneröffnung in Italien, die SpVgg Greuther Fürth setzt ihren Siegeszug in der 2. Liga fort, Tennisprofi Philipp Petzschner greift nach seinem zweiten Grand-Slam-Titel im Doppel.

Sport kompakt

Miroslav Klose ist der erste Torschütze der neuen Saison in der Serie A. Der Fußball-Nationalspieler erzielte am Freitag für seinen neuen Verein Lazio Rom im Eröffnungsspiel beim Meister AC Mailand den Führungstreffer. Sein Treffer in der 12. Minute reichte aber nicht zum Sieg.

Am Ende trennten sich die Teams 2:2. Klose wurde in der 68. Minute ausgewechselt. Der 33-Jährige war vor der Saison vom FC Bayern München zu den Römern gewechselt. Die Römer hatten sogar 2:0 geführt, nachdem der Franzose Djibril Cissé (21.) ebenfalls traf. Der Schwede Zlatan Ibrahimovic (29.) und Antonio Cassano (33.) schafften mit einem Doppelschlag für die Mailänder noch vor der Pause den Ausgleich. Die Saison in Italien begann wegen des Streiks der Profis mit einer zweiwöchigen Verspätung.

Die SpVgg Greuther Fürth hat ihre Siegesserie fortgesetzt und die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga gefestigt. Mit dem 2:1 (0:0) gegen den Pokalfinalisten MSV Duisburg feierten die Franken den sechsten Dreier in Folge, während sich die "Zebras" mit nur fünf Punkten und einem Saisonsieg weiter in unteren Tabellenregionen orientieren müssen. Zumindest vorübergehend verbesserte sich Aufsteiger Eintracht Braunschweig durch ein 0:0 im Aufsteiger-Duell bei Hansa Rostock mit nunmehr 14 Zählern auf Platz zwei. Die Niedersachsen ließen nach zwei Auswärtssiegen damit erstmals Punkte auf fremdem Platz liegen. Rostock scheint dagegen noch nicht im Unterhaus angekommen und wartet auch nach sieben Spieltagen weiter auf den ersten Erfolg. Zum vierten Mal in den letzten fünf Ligapartien spielte Hansa zudem 0:0. Unterdessen konnte auch der eingewechselte Ex-Nationalspieler David Odonkor Alemannia Aachen nicht zum erhofften Befreiungsschlag führen. Die Alemannia kam beim SC Paderborn nach enttäuschender Leistung nicht über ein 0:0 hinaus und bleibt sieglos Liga-Schlusslicht. Die Gastgeber sicherten ihren Platz im Tabellenmittelfeld, blieben aber trotz zahlreicher Torchancen auch im dritten Heimspiel der Saison ohne Dreier. In Fürth hatten Stephan Fürstner (57.), Christopher Nöthe (64.) die Gastgeber in Führung gebracht, bevor Jürgen Gjasula (66.) der Anschlusstreffer gelang. Die 8000 Zuschauer sahen einer erst in der zweiten Halbzeit unterhaltsame Begegnung, in der sich der MSV nie aufgab.

Tennisprofi Philipp Petzschner greift nach seinem zweiten Grand-Slam-Titel im Doppel. Ein Jahr nach dem Wimbledonsieg zogen der Bayreuther und sein österreichischer Partner Jürgen Melzer am Freitag in das Endspiel der US Open ein. Das Duo gewann in New York 6:4, 6:7 (3:7), 6:1 gegen die Italiener Simone Bolelli und Fabio Fognini. Als bisher einzige Deutsche standen 1937 Henner Henkel und Gottfried von Cramm im Endspiel der US Open und holten vor 74 Jahren auch den Titel. Auch Petzschner will sich mit der Endspiel-Teilnahme nicht zufriedengeben. Petzschner und Melzer waren im Einzel jeweils in der zweiten Runde ausgeschieden, spielten aber im Doppel stark auf. Im Finale treffen sie auf das polnische Duo Mariusz Fyrstenberg und Marcin Matkowski. Im Halbfinale gelangen Petzschner und Melzer zwei frühe Breaks zur 5:1-Führung, Bolelli und Fognini kamen allerdings noch einmal heran, ehe Melzer den ersten Satzball nutzte. Im zweiten Durchgang drohte ein 1:5-Rückstand, doch Petzschner wehrte drei Breakchancen ab. Nach dem Ausgleich zum 4:4 ging der Tiebreak jedoch schnell verloren. Zwei Breaks und ein enges Aufschlagsspiel von Petzschner bedeuteten im letzten Durchgang die 4:0-Führung und die Entscheidung. Nach 2:09 Stunden war der Sieg perfekt, der Finaleinzug beschert Petzschner und Melzer 210.000 Dollar, der Titel würde sogar das Doppelte bringen.

