Sport kompakt:Punktabzug für Bielefeld

DFL bestraft DSC für Verstoß gegen Lizenzbedingungen, Fandel früher als geplant Schiedsrichter-Chef beim DFB, Ribéry setzt Vertragsgespräche aus. Sport kompakt

Für Arminia Bielefeld ist die angestrebte Bundesliga-Rückkehr in weite Ferne gerückt. Verstöße gegen die Lizenzbedingungen brachten dem in Finanznot geratenen Zweitligisten einen Abzug von vier Punkten und eine Geldstrafe in Höhe von 50 000 Euro ein. "Die Sanktionierung erfolgte aufgrund von Verstößen gegen die Bestimmungen der Lizenzierungsordnung im Nachlizenzierungsverfahren der Spielzeit 2009/2010", teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Dienstag mit. Demnach erfolgt der Punktabzug am Ende der aktuellen Spielzeit. Derzeit beträgt der Abstand der Arminia zum Aufstiegs-Relegationsplatz sechs Zähler. Der Klub hat die Strafe akzeptiert.

Volker Roth wird früher als ursprünglich geplant das Zepter als Schiedsrichter-Chef beim DFB an Herbert Fandel übergeben, erwägt aber keinen kurzfristigen Rücktritt. "Ich mache weiter bis zum Verbandstag am 9. April, ganz klar", sagte der Vorsitzende des Schiedsrichter-Ausschusses im Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der 68-Jährige aus Salzgitter, der im Skandal um Manfred Amerell in die Kritik geraten war, wollte ursprünglich erst im Oktober aufhören. Roth betonte aber, dass DFB-Präsident Theo Zwanziger bisher nicht mit ihm wegen eines vorzeitigen Abschieds gesprochen habe.

Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone hat sich nach der Langeweile-Kritik an den neuen Regeln gegen eine Änderung ausgeprochen. "Das würde viel zu lange dauern", wurde der Brite am Dienstag in der Bild-Zeitung zitiert. "Die Formel 1 ist jetzt eine Demokratie. Und alle Teams haben für die Regeln gestimmt, also müssen sie auch damit zurecht kommen", so Ecclestone. Die Kritik war laut geworden, nachdem es beim mit großer Spannung erwarteten Saisonauftakt in der Wüste von Sachir kaum ein Überholmanöver gegeben hatte. Fahrer wie Teamchefs hatten die neuen Regeln kritisiert, denenzufolge die Rennwagen nicht mehr aufgetankt werden dürfen. Daher bauen die Teams auf eine Einstopp-Strategie. Je länger das Rennen dauert, umso mehr müssen die Piloten aufpassen, weder den Tank leer zu fahren und vorzeitig stehen zu bleiben, noch die Reifen zu sehr zu beanspruchen. "Es ist grundsätzlich das gleiche Problem, dass wir in den vergangenen Jahren auch schon hatten; die Autos kommen nicht nahe genug an den vor ihn fahrenden Wagen, um überholen zu können", erklärte Ecclestone laut Daily Mail. Die Teams wüssten das, würden aber nichts dagegen tun. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, zugleich auch Vorsitzender der Vereinigung (FOTA) aller zwölf Rennställe, mahnte nach dem Rennen ein Überdenken der Regeln an.

Fußball-Drittligist SV Wacker Burghausen steht unter Manipulations-Verdacht. In der Saison 2006/2007 sollen die Zweitliga-Spiele bei der SpVgg Greuther Fürth und Erzgebirge Aue, die Burghausen 1:4 und 0:3 verloren hat, verschoben gewesen sein. Das berichtete am Montagabend die ARD-Sendung "Fakt". Wie ein bulgarischer Wettpate dem Magazin mitteilte, seien vier Feldspieler mit je 10.000 Euro und der Torwart mit 15.000 Euro bestochen worden. "Bis dato liegt uns von offizieller Seite, weder vom Deutschen Fußball-Bund noch von der Staatsanwaltschaft, eine Rückmeldung vor. Deshalb sehe ich der Angelegenheit gelassen entgegen", sagte Wacker-Geschäftsführer Florian Hahn am Dienstag zu der angeblichen Verwicklung in den Wettskandal. Ex-Präsident Kurt Gaugler beteuert seine Unschuld. Er wisse von nichts und habe auch nichts geahnt. Er hätte den Spielern nach dem Hoyzer-Skandal sogar ausdrücklich verboten zu wetten, sagte Gaugler.

