Sport kompakt:Ribéry trifft erneut für Frankreich

Französische Nationalelf gewinnt letzten Test vor der Fußball-EM und baut ihre beeindruckende Serie aus. Inter Mailand soll an Thomas Müller interessiert sein, Herthas Lell bezichtigt Düsseldorfs Lukimya der Lüge. Die Boston Celtics stehen kurz vor dem Finaleinzug in der NBA, der frühere Weltfußballer Ronaldinho findet schnell einen neuen Klub. Sport kompakt

Fußball-EM, Frankreich: Frankreich bleibt auch im 21. Spiel in Folge ungeschlagen. Dank des Treffers von Bayern-Offensivspieler Franck Ribery, eines Doppelpacks von Real-Madrid-Stürmer Karim Benzema sowie eines Tores von Jeremy Menez gewann die Mannschaft von Teamchef Laurent Blanc am Dienstagabend ihr letztes Testspiel vor dem Start der Europameisterschaft 4:0 (2:0) gegen Estland. In der 25. Minute erzielte der glänzend aufgelegte Ribery nach Vorarbeit von Benzema die Führung. Damit gelang dem 29-Jährigen in Le Mans nach zuvor dreijähriger Torflaute bereits der dritte Treffer in Serie.

Benzema stellte mit seinen beiden Toren (37./47.) - beim zweiten hatte Ribery die Vorlage gegeben - den Sieg für die Franzosen fünf Tage nach dem 2:0 gegen Serbien sicher. Den vierten Treffer steuerte Menez (90.+1) bei. Die Equipe Tricolore, die immer wieder mit schönen Kombinationen glänzte, untermauerte eindrucksvoll ihre Rolle als EM-Geheimfavorit.

Thomas Müller, Inter Mailand: Nationalspieler Thomas Müller von Bayern München kann sich eine Zukunft bei einem anderen Verein vorstellen. Das sagte er in einem Interview mit der am Mittwoch erscheinenden Zeitschrift Sport-Bild. Er habe nicht zwingend Abwanderungsgedanken, "aber es ist momentan auch nicht gerade so, dass ich sagen würde, ich höre mir das nicht mal an", sagte der 22-Jährige. Nach Informationen des Magazins liegt den Bayern ein Millionenangebot von Inter Mailand vor. Müllers Vertrag mit dem deutschen Vize-Meister läuft noch bis 2015. Mögliche Verhandlungen fänden aber erst nach der EM statt. Vorher halte sein Management Angeboten von ihm fern. Sich schon jetzt lebenslang an die Bayern binden will Müller nicht: "Dazu kann ich seriös erst etwas sagen, wenn ich tot bin."

BBL, Gießen 49ers: Die LTi Gießen 46ers spielen auch in der kommenden Saison in der Basketball Bundesliga. Die sportlich abgestiegenen Mittelhessen erhielten am Mittwoch eine Wildcard und komplettieren das Feld der 18 Mannschaften. Die Gloria Giants Düsseldorf, die sich als Zweitligist ebenfalls beworben hatten, gingen leer aus. Das entschied die Gesellschafterversammlung der BBL in Frankfurt am Main auf Empfehlung der Vereine, die sich den Klassenverbleib in der Bundesliga gesichert hatten. Dass überhaupt eine Wildcard vergeben wurde, liegt daran, dass nur der Mitteldeutsche BC aus der 2. Bundesliga aufgestiegen ist. Der Zweitliga-Zweite Kirchheim hatte sich nicht um eine Lizenz beworben. Gießen bekommt nach 2004 und 2009 zum dritten Mal eine Wildcard. Das Liga-Gründungsmitglied ist das einzige Team, das ununterbrochen in der Liga spielt.

VfB Stuttgart, Transfer: Der VfB hat sich die Dienste des türkischen Nationalspielers Tunay Torun gesichert. Torun kommt von Absteiger Hertha BSC an den Neckar und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015. "Er ist ein junger Spieler mit Nationalmannschafts-Erfahrung, der im Offensivbereich variabel einsetzbar ist und von dem wir uns noch einiges versprechen", sagte Sportdirektor Fredi Bobic. Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia kennt den 22 Jahre alten Offensivspieler noch aus seiner Zeit beim Hamburger SV. Torun hofft, davon zu profitieren. "Er hat mir bereits während meiner Zeit beim HSV die Chance gegeben, mich zu beweisen und meine Entwicklung gefördert", sagte er über Labbadia. Nach Rückkehrer Daniel Didavi (1. FC Nürnberg), der allerdings mit einem Knorpelschaden zunächst monatelang ausfällt, sowie den Talenten Jerome Kiesewetter (Hertha BSC) und Michael Vitzthum (SpVgg Unterhaching) ist Torun der vierte Zugang der Schwaben.

Christian Lell, DFB-Sportgericht: Der Hertha-Profi hat bestritten, seinen Düsseldorfer Gegenspieler Assani Lukimya in der chaotischen Nachspielzeit der Bundesliga-Relegationspartie angespuckt zu haben. Der Berliner Verteidiger muss sich vor dem Sportgericht des DFB wegen des angeblichen Vorfalls verantworten. Der Kontrollausschuss hatte eine Sperre von vier Spielen gefordert. Noch in dieser Woche wird ein Urteil des Sportgerichts gegen Lell erwartet. In der Bild (Mittwoch) erzählte Lell von der Szene mit Lukimya, die mit einen Wortgefecht begonnen haben soll. "Seine netten Worte habe ich irgendwann mit ebenso netten Worten beantwortet, was er wohl nicht vertragen hat. Ich habe Lukimya aber definitiv nicht bespuckt! Obwohl er auf dem Platz so getan hat. Das sieht man alles deutlich auf TV-Bildern in HD-Auflösung." Auch die Behauptung, er habe sich noch an besagtem Abend vor rund drei Wochen bei der Dopingprobe bei Lukimya entschuldigt, wies Lell zurück. "Da liefen wir uns wieder über den Weg, haben beide geschmunzelt und gesagt: 'Ok, vergessen und verziehen.' Dass er das so einseitig als meine Entschuldigung verkauft, ist unverschämt. Eine Sauerei, wie Lukimya lügt!" Der bisherige Fortuna- und künftige Werder-Profi entgegnete ebenfalls via Bild: "Wenn man mich als Lügner darstellt, kann ich das nicht akzeptieren."

Borussia Mönchengladbach, Zugang: Der schwedische Angreifer Branimir Hrgota wechselt an den Niederrhein. Der bis 31. Oktober beim Zweitligisten Jönköping Södra gebundene Junioren-Nationalspieler hat bei Borussia einen vom 1. November an laufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2016 unterzeichnet. Die Gladbacher sind bemüht, den 19 Jahre alten Spieler schon vorher zu bekommen. "Wir sind nun im Gespräch mit Jönköping und werden versuchen, Branimir schon zum 1. Juli zu verpflichten", sagte Sportdirektor Max Eberl am Mittwoch.

Fußball-EM, Ukraine: Mitausrichter Ukraine hat bei seiner EM-Generalprobe einen herben Dämpfer erlitten. Drei Tage vor Beginn der Endrunde im eigenen Land und Polen verlor die Mannschaft von Oleg Blochin in Ingolstadt mit 0:2 (0:1) gegen die Türkei. Ohne Bayern Münchens Star Anatoli Timoschtschuk offenbarten die Blau-Gelben dabei noch eine Reihe von Schwächen. Die Niederlage gegen Türken war für die Ukraine die zweite in Serie. Am letzten Freitag hatte die Blochin-Elf gegen Österreich eine 2:3-Pleite kassiert. Zuvor war die Ukraine sechs Spiele in Folge ungeschlagen geblieben und hatte im November der deutschen Nationalmannschaft in Kiew ein 3:3 abgetrotzt.

NBA, Boston Celtics: Die Boston Celtics stehen dicht vor dem Einzug ins Finale der nordamerikanischen Profi-Basketballliga NBA. Am Dienstagabend ist der Rekordmeister mit einem weiteren Sieg im Halbfinale vor den Miami Heat in Führung gegangen. Die Celtics bezwangen die Heats in Miami mit 94:90 (40:42). Nach dem fünften Playoff-Spiel in der "Best of Seven"-Serie der Eastern Conference steht es nun 3:2. Damit könnten sich die Celtics bei der nächsten Begegnung bereits den NBA-Finaleinzug sichern. Spiel Nummer sechs findet am Donnerstag in Boston statt. Miami, das in den letztjährigen Finals den Dallas Mavericks mit dem deutschen Basketballstar Dirk Nowitzki unterlegen war, ist in der Auswärtspartie in Boston zum Siegen verdammt, um ein entscheidendes siebtes Spiel in heimischer Halle zu erzwingen. Überragender Akteur aufseiten der Celtics war Power Forward Kevin Garnett, der insgesamt 26 Punkte und 11 Rebounds für sein Team erzielte.

Brasilien, Ronaldinho: Ganze vier Tage währte die vereinslose Zeit von Brasiliens Fußballkünstler Ronaldinho. Nach seiner einseitigen Kündigung bei CR Flamengo aus Rio de Janeiro unterschrieb der 32-Jährige am Montag ohne langen Vertragspoker und pompöser Vorstellungszeremonie bis zum Jahresende beim Erstligisten Atletico Mineiro aus Belo Horizonte. Der Weltmeister von 2002 nahm beim brasilianischen Meister von 1971 sofort das Training auf und erklärte: "Ich habe viel Kritik einstecken müssen und fühle einfach nur den Wunsch, es allen noch einmal zu zeigen."

Der zweimalige Weltmeister will schon am Mittwoch gegen EC Bahia aus Salvador sein Debüt im neuen Trikot mit der Rückennummer 49 geben. Derweil hat sein alter Arbeitgeber Einspruch gegen die Einstweilige Verfügung eingelegt, die Ronaldinho wegen ausstehender Zahlung in Höhe von umgerechnet rund 16 Millionen Euro aus Rentenprovisionen und Vermarktungsrechten von den vertraglichen Verpflichtungen mit Flamengo entband. Der Klub aus Rio bezifferte die Schulden auf gerade einmal umgerechnet 1,6 Millionen Euro.

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