Andy Murray steht zum zweiten Mal im Halbfinale der US Open. Der Schotte setzte sich am Freitag in New York nach hartem Kampf in 3:24 Stunden mit 7:5, 6:4, 3:6, 7:6 (7:2) gegen den Amerikaner John Isner durch. In der Runde der besten Vier des Grand-Slam-Tennisturniers in Flushing Meadows bekommt es Murray am Samstag mit Titelverteidiger Rafael Nadal aus Spanien oder dem amerikanischen Champion von 2003, Andy Roddick, zu tun.

Otto Rehhagel hat sich selbst als neuer Trainer der österreichischen Nationalelf ins Spiel gebracht. Was er den Griechen beigebracht habe, könne er doch in Österreich wiederholen, sagte Rehhagel. Allerdings ist die Liste der möglichen Kandidaten auf die Nachfolge des glücklosen Teamchefs Didi Constantini lang.

Unter anderem werden in den österreichischen Medien neben Rehhagel zwei weitere deutsche Kandidaten gehandelt: Franco Foda und Christoph Daum. Der frühere Bundesligaprofi Foda arbeitet seit Jahren bei Sturm Graz. Und Daum hat sich in der Alpenrepublik durch den Double-Gewinn mit Austria Wien 2003 einen Namen gemacht. In den nächsten Wochen will Leo Windtner, der Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB), dem sechsköpfigen Verbandsdirektorium mögliche Kandidaten vorstellen. Spätestens Mitte November soll dann die Entscheidung fallen, damit der neue Nationaltrainer zügig die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien planen kann.

Der FC Bayern muss im Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) wie erwartet erneut auf Arjen Robben verzichten. Der niederländische Dauerpatient trainiert aufgrund einer hartnäckigen Schambeinentzündung nach wie vor individuell. Auch der Einsatz des 27-Jährigen beim Auftakt der Gruppenphase der Champions League am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr) beim FC Villarreal ist fraglich. "Ich kann einfach nicht sagen, wann er wieder spielen kann. Er hat bei Extrembelastungen noch Probleme", sagte Trainer Jupp Heynckes am Freitag in München, zeigte sich aber "zuversichtlich, dass die Verletzung bald behoben ist". Eine definitive Prognose wollte der 66-Jährige dennoch nicht abgeben. Robben hat aufgrund anhaltender Beschwerden in der laufenden Bundesliga-Saison erst zwei Spiele bestritten.

Der Kapitän des Fußball-Drittligisten Chemnitzer FC, Andreas Richter, hat im Training einen Herzinfarkt erlitten. Das ergaben die Untersuchungen im Krankenhaus, nachdem der 33-Jährige am Donnerstag beim Warmlaufen am Vormittag zusammengebrochen war. "Die medizinische Situation ist ernst, aber stabil", hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Vereins und des Klinikums Chemnitz am Freitag. Richter werde auf der Intensivstation betreut, zum weiteren Verlauf könnten noch keine Aussagen getroffen werden, hieß es weiter. Seine Teamkollegen und der Physiotherapeut hatten nach dem Kollaps am Donnerstag sofort erste Hilfe geleistet, Richter war wieder bei Bewusstsein, als der Notarzt am Sportplatz eintraf. Es habe zuvor nie Anzeichen für Herzprobleme bei seinem Kapitän gegeben, sagte CFC-Trainer Gerd Schädlich dem Mitteldeutschen Rundfunk. Das Europa-League-Spiel von DFB-Pokalsieger Schalke 04 bei Steaua Bukarest am 15. September ist nach Cluj verlegt worden. Das entschied die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Freitag, nachdem der Rasen im Nationalstadion beim Länderspiel zwischen Rumänien und Frankreich (0:0) schwer in Mitleidenschaft gezogen worden war und deshalb nicht bespielbar ist. "Das ist sehr ärgerlich, aber wir müssen uns der Entscheidung beugen", sagte Schalke-Manager Horst Heldt. Die Königsblauen hatten noch vorgeschlagen, das Spiel in einem anderen Bukarester Stadion auszutragen, was von der UEFA aber wegen Sicherheitsbedenken verworfen worden war. Heldt sicherte den Schalker Fans unterdessen Hilfe bei der Umdisponierung der Reise zu. Den Anhängern sollen keine Mehrkosten entstehen. Cluj liegt immerhin 420 Kilometer von Bukarest entfernt.

Nationalmannschafts-Kandidat Marco Reus von Borussia Mönchengladbach schließt für seine weitere Karriere einen Wechsel zu Bayern München aus. In einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung bezeichnete der 22-Jährige einen Transfer als nicht vorstellbar. "Ich bin glücklich in Gladbach, und mit anderen Dingen beschäftige ich mich erst gar nicht", fügte Reus hinzu. Gleichwohl scheint der Mittelfeldspieler der Borussen nicht seine komplette Karriere beim fünfmaligen Meister zu planen. Zumindest ließ Reus, der in seinem bis 2015 laufenden Vertrag für 2013 eine Klausel für den Ausstieg zu einer nicht genannten Summe besitzt, Sympathien für den englischen Ex-Champion FC Arsenal erkennen. Ein Wechsel zu den Londonern wäre zwar nicht eine Frage des Schwachwerdens, aber "jeder hat seinen Lieblingsklub aus der Jugend, und ich war immer Fan von Arsenal, weil ich die Spielkultur so schätze".

Hammerwerferin Betty Heidler hat für die beste Leistung bei den Wurfduellen im Historischen Olympischen Dorf in Elstal nahe Berlin gesorgt. Die bei der Weltmeisterschaft in Daegu auf den Silberrang verwiesene Weltrekordlerin schleuderte den Hammer 77,53 Meter weit und gewann den Vergleich nach dem Modus "Best of seven" mit Exweltmeisterin Anita Wlodarczyk aus Polen eindeutig. Insgesamt setzte sich das deutsche Team gegen eine internationale Auswahl mit 4:1 Siegen durch. Speerwerferin Christina Obergföll gewann einen Tag nach ihrem Triumph in Zürich mit 4:2 gegen Weltmeisterin Maria Abakumowa aus Russland, ihr weitester Versuch endete bei 65,01 Metern. Auch Robert Harting setzte seine Siegesserie fort. 24 Stunden nach Zürich flog der Diskus des Weltmeisters 66,50 Meter weit. Matthias de Zordo hielt wie in Daegu Andreas Thorkildsen nieder. Der beste Wurf des Weltmeisters wurde mit 79,86 Metern gemessen. Nur Vizeweltmeisterin Nadine Müller musste sich aus dem deutschen Team geschlagen geben. Sie unterlag der Kubanerin Yarelis Barrios.

Für Weltmeister Sebastien Loeb und Citroen-Kollege Sebastien Ogier hat die Australien-Rallye mit einem Crash begonnen. Auf der zweiten Tagesprüfung überschlug sich zunächst das Auto von Loeb, der Fahrer blieb unverletzt und will schon am Samstag wieder starten. Wenig später streifte sein französischer Landsmann Ogier mit seinem Fahrzeug einen Baum. Für beide war der erste Tag vorzeitig beendet. Loeb überstand den Überschlag ebenso wie Co-Pilot Daniel Elena (Monaco) ohne große Blessuren. Mehr Sorgen macht das Auto. "Bevor wir das nicht gecheckt haben, können wir nicht sagen, ob er am Samstag wieder starten kann", teilte ein Sprecher des Teams mit. Ogier konnte nach seiner Baum-Berührung zunächst weiterfahren, stellte den Wagen einen Kilometer später aber ab.

Doping-Sünder Kolo Touré darf wieder Fußball spielen. Sechs Monate war der Ivorer gesperrt, nun will er wieder einen Stammplatz bei Bayern Münchens Champions-League-Gegner Manchester City. Dabei, so behauptet Touré, hatte er doch gar nicht gedopt. Eine Diätpille seiner Frau soll schuld gewesen sein. Die enthielt verbotene Substanzen, der Test fiel positiv aus. Seit dem 2. September ist er wieder spielberechtigt. Einen Tag später stand der Abwehrspieler im Aufgebot der Nationalmannschaft der Elfenbeinkünste, wurde aber nicht eingesetzt. Am Samstag könnte Touré erstmals wieder für seinen Club im Heimspiel gegen Wigan Athletic auflaufen. "Ich will es allen zeigen, die gesagt haben, Kolo Touré braucht eine Tablette, um ein besserer Fußballer zu sein", sagte der 30-Jährige.

Wegen der Fäkalien-Attacken auf Fans des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 hat das Sportgericht des DFB den 1. FC Köln mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro belegt. Das teilte der DFB am Freitag mit. Während des Kölner Bundesliga-Spiels bei Schalke am 13. August waren aus dem Kölner Stehplatzbereich mit Urin und Fäkalien gefüllte Becher in den darunterliegenden Sitzplatzbereich geworfen worden. Köln hat dem Urteil zugestimmt.

Außerdem wurde Werder Bremen mit einer Geldstrafe von 4000 Euro belegt. Werder-Anhänger hatten während des DFB-Pokal-Spiels beim 1. FC Heidenheim (1:2) Feuerwerkskörper gezündet. Für den entstandenen Schaden wird der Bundesligist einen Täter, der aufgrund von Bildmaterial eindeutig identifiziert werden konnte, in Regress nehmen.

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