Im Vertrags-Poker um Franck Ribéry ist noch kein Ende in Sicht. Der französische Fußball-Nationalspieler hat die ursprünglich für Ende März, Anfang April angesetzten Gespräche mit dem FC Bayern München über eine vorzeitige Vertragsverlängerung verschoben. "Ich habe das Thema in einem Gespräch mit Franck angeschnitten und ihn gefragt, wie er sich seine Zukunft vorstellt. Er hat geantwortet, dass er sich in den nächsten Wochen erst einmal aufs Sportliche konzentrieren will", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger der Bild-Zeitung. Laut Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge könnte erst am Saisonende eine Entscheidung über Ribérys Zukunft fallen.

Der amerikanische Fußball-Verein Red Bull New York will dem Hamburger SV Zé Roberto ausspannen. Dem Brasilianer soll ein Dreijahresvertrag mit einem Jahresverdienst von 3,65 Millionen Euro netto angeboten worden sein, berichtet die Bild-Zeitung (Dienstag). Verantwortlich für den Abwerbeversuch soll Red-Bull-Generalmanager Dietmar Beiersdorfer sein, der bis Juni vergangenen Jahres Sportchef beim HSV war und im Streit mit Clubchef Bernd Hoffmann den Bundesligisten verlassen hatte. "Uns liegt kein Angebot vor. Zé hat einen gültigen Vertrag bis 2011, und wir wollen ihn vorher auch nicht abgeben", sagte HSV-Sprecher Jörn Wolf am Dienstag. Beiersdorfer soll dem 35 Jahre alten Zé Roberto zudem eine berufliche Perspektive nach Ablauf seiner Profi-Karriere geboten haben. Dabei handelt es sich um die Aufgabe, als Red-Bull-Botschafter bei der Fußball-WM 2014 und den Olympischen Spielen 2016 in seiner brasilianischen Heimat tätig zu werden. Später sei auch eine Tätigkeit als Trainer möglich, heißt es.

Deutschlands Paralympics-Team hat beim X. Winter-Weltfestival der Behindertensportler die Attacke auf die Spitze der Nationenwertung eröffnet: zweites Gold für Verena Bentele, Silber für die Slalom-Asse Gerd Schönfelder und Andrea Rothfuß. Die 28-jährige Bentele, blind seit ihrer Geburt, stürmte am Montag (Ortszeit) durch die Loipe und triumphierte über 15 Kilometer im freien Stil. Und auf Maria Rieschs olympischem Gold-Hang "Franz's Run" fuhren Schönfelder und Rothfuß auf Platz zwei. Für Unruhe neben dem Jubel im deutschen Lager sorgte Biathlet Thomas Oelsner mit einem Sabotage-Vorwurf. Zum Ausklang des wechselvollen dritten Wettkampftages enttäuschten die Rollstuhl-Curler, WM-Dritte von 2009, mit einer unerwarteten 3:9-Pleite gegen die Schweiz und ihrer zweiten Niederlage im vierten Spiel. In der Kategorie der Stehend-Läufer wurde der Oberhofer Oelsner Zehnter - und sorgte anschließend für interne Turbulenzen. Zwei Tage nach seinem 14. Platz im Biathlon-Jagdrennen sprach er im ARD-Hörfunk von "Sabotage". Angeblich soll sein Gewehr von Unbekannten so manipuliert worden sein, dass der fünffache Paralympics-Gewinner beim Schießen entscheidend Zeit an verlor. Man glaube ihm, beweisen jedoch könne man nichts, hieß es vonseiten der Mannschaftsleitung.

Zum zwölften Mal wird Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund am kommenden Samstag (18.30 Uhr/live bei Sky und Liga total) im Top-Spiel gegen Bayer Leverkusen die magische Zahl von einer Million Zuschauer während einer Saison knacken. Das Westduell ist mit 80.552 Besuchern ausverkauft. Damit liegt der Schnitt nach dem 14. Heimspiel am Samstag bei 76.360 Zuschauern. In Europa belegt der BVB derzeit Rang zwei hinter Champions-League-Sieger FC Barcelona (77.607) und vor dem englischen Meister Manchester United (74.729). Real Madrid ist mit einem Schnitt von 72.862 Besuchern Vierter.

Eine geplante Gesetzesänderung zur Verteilung von Brasiliens Einnahmen aus der Ölförderung gefährdet nach Ansicht hochrangiger Politiker und Sportfunktionäre die Austragung der Olympischen Spiele 2016 und zwei Jahre zuvor von Spielen der Fußball-WM in Rio de Janeiro. Rios Gouverneur Sergio Cabral und Olympia-Organisationschef Carlos Arthur Nuzman warnten, dass die bisherigen Planungen für die beiden Großereignisse durch drohende Einnahmeverluste für den Bundesstaat Rio de Janiero und seine Millionen-Metropole in Höhe von jährlich vier Milliarden Dollar hinfällig würden. Das Unterhaus des brasilianischen Kongresses hatte in der vergangenen Woche einen Gesetzesentwurf gebilligt, durch den Rio sowie zwei weitere Bundesstaaten einen größeren Anteil ihrer Einnahmen aus der Ölförderung abtreten müssten und die brasilianische Regierung eine größere Kontrolle über die Verteilung der Gelder bekommen würde. Das Gesetz muss allerdings noch vom Senat und auch von Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva genehmigt werden.

Philipp Kohlschreiber ist beim ersten Masters-Turnier des Jahres in Indian Wells ausgeschieden. Der Davis-Cup-Spieler verlor in der dritten Runde gegen den Weltranglistenzweiten Novak Djokovic (Serbien) nach drei eigenen Matchbällen noch mit 3:6, 6:2, 6:7 (3:7). "Djokovic ist die Nummer zwei, ich bewege mich so um die 30. Das macht dann die Unterschiede aus", sagte Kohlschreiber: "Er spielt bei den ganz wichtigen Punkten fehlerfrei sein bestes Tennis, befreit sich aus jeder kleinen Schwäche und gewinnt so ein Match." Trotz der Niederlage war Kohlschreiber mit seiner Leistung nicht unzufrieden. "Ich habe insgesamt ein tolles Match gezeigt, mich gut gepusht, bin immer dran geblieben", sagte er.

Fußballvereine dürfen für von ihnen ausgebildete Nachwuchsspieler Entschädigung verlangen, wenn diese ihren ersten Vertrag bei einem anderen Verein unterschreiben wollen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied am Dienstag in Luxemburg, eine solche Regelung widerspreche nicht dem Grundsatz der Freizügigkeit von Arbeitnehmern. Allerdings dürfe die Entschädigung nicht das überschreiten, was zuvor tatsächlich für den jungen Spieler ausgegeben wurde (Rechtssache C-325/08). Im vorliegenden Fall ging es um den französischen Spieler Olivier Bernard, der als Nachwuchstalent bei Olympique Lyon ausgebildet worden war, dann aber einen Profivertrag dieses Vereins ausschlug und als 20-Jähriger beim englischen Verein Newcastle United anheuerte. Der Lyoner Verein verklagte Bernard daraufhin auf rund 53 000 Euro Schadenersatz.

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