Sport kompakt:Özils königliches Debüt

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Mesut Özil gewinnt mit Real Madrid, Hans-Joachim Watzke kritisiert den HSV-Investor, Kevin Kuranyi will zurück in die Nationalelf, Roger Federer sieht sich als Favorit für die US Open.

Mesut Özil hat im Trikot von Real Madrid ein gelungenes Debüt gefeiert. Der Fußball-Nationalspieler gewann mit den "Königlichen" am späten Sonntagabend ein Testspiel beim Erstliga-Aufsteiger Hércules Alicante 3:1 (0:1) und konnte dabei als Spielgestalter einige Akzente setzen. Reals zweiter deutscher Neuzugang, Sami Khedira, lieferte die Vorlage zum 1:1-Ausgleich durch Karim Benzema (55.). Der Franzose traf auch zum 3:1-Endstand (81.), nachdem Angel di Maria Real in Führung gebracht hatte (75.). Den Treffer für Alicante markierte Sendoa (40.).

Mesut Özil feierte beim 3:1 gegen Alicante einen gelungenen Einstand im Trikot von Real Madrid. (Foto: AFP)

Klarer Punktsieg für Bundestrainer Joachim Löw im Machtkampf mit DFB-Sportdirektor Matthias Sammer: Trotz des Scheiterns der deutschen U21-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation und der Kritik Sammers bleibt Löws Wunschtrainer Rainer Adrion Coach der Juniorenauswahl des Deutschen Fußball-Bundes. "Adrion wird seinen Vertrag beim DFB weiterhin erfüllen", sagte Präsident Theo Zwanziger nach einem Treffen mit Löw, Sammer und Generalsekretär Wolfgang Niersbach am Montag in der DFB-Zentrale. Zuletzt hatte die Personalie Adrion, dessen Vertrag bis Juni 2011 läuft, ein neuerliches Kompetenzgerangel zwischen Löw und Sammer ausgelöst. Deshalb sah sich Zwanziger nun genötigt, die Vormachtstellung Löws noch einmal zu untermauern. "Außerdem wurde erneut festgestellt, dass Bundestrainer Löw den U21-Trainer benennen kann und dies - wie auch bisher - in enger Abstimmung mit Sportdirektor Sammer tun wird", erklärte der DFB-Boss.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund hat die Rolle von Großinvestor Klaus-Michael Kühne beim Hamburger SV kritisiert. "Was mich erschreckt, ist das, was in Hamburg passiert", sagte Watzke dem Magazin kicker. Vermutlich werde es auch HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann "massiv stören, dass ein Investor die handelnden Personen kritisiert, Spieler diskreditiert und den Sportdirektor mit Nichtachtung straft". Das erzeuge einen Bruch zwischen Fans und Verein und sei "für die Außendarstellung der Liga extrem schädlich", sagte Watzke. Der Unternehmer Kühne hatte in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt die Verpflichtung eines weiteren Mittelfeldspielers gefordert und im gleichen Atemzug die Qualitäten mehrere Neuzugänge infrage gestellt. Der Milliardär hatte den Hanseaten im Rahmen des Investorenmodells "Anstoß hoch drei" 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und dafür die Beteiligung an den Transferrechten mehrerer Profis erhalten. Watzke brachte zudem erneut sein Unbehagen über die Geschäftsmodelle bei Klubs wie Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und 1899 Hoffenheim zum Ausdruck, die durch Firmen beziehungsweise Großinvestoren gestützt werden. Diese Klubs starteten laut Watzke "in der Liga unter anderen Bedingungen", und in ein paar Jahren käme in Red Bull Leipzig vielleicht ein vierter hinzu. "Wir müssen ein Äquivalent schaffen, damit Traditionsvereine mit diesen Geldmaschinen mithalten können", sagte Watzke. Der BVB könne laut des 51-Jährigen seine Nachteile nur ausgleichen, indem man besser und leidenschaftlicher sei. Auf Dauer solle es laut Watzke für den Weltpokalsieger von 1997 dennoch "nichts Besonderes sein, dass wir international spielen".

Basketball-Europameister Spanien muss bei der Weltmeisterschaft in der Türkei (28. August bis 12. September) auf NBA-Star Jose Manuel Calderon verzichten. Das bestätigte der spanische Verband am Montag. Der 28 Jahre alte Point Guard der Toronto Raptors laboriert an einem Muskelfaserriss, den er sich in einem Testspiel am Sonntag gegen die USA (85:86) zugezogen hatte. Bereits im vergangenen Jahr hatte Calderon seine EM-Teilnahme wegen einer Verletzung absagen müssen.

Kevin Kuranyi hat die Hoffnung auf ein Comeback in der DFB-Elf noch nicht aufgegeben. "Es bleibt mein großer Traum, noch einmal im Nationalteam zu spielen", sagte der ehemalige Schalker Fußball-Profi am Montag auf seiner Internetseite. Tags zuvor hatte der 28-jährige Angreifer beim 3:0-Erfolg gegen Lokomotive Moskau zwei Treffer erzielt und damit im dritten Spiel für seinen neuen Club Dynamo Moskau sein drittes Tor gemacht. Bei seiner Auswechslung in der 85. Minute wurde er begeistert gefeiert. "Ich werde mich jetzt sicher nicht hinstellen und mit großen Sprüchen meine Nominierung fordern. Ich will einfach weiter meine Leistung bringen und versuchen, den Bundestrainer auf diese Art zu überzeugen", erklärte Kuranyi. Zwischen ihm und Joachim Löw seien "alle Probleme ausgeräumt". Kuranyi hatte im Oktober 2008 in der Pause des WM-Qualifikationsspiels gegen Russland in Dortmund das Stadion ohne Rücksprache mit Löw verlassen. Seitdem war er nicht mehr für die Nationalmannschaft berücksichtigt worden. Vor der WM hatte Löw dem ausgebooteten Stürmer seine Stadionflucht zwar verziehen, ihn aber nicht für das Turnier in Südafrika berücksichtigt. Auf die Frage, wie er auf eine Nominierung reagieren würde, antwortete Kuranyi: "Ganz ehrlich: Ich würde zu Fuß zum Spiel laufen."

Roger Federer sieht sich nach seinem ersten Turniersieg seit sieben Monaten in der Favoritenrolle für die US Open in New York (30. August bis 12. September). "Die Top Vier der Weltrangliste haben immer gute Chancen", sagte der Schweizer nach dem 6:7 (5:7), 7:6 (7:1), 6:4 gegen den Amerikaner Mardy Fish beim Masters-Turnier in Cincinnati. Der Nummer eins räumt Federer dabei die wenigsten Chancen ein: "Die Plätze in New York sind extrem schnell, das mag Rafael Nadal nicht so gerne." Auch sieben Monate ohne Turniersieg und das Wimbledon-Aus im Viertelfinale haben Federers Selbstbewusstsein keinen Abbruch getan. "Ich habe gegen Pete Sampras und Andre Agassi gespielt, ich habe gegen meine eigene Generation mit Lleyton Hewitt, Marat Safin und Juan Carlos Ferrero gespielt, ich spiele jetzt gegen junge Leute wie Andy Murray oder Novak Djokovic - geschlagen habe ich sie alle", sagte der 29-jährige Schweizer. Mittlerweile stehe bereits die nächste Generation in den Startlöchern: "Alle fünf Jahre gibt es neue Herausforderungen." Roger Federer hat zu den US Open ein ganz besonderes Verhältnis. Seit 2004 stand der Schweizer dort jedes Jahr im Finale, das er im Vorjahr erstmals verlor. Sein Bezwinger Juan Martin del Potro wird nach einer Operation am rechten Handgelenk in diesem Jahr in New York fehlen.

Werder Bremen muss am Dienstag im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation bei Sampdoria Genua neben Stürmer Hugo Almeida nun auch auf Aaron Hunt verzichten. Der Offensivspieler leidet unter einem grippalen Infekt. Das wurde vor dem Abflug der Bremer am Montag nach Italien bekannt. Hunt ist nach Almeida (Oberschenkel) und dem Langzeitverletzten Naldo (Knieprobleme) bereits der dritte Stammspieler, der für die Partie ausfällt. Per Mertesacker leidet zudem unter Beschwerden an der Achillessehne. Neuzugang Wesley ist inzwischen zwar in Bremen eingetroffen, fliegt aber noch nicht mit. Das Hinspiel hatte Werder 3:1 gewonnen.

Bernhard Langer hat seinen dritten Major-Sieg nacheinander auf der US Champions Tour der Golf-Senioren verpasst. Mit 280 Schlägen nach vier Runden bei der Tradition Championship in Sunriver/Oregon landete der zweimalige Masterssieger am Sonntag auf dem mit vier Konkurrenten geteilten 10. Rang. Den mit 392.000 Dollar dotierten Sieg feierte auf dem Par 72-Kurs im Crosswater Club der Amerikaner Fred Funk (276) vor dessen Landsmann Michael Allen (277) und dem Chinesen Chien Soon Lu (277). Dafür behauptete Altmeister Langer vier Tage vor seinem 53. Geburtstag Platz eins in der Gesamtwertung der Championstour. Er verfehlte aber nach seinen Grand Slam-Siegen zuvor bei der Seniors British Open und US Senior Open den Champions-Tour-Rekord von Gary Player (Südafrika) und Jack Nicklaus (USA). Nur die beiden Golf-Ikonen konnten bisher je drei Majors nacheinander auf der Seniorenrunde gewinnen. Langers Chancen auf eine der drei Wild Cards im Ryder Cup-Team von Europa für den Kontinentalwettkampf im Oktober in Wales gegen die USA sind dagegen weiterhin gut. Nach dem Europatour-Turnier am kommenden Wochenende im schottischen Gleneagles wird Cup-Kapitän Colin Montgomerie das 12-köpfige Team benennen, in dem Martin Kaymer nach seinem Major-Sieg bei der US PGA Championship seinen ersten Startplatz überhaupt bereits sicher hat.

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