Sport kompakt:Roy Hodgson soll Engländer trainieren

Lesezeit: 6 min

Die FA versucht den Trainer von West Bromwich als Teammanager zu gewinnen, Robben zögert mit seiner Vertragsverlängerung bei den Bayern, Real Madrid gewinnt gegen Sevilla und steht kurz vor dem Titelgewinn, in den NBA-Playoffs schaffen die Lakers und die Clippers Auftaktsiege, Klose-Team Lazio sorgt für Massenrangelei, Scharapowa gewinnt das Tennis-Turnier in Stuttgart. Sport kompakt

Fußball, England: Roy Hodgson ist neuer Topkandidat des englischen Fußball-Verbandes FA als Nachfolger des zurückgetretenen Teammanagers Fabio Capello. Wie die FA am Sonntagabend auf ihrer Homepage mitteilte, erteilte Hodgsons Klubs West Bromwich Albion dem Verband die Erlaubnis, mit dem 64-Jährigen über ein Engagement zu verhandeln. "Roy ist der einzige Teammanager, dem wir uns angenähert haben. Wir wollen mit ihm eine Vereinbarung innerhalb der Fristen erreichen, die wir uns nach Fabio Capellos Rücktritt gesetzt haben", wird FA-Boss David Bernstein zitiert. Der neue Coach soll die "Three Lions" vor Beginn der Vorbereitung auf die EM in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) übernehmen. Hodgson ist seit Februar 2011 Trainer von West Brom, dem derzeitigen Tabellenzehnten der Premier League.

Start der NBA-Playoffs
:Alle jagen Nowitzki und die Mavericks

Was unterscheidet den Basketball in den Playoffs von der regulären Saison? Wer sind die Favoriten? Wie stehen Dirk Nowitzkis Chancen auf die Titelverteidigung mit Dallas und vor allem: Wie lässt sich die entscheidende Phase der NBA trotz der Absenz deutscher TV-Übertragungen bequem verfolgen? Zehn Dinge, die Sie zum Start der Playoffs wissen müssen.

Jonas Beckenkamp

Zuvor war er unter anderem Coach von Inter Mailand, Udinese Calcio und des FC Liverpool sowie Nationaltrainer der Schweiz, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Finnland. Nach Capellos Rücktritt Anfang Februar betreute U21-Trainer Stuart Pearce die Auswahl im Freundschaftsspiel gegen die Niederlande (2:3). Der 49-Jährige hatte jedoch betont, auf Dauer nicht zur Verfügung zu stehen. Zuletzt waren Harry Redknapp (Tottenham Hotspur) und Ex-Nationaltrainer Glenn Hoddle als Favoriten auf Capellos Nachfolge gehandelt worden.

Fußball, FC Bayern: In den Verhandlungen um eine vorzeitige Vertragsverlängerung beim den Bayern lässt sich Arjen Robben Zeit. "Warten wir ab", sagte der niederländische Fußball-Nationalspieler im Kicker (Montag). "Es sind in letzter Zeit viele Dinge passiert." Unter anderem ist da der Ärger mit Franck Ribéry. "Auch. Franck weiß, dass er nicht machen kann, was er gemacht hat. Das sind alles Sachen, die nicht positiv, nicht schön sind. Deswegen musst du über alles gut nachdenken." Das Thema zwischen den beiden Stars nannte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge allerdings schon als "komplett erledigt". Club und Offensivspieler sprechen um eine Verlängerung des bis 2013 datierten Arbeitspapiers um zwei Jahre. Robben selbst hatte die Ausdehnungen der Laufzeit Anfang des Jahres noch als "Formalie" bezeichnet, auch von Vereinsseite waren die Signale sehr positiv. Nun dauert es doch länger. "Klar ist, dass ich mich wohlfühle bei Bayern", betonte der 28-Jährige. Allerdings spielten "so viele Sachen eine Rolle, wenn du verlängerst. Deswegen musst du genau überlegen, wenn du eine Entscheidung triffst." Verlängert haben soll dagegen Daniel van Buyten seinen am 30. Juni auslaufenden Vertrag. Wie die Bild am Montag berichtet, bleibt der Belgier bis 2013.

NBA, Playoffs: Für die LA Lakers hat die Jagd nach dem 17. Titel in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga erfolgreich begonnen. Die Kalifornier siegten im ersten Spiel des Playoff-Achtelfinales angeführt von Topscorer Kobe Bryant, der 31 Punkte erzielte, mit 103:88 gegen die Denver Nuggets. Der Nachbar-Klub LA Clippers machte es dagegen deutlich spannender. Beim 99:98-Erfolg bei den Memphis Grizzlies holten die Gäste sogar einen zwischenzeitlichen 27-Punkte-Rückstand auf. Chris Paul sorgte 24 Sekunden vor dem Ende mit zwei verwandelten Freiwürfen für die Entscheidung zugunsten der Clippers, da Rudy Gays letzter Wurfversuch kurz vor der Schlusssirene das Ziel verfehlte. Im Osten nutzten die Atlanta Hawks zu Beginn der "Best-of-seven"-Serie gegen den Rekordchampion Boston Celtics ihren Heimvorteil. Beim 83:74 war Josh Smith mit 22 Punkten und 18 Rebounds bester Hawks-Spieler, Bostons Führungskräfte Kevin Garnett und Rajon Rondo kamen jeweils auf 20 Zähler.

Fußball, Serie A: Ohne Miroslav Klose verliert Lazio Rom in der italienischen Fußball-Meisterschaft im Kampf um den Einzug in die Champions League immer mehr an Boden - und die Nerven. Nach der 0:2-Niederlage am Sonntagabend gegen den direkten Rivalen Udinese Calcio fielen die Römer am 35. Spieltag auf den sechsten Tabellenplatz zurück. Am Spielende gingen die Lazio-Spieler dann auf Schiedsrichter Mauro Bergonzi los. Auslöser für das Chaos war ein Pfiff von der Tribüne. Die Römer hielten ihn fälschlicherweise für den Abpfiff und hörten auf zu spielen. Roberto Pereyra schob für Udine ungehindert in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:0 ein. Antonio di Natale (69.) hatte die Gastgeber in Führung gebracht. Die aufgebrachten "Laziali" bestürmten Gegner und Referee und forderten die Aberkennung des Treffers. Bergonzi aber gab das Tor und zeigte Roms André Dias auch noch die Rote Karte wegen Schiedsrichter-Beleidigung. Die Partie endete in einer Massenrangelei. "Wie im Wilden Westen", titelte die Gazzetta dello Sport am Montag.

Fußball, Tim Wiese: Ungeachtet der Fan-Proteste bei 1899 Hoffenheim gegen seine Person will sich Tim Wiese in dieser Woche mit Hoffenheims Trainer Markus Babbel treffen, um über einen Wechsel von Bremen zu den Kraichgauern zu sprechen. "Bei mir ist noch nichts klar, ich habe noch nichts unterschrieben. Diese Woche gibt es das erste Treffen mit Markus Babbel. Bisher haben wir nur telefoniert", sagte Wiese der Bild. Für die Fan-Proteste zeigte Wiese zum Teil Verständnis. "Ich polarisiere und habe immer alles für Werder gegeben", sagte der 30-Jährige: "So ist das Leben, das ist hart. Man muss sich alles erarbeiten." Vielleicht hätten sich die Hoffenheimer Anhänger das Verhalten von den Fans des FC Bayern München abgeschaut, die im Vorjahr ihren Unmut über den Wechsel von Manuel Neuer von Schalke 04 vehement kundgetan hatten. Die Hoffenheimer Fans hatten am Samstag bei der 2:3-Niederlage ihres Klubs gegen den 1. FC Nürnberg klar Stellung gegen eine Verpflichtung von Wiese bezogen. Unter anderem protestierten sie mit Transparenten mit der Aufschrift "Wiese - betreten verboten!"

Fußball in Spanien, Real Madrid: Real Madrid ist der Rückkehr auf den spanischen Fußball-Thron ganz nah. Der Rekordmeister gewann am Sonntagmittag daheim 3:0 (1:0) gegen den FC Sevilla und schaute danach auf das Abendspiel von Titelverteidiger FC Barcelona bei Rayo Vallecano. Eine Niederlage der Katalanen am viertletzten Spieltag hätte Erzrivale Real die vorzeitige Meisterschaft beschert. Doch Barcelona tat den "Königlichen" den Gefallen nicht und siegte souverän mit 7:0 (3:0). Das Barca-Team zeigte sich dabei unbeeindruckt vom Aus in der Champions League und dem angekündigten Abschied von Trainer Josep Guardiola. Lionel Messi erzielte mit einem Doppelpack seine Saisontore 42 und 43 und zog mit Reals Cristiano Ronaldo gleich. Drei Spieltage vor dem Saisonende hat Real weiter sieben Punkte Vorsprung auf Barcelona und kann sich nun am Mittwoch den Titel holen. Vier Tage nach dem Scheitern in der Champions League gegen Bayern München hatte Cristiano Ronaldo die Königlichen in der 19. Minute in Führung gebracht. Die Gäste hatten im Bernabéu-Stadion ebenfalls Chancen, aber auch Glück, dass Ronaldo in der 37. Minute mit einem indirekten Freistoß aus zehn Metern nur den Innenpfosten traf. Der Franzose Karim Benzema (48./52.) machte nach der Pause mit einem Doppelschlag alles klar. Mesut Özil leitete Reals dritten Treffer ein.

Fußball in Portugal, FC Porto: Der FC Porto hat die Fußball-Meisterschaft in Portugal gewonnen. Durch einen 2:0 (1:0)-Auswärtssieg am Samstag bei Maritimo Funchal sicherte sich die Mannschaft von Trainer Vitor Pereira vorzeitig den Titel, da Verfolger Benfica Lissabon am Sonntag beim FC Rio Ave nicht über ein 2:2 (2:1) hinauskam. Der FC Porto hatte auch in der vergangenen Saison den Titel geholt. Insgesamt gewann der Klub bereits zum 26. Mal die portugiesische Meisterschaft.

