Sport kompakt:Ribérys kleines Finale

Am Mittwoch entscheidet die Uefa über die Berufung des FC Bayern gegen die Sperre, Dallas scheitert in der ersten Runde der NBA-Playoffs, Hoffenheim verpflichtet eine neue Nummer eins.

Das Tauziehen um eine mögliche Teilnahme von Franck Ribéry am Endspiel der Champions League am 22. Mai in Madrid gegen Inter Mailand wird am kommenden Mittwoch entschieden. Nachdem Bayern München wie angekündigt gegen die Sperre von drei Spielen gegen den Franzosen Berufung eingelegt hat, findet die Verhandlung darüber am 5. Mai bei der Kontroll- und Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) im schweizerischen Nyon statt. Ribéry, der im Hinspiel des Halbfinales gegen Lyon vom Platz gestellt worden war, muss voraussichtlich persönlich erscheinen. Die UEFA-Kommission hatte eine Attacke von Ribéry als Tätlichkeit gewertet. Rückendeckung erhielt der Franzose inzwischen ausgerechnet von Gegenspieler Lisandro Lopez: "Er hatte keine böse Absicht. Wir sind beide auf den Ball gegangen. Ich war nur vor ihm da", sagte Lopez in der französischen Sporttageszeitung L'Equipe.

Ribéry, Reuters

Franck Ribéry wurde für drei Spiele gesperrt, doch dagegen legte Bayern Berufung ein.

(Foto: Foto: AP)

Für die Dallas Mavericks und ihren deutschen Superstar Dirk Nowitzki sind die Playoffs der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA Geschichte. Die Nummer zwei der Western Conference verlor bei den San Antonio Spurs 87:97 und damit die "best-of-seven"-Serie insgesamt mit 2:4. Es war das dritte Mal in den vergangenen vier Jahren, dass die "Mavs" bereits in der ersten Runde die Segel streichen mussten. Dallas erwischte einen miserablen Start und lag nach dem ersten Viertel bereits mit 8:22 zurück. Bis Mitte des zweiten Spielabschnitts enteilten die Spurs gar auf 22 Punkte. Im dritten Viertel schlug dann die große Zeit Nowitzkis, der 15 seiner insgesamt 33 Punkte markierte und sein Team mit einem Dreier zum ersten und einzigen Mal mit einem Punkt in Führung brachte. Die Entscheidung fiel fünf Minuten vor Spielende, als San Antonio mit sechs Punkten in Folge auf 86:78 davonzog. Neben Nowitzki überzeugte bei den Mavericks Caron Butler mit 25 Punkten, auf Seiten der Spurs war Manu Ginobili mit 26 Zählern bester Schütze. Derweil zogen die Phoenix Suns dank eines 99:90 bei den Portland Trail Blazers im sechsten Duell der Serie in die nächste Runde ein. Phoenix und San Antonio treffen nun im Halbfinale der Western Conference aufeinander.

1899 Hoffenheim hat wie erwartet Torhüter Tom Starke als Nachfolger von Ex-Nationalkeeper Timo Hildebrand verpflichtet. Der 29 Jahre alte Starke wechselt ablösefrei vom Zweitligisten MSV Duisburg und unterschrieb bei den Kraichgauern einen Dreijahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2013. Das gab Hoffenheim am Freitag bekannt. "Ich freue mich auf die Herausforderung in Hoffenheim und dazu beitragen, dass sich der Klub in der Bundesliga etabliert", sagte Starke und 1899-Manager Jan Schindelmeiser fügte hinzu: "Wir sind davon überzeugt, dass Tom Starke sportlich und als Persönlichkeit hervorragend in unseren Kader passt." Hoffenheim hatte den Vertrag von Hildebrand nicht verlängert. Die Zukunft des 31-Jährigen ist ungewiss. Der siebenmalige Nationalspieler war zuletzt bei seinem Ex-Klub VfB Stuttgart im Gespräch, doch die Schwaben setzen nach dem Karriereende von Jens Lehmann nach der laufenden Saison möglicherweise auf Sven Ulreich.

Die Spekulationen über einen möglichen Wechsel von Kevin Kuranyi vom FC Schalke 04 nach Russland sind vom Fußball-Erstligisten Dynamo Moskau weiter angeheizt worden. Kuranyi werde "ab Sommer" bei Dynamo neben dem Ex-Herthaner Andrej Woronin stürmen, sagte Dynamo-Vorstandsmitglied Sergej Stepaschin am Donnerstag in Moskau. "Das ist ein Duo, um das uns jeder Trainer beneiden wird." Details nannte er nicht. "Wir bemühen uns um weitere Verstärkungen", sagte Stepaschin nach Angaben der Moskauer Presse. Medien in Russland und Deutschland hatten berichtet, der Moskauer Traditionsverein stehe in engen Verhandlungen über den Torjäger des Bundesliga-Zweiten.

Mit neuem Trainer, neuen Stars und einem prall gefüllten Geldbeutel plant Rekordmeister Juventus Turin den Angriff auf die italienische Fußball-Meisterschaft. "Wir verfügen über 80 Millionen Euro, die wir für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Mannschaft ausgeben wollen", sagte John Elkann, Präsident der Fiat-Gruppe, die die Mehrheit an der alten Dame hält. Auf der Wunschliste Juves steht Stürmer Edin Dzeko vom deutschen Meister VfL Wolfsburg. Der Klub will laut Tuttosport 35 Millionen Euro für den bosnischen Nationalspieler zahlen. Weitere Kandidaten sind die Angreifer Giampaolo Pazzini von Sampdoria Genua und Giuseppe Rossi vom FC Villarreal. Als neuer Trainer soll Rafael Benitez vom FC Liverpool verpflichtet werden, der sich allerdings erst nach dem Saisonende in der Premier League festlegen will. Coach Alberto Zaccheroni soll Juve auf jeden Fall verlassen.

Justine Henin und Jelena Jankovic stehen im Viertelfinale, aber sonst verliert das Tennis-Hallenturnier in Stuttgart immer mehr Attraktionen. Nach allen deutschen Spielerinnen sowie Titelverteidigerin Swetlana Kusnezowa schied am Donnerstag auch die topgesetzte Caroline Wozniacki aus. Die Weltranglisten-Zweite aus Dänemark scheiterte in der 2. Runde mit 4:6, 4:6 an der Tschechin Lucie Safarova, war dabei allerdings auch stark gehandicapt. Wozniacki leidet seit zehn Tagen an einer Knöchel-Verletzung. Beim Turnier in Charleston hatte sie deshalb im Halbfinale aufgegeben. In Henin (Belgien), Jankovic (Serbien) und Dinara Safina (Russland) erreichten immerhin drei ehemalige Weltranglisten-Erste die Runde letzten Acht des mit 522 700 Euro dotierten WTA-Turniers.

Die erst 16 Jahre alte Elisabeth Seitz aus Mannheim hat am Donnerstag bei den Turn-Europameisterschaften der Frauen in Birmingham überraschend das Finale am Stufenbarren erreicht. Nur eine Stunde nach dem verpassten Sprung-Finale durch Oksana Chusovitina sorgte ausgerechnet die jüngste Turnerin mit 14,00 Punkten auf Platz acht für den einzigen Lichtblick in der deutschen Riege, die auf Platz 9 auch das Team-Finale am Samstag verfehlte.

Zwei Monate nach der Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele in Vancouver hat das Internationale Olympische Komitee nach rund 2000 negativen Tests doch noch einen Dopingfall sanktioniert. Skilangläuferin Kornelia Marek wurde wie Polens 4x5-km-Staffel nach Platz sechs disqualifiziert. Auch ihre Resultate in vier Einzelrennen wurden aberkannt. Während der Spiele hatte es nur Verwarnungen für zwei mit leichten Stimulanzien erwischte Eishockeyspieler gegeben.

Alba Berlin hat seine Drohung wahr gemacht und sich aus allen Gremien und Arbeitsgruppen der Basketball-Bundesliga zurückgezogen. Man werde in Zukunft seine Energie auf die Dinge konzentrieren, bei denen man davon ausgehen könne, dass der Aufwand auch Früchte trägt, sagte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi. Berlin hatte nach einer Niederlage gegen Frankfurt am 20. März erstmals mit dem diesem Schritt gedroht. Als Grund führten die Verantwortlichen eine systematische Benachteiligung seitens der Schiedsrichter an.

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