Sport kompakt:Rooney spielt nicht

ManUnited-Trainer Ferguson schließt Einsatz aus, Staatsanwalt ermittelt gegen Guerrero, Juventus bietet offenbar um Kuranyi, Bayern mit allen Stars nach Manchester. Sport kompakt

Der englische Fußball-Nationalspieler Wayne Rooney von Manchester United wird im Spiel der Champions am Mittwoch gegen Bayern München nicht zum Einsatz kommen. Teammanager Sir Alex Ferguson erklärte am Dienstagnachmittag, er sei "nicht bereit, einen Spieler einzusetzen, der nicht zu 100 Prozent fit ist". Der 24 Jahre alte Rooney hatte sich im Viertelfinal-Hinspiel vergangenen Woche in München (1:2) eine Knöchelverletzung zugezogen. Die Verletzung von Rooney habe sich "gut entwickelt", erklärte Ferguson. "Das medizinische Team hat hervorragende Arbeit geleistet. Der Junge macht Fortschritte, aber es ist eine Knöchelverletzung. Sie ist nicht anders, als andere Verletzungen auch. Ich kann kein Risiko eingehen", sagte er nach dem Abschlusstraining von ManUnited, an dem Rooney nicht teilgenommen hatte. Der Coach räumte allerdings auch ein, dass der Angreifer versucht habe, ihm einen Einsatz gegen die Bayern abzuschwatzen.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Paolo Guerrero vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV aufgenommen. Der Flaschenwurf des Stürmers im Anschluss an das Spiel gegen Hannover 96 am Sonntag begründet "den Anfangsverdacht einer gefährlichen Körperverletzung", sagte Staatsanwalt Bernd Mauruschat dem SID. Eine Anzeige des geschädigten HSV-Fans liege nicht vor, die Strafverfolgungsbehörde muss allerdings von Amts wegen tätig werden. "Wir ermitteln jetzt in zwei Richtungen. Womit hat Guerrero geworfen und hat der Geschädigte Verletzungen erlitten oder nicht", sagte Mauruschat. Die Wasserflasche könne, je nachdem ob und wie sie gefüllt war, als "gefährliches Werkzeug" gelten, das geeignet sei, Verletzungen beizufügen. Dann sei Paragraf 224 des Strafgesetzbuches betroffen. Die Polizei ist deshalb mit den Ermittlungen und der Beweissicherung beauftragt. Dabei werden auch Zeugen befragt, auch Guerrero wird voraussichtliche eine Aussage machen müssen. Sollte sich der Verdacht einer versuchten gefährlichen Körperverletzung erhärten, droht dem Peruaner eine Haftstrafe von sechs Monaten, in einem minder schweren Fall sind drei Monate Haft oder eine Geldstrafe vorgesehen. Unterdessen hat der DFB-Kontrollausschuss gegen Guerrero Ermittlungen aufgenommen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag auf Anfrage mit. Man habe den Profi des Bundesligisten Hamburger SV angeschrieben und um eine "zeitnahe Antwort" gebeten, erklärte ein Sprecher des Verbandes. "Auch wenn Guerrero von einem Zuschauer provoziert worden sein sollte, gilt für ihn das, was auch auf dem Platz gilt: Ein Sportler kennt keine Rache. Wer sich nicht daran hält, wird bestraft", sagte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, Sport Bild online.

Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin lässt den Absichtserklärungen um eine Verpflichtung von Kevin Kuranyi anscheinend Taten folgen. Am vergangenen Wochenende haben die Juve-Verantwortlichen dem Torjäger des Bundesligisten Schalke 04 nach Informationen des kicker ein schriftliches Angebot vorgelegt. Demnach soll der 28-Jährige in den kommenden vier Jahren 15 Millionen Euro netto verdienen. "Meine Berater machen ihre Arbeit, bei ihnen läuft alles zusammen. Aber es ist weiterhin nichts entschieden, alles bleibt möglich", wird Kuranyi zitiert. Es sei zudem jetzt der falsche Moment, um über Angebote nachzudenken, ergänzte der Stürmer, der bisher 18 Saisontreffer erzielte. Mit Schalke habe es bislang noch keine Gespräche über eine Vertragsverlängerung gegeben. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Klubs aus europäischen Ligen ihr Interesse an einer Verpflichtung von Kuranyi bekundet. Dazu gehörten der FC Genua, der FC Sunderland und auch ZSKA Moskau und Besiktas Istanbul. Schalkes Trainer Felix Magath wollte Kuranyi in der Winterpause wegen der finanziell angespannten Situation eigentlich schon nach Sunderland verkaufen. Angesichts der sportlichen Erfolge der Königsblauen und der möglichen Teilnahme an der kommenden Champions-League-Saison hatte Magath zuletzt auch eine Vertragsverlängerung Kuranyis in Aussicht gestellt.

Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München hat die Reise nach Manchester mit den angeschlagenen Arjen Robben und Daniel van Buyten angetreten. "Ich hoffe, dass beide spielen können", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag vor dem Abflug am München Flughafen. Im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League an diesem Mittwoch (20.45 Uhr) bei Manchester United reicht den Bayern ein Unentschieden zum Weiterkommen. "Manchester hat die etwas besseren Karten. Wir haben eine kleine Chance und wollen versuchen, Messerstiche zu setzen", sagte Rummenigge.

Wegen ausstehender Lohnzahlungen droht dem spanischen Fußball ein Streik seiner Profispieler. Die Spielervereinigung AFE hat für den Zeitraum vom 16. bis 19. April zur kollektiven Arbeitseinstellung aufgerufen. Sollte der Streik tatsächlich stattfinden, wären auch die Spitzenspiele zwischen Meister FC Barcelona und dem Stadtrivalen Espanyol sowie von Real Madrid gegen den FC Valencia betroffen. Die AFE kündigte jedoch auch an, in weiteren Gesprächen eine Einigung erzielen zu wollen. "Die Forderungen werden von allen Spielern unterstützt. Es geht um die Einhaltung von Verträgen, die bereits unterschrieben worden sind", heißt es in einer Erklärung der AFE. Laut Medienberichten stehen überwiegend bei kleineren Klubs aus unteren Ligen Gehaltszahlungen von insgesamt mehreren Millionen Euro aus. Bereits Ende letzten Jahres wäre es im spanischen Fußball fast zu einem Streik gekommen. Grund waren die Pläne der Regierung zur Abschaffung einer Sondersteuer für ausländische Profis.

800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya hat ihr Comeback für den 24. Juni beim internationalen Meeting im spanischen Saragossa angekündigt. Wie die Nachrichtenagentur AP am Dienstag vermeldete, akzeptierte die 19 Jahre alte Südafrikanerin damit das Vorgehen des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, bis Juni anhand von Untersuchungen ihr Geschlecht zweifelsfrei festzustellen und sie bis dahin von einem Start abzuhalten. "Ich habe mich entschieden, zu warten, bis die IAAF ihren Prozess beendet hat", gab Semenya laut AP in einer Erklärung bekannt.

Ein Handball-Bundesligist steht bereits als Teilnehmer am ersten Final Four der Champions-League-Geschichte in Köln fest: Im Viertelfinale trifft der deutsche Rekordmeister THW Kiel auf den Bundesliga-Konkurrenten Rhein-Neckar Löwen. Das ergab die Auslosung am Dienstag in Wien. Der HSV Hamburg erwischte mit dem Titelverteidiger Ciudad Real die wohl schwierigste Aufgabe und reagierte frustriert. Im Pokalsieger-Wettbewerb muss sich der VfL Gummersbach mit Navarra San Antonio auseinandersetzen. Auch der TBV Lemgo hat es im EHF-Pokal-Halbfinale mit Spaniern zu tun. Die Ostwestfalen spielen gegen La Rioja. Die SG Flensburg-Handewitt trifft auf Kadetten Schaffhausen. Das Final-Turnier in der Champions League findet am 29. und 30. Mai statt.

Ein Eishockey-Puck aus dem Olympia-Finale und ein Trikot von Kanadas Gold-Held Sidney Crosby haben den Organisatoren der Winterspiele bei einer Online-Versteigerung fünfstellige Summen beschert. Für das Trikot von Crosby, das der Stürmer im Vorrundenspiel gegen die Schweiz trug, machte ein Sammler nach Angaben vom Ostermontag (Ortszeit) umgerechnet rund 26.000 Euro locker. Der Puck aus dem Endspiel gegen die USA wo Crosby in der Verlängerung zum 3:2-Sieg traf, war einem Bieter fast 10.000 Euro wert.

Nach einer positiven Dopingprobe ist die Gewichtheberin Meryem Dahhak vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) mit einer Sperre von zwei Jahren belegt worden. Die Marokkanerin war bei den afrikanischen Meisterschaften im Dezember 2009 in Ägypten positiv auf das anabole Mittel Epimetendiol getestet worden. Auch im Behindertensport sorgen die Gewichtheber beziehungsweise Bankdrücker in den letzten Jahren häufig für negative Meldungen. Bei den letzten drei Sommer-Paralympics handelte es sich bei 18 von 21 Doping-Fällen um Bankdrücker.

Fußball-Weltmeister Olaf Thon ist halbwegs erfolgreich in seine neue Karriere als Trainer gestartet. Vier Tage nach Amtsantritt des ehemaligen Schalke- und Bayern-Profis trotzte der abstiegsbedrohte fünftklassige NRW-Ligist VfB Hüls dem Spitzenreiter SC Wiedenbrück am Montag ein 0:0 ab. "Es war bestimmt nicht schön, so ein von der Defensive geprägtes Spiel zu sehen. Aber man darf nicht vergessen, dass wir heute gegen den Tabellenführer gespielt haben. In den nächsten Partien wird die Taktik bestimmt auch wieder offensiver ausgelegt sein", sagte Thon laut der Club-Homepage. Er hatte bei seiner ersten Station als Coach die Nachfolge des früheren Schalker Bundesliga-Spielers Klaus Täuber angetreten.

Es ist still geworden um den Tennisprofi Nicolas Kiefer. Nach einem "Seuchen-Jahr" mit zahllosen Rückschlägen ist die einstige Nummer vier der Weltrangliste auf Position 139 durchgereicht worden. Als in Melbourne sein Lieblings-Grand-Slam gespielt wurde, musste sich der 32-Jährige, der im vergangenen November sein letztes Turnier-Match bestritten hat, an der Leiste operieren lassen und konnte nur im Traum an die Rückkehr auf den Tennisplatz denken. "Aber ich habe die Motivation nie verloren", erzählt der Hannoveraner und kündigt am Dienstag in einem Interview mit dem Internetsender tennislive.tv an: "Jetzt brenne ich auf mein Comeback." Schon in Barcelona, Mitte April, könnte es soweit sein, betont Kiefer. Allerdings muss er dafür nicht nur fit sein, sondern auch durch die Mühlen der Qualifikation.

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