Fußball in der Schweiz, Young Boys Bern: Der Schweizer Fußball-Erstligist Young Boys Bern hat Trainer Christian Gross von seinen Aufgaben entbunden. Neben Gross wurden auch Assistenztrainer Laurent Hagist und Torwarttrainer Pascal Zuberbühler freigestellt, wie der Verein am Sonntag auf seiner Homepage bekannt gab. Erminio Piserchia übernimmt interimistisch als Cheftrainer. "Der Klubleitung ist der Entscheid schwer gefallen - umso mehr, als dass im sportlichen Bereich in den letzten Monaten alles unternommen worden war, um sich aus der misslichen Lage zu befreien", hieß es auf der Vereinshomepage: "Mit nur einem Sieg aus den letzten neun Meisterschaftspartien wurde jedoch ein Punkt erreicht, an dem sich die Klubleitung zum Handeln gezwungen sah."

Die Fußballgötter
:Wettbewerbsverzerrung

Bayern-Trainer Jupp Heynckes tut alles, um im Saisonendspurt ungerechte Ergebnisse zu verhindern.

Guido Schröter

Tennis, WTA-Tour: Maria Scharapowa hat erstmals das WTA-Tennisturnier in Stuttgart gewonnen. Die 25 Jahre alte Russin besiegte am Sonntagabend vor 4300 Zuschauern in der Porsche-Arena die Weltranglistenerste Viktoria Azarenka 6:1, 6:4 und holte sich damit nach zuvor drei Finalniederlagen ihren ersten Titel in diesem Jahr. Für ihren Sieg bei der mit 740.000 US-Dollar dotierten Sandplatzveranstaltung bekommt die Nummer zwei der Welt nicht nur ein Preisgeld in Höhe von 115.000 US-Dollar, sondern auch ein Cabrio des Hauptsponsors, das ebenso viel wert ist. Für Azarenka, die nach vier Titeln erst ihre zweite Saisonniederlage hinnehmen musste, bleiben noch 62.500 US-Dollar übrig.

Abschiede in der Bundesliga
:Ausverkauf bei Werder Bremen

Nun auch noch Claudio Pizarro: Werder Bremen lässt seine halbe Mannschaft ziehen, trauert jedoch besonders seinem Publikumsliebling hinterher. Auch andere Klubs müssen prominente Weggänge verkraften: Schalke 04 lässt den Spanier Raúl ziehen, in Köln steigt Lukas Podolski zum Abschied nochmal ab. Den kuriosesten Transfer wagt ein Dortmunder Stürmer.

Zum dritten Mal waren sich Scharapowa und Azarenka in diesem Jahr bereits in Endspielen begegnet, die Weißrussin siegte bei den Australian Open in Melbourne und in Indian Wells. Für die Russin ist der Erfolg in Stuttgart ihr insgesamt 25. Titel auf der Tour und der erste seit mehr als acht Monaten. Zuletzt hatte sie im August des vergangenen Jahres in Cincinnati gewonnen.

Fußball, FC Chelsea: Angeführt von Dreifachtorschütze Fernando Torres hat der FC Chelsea seine Chance auf Rang vier in der Premier League gewahrt. Beim 6:1 (4:0)-Torfestival an der Stamford Bridge im West-Londoner Derby gegen die Queens Park Rangers trafen neben dem wiedererstarkten Torres (19./25./64. Minute) Daniel Sturridge (1.), Kapitän John Terry (13.) und Florent Malouda (80.) für Bayern Münchens Champions-League-Finalgegner. Für die vom direkten Wiederabstieg bedrohten Gäste reichte es nur zum Treffer durch Djibril Cissé (84.).

Damit verkürzte Chelsea mit 61 Punkte seinen Rückstand auf den Tabellen-Vierten Newcastle United (62) auf einen Zähler und auf den FC Arsenal (66) auf fünf Zähler. Die Gunners haben ein Spiel mehr absolviert. Tottenham Hotspur (59) empfängt am 36. Spieltag am Sonntagabend die Blackburn Rovers. Chelsea hat noch zwei Optionen, um den Wiedereinzug in die Champions League zu schaffen: Entweder eine Top-Vier-Platzierung in der Premier League oder ein Endspielerfolg in München am 19. Mai.

Tennis, ATP-Tour: Sandplatz-Experte Rafael Nadal hat zum siebten Mal das Turnier in Barcelona gewonnen. Der Weltranglistenzweite schlug seinen spanischen Landsmann David Ferrer mit 7:6 (7:1), 7:5. Es war bereits das vierte Mal, dass sich die beiden Iberer in der katalanischen Metropole in einem Finale gegenüber gestanden haben. Wie schon 2008, 2009 und 2011 hatte Nadal das bessere Ende für sich. Im Halbfinale hatte Nadal in einem weiteren spanischen Duell Fernando Verdasco 6:0, 6:4 geschlagen, zuvor hatte Ferrer den Kanadier Milos Raonic 7:6 (7:2), 7:6 (7:5) besiegt.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/sid/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: