Sport kompakt:Nordkoreas Elf vom Blitz getroffen

Die Fußballerinnen aus Nordkorea überraschen mit einer kuriosen Erklärung für ihre Niederlage gegen die USA, der FC Bayern gibt Torwart Maximilian Riethmüller einen Profivertrag, neue Jobs für Frank Rijkaard und Johan Neeskens.

Sport kompakt

Nordkoreas Frauenfußball-Nationalmannschaft ist offenbar wenige Wochen vor WM-Beginn von einem Blitz getroffen worden. Auswahltrainer Kim Kwang Min sagte nach der 0:2 (0:0)-Auftaktniederlage seiner Mannschaft im brisanten Duell gegen die USA in Dresden, dass ein großer Teil seiner Spielerinnen bei einem Testmatch am 8. Juni in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang durch einen Blitzschlag verletzt worden sei. Das hätte Stammtorhüterin Hong Myong Hui ebenso betroffen wie die komplette Abwehrreihe und einen Teil der Mittelfeldspielerinnen. "Mindestens fünf Spielerinnen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden", sagte Kim. Entgegen ärztlicher Ratschläge hätten sich die Spielerinnen dennoch entschlossen, für Nordkorea bei der WM aufzulaufen. "Einige der verletzten Spielerinnen haben gegen die USA 90 Minuten auf dem Platz gestanden und ihr Bestes gegeben. Sie waren aber nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte", begründete Kim.

Frauen-WM 2011 ? USA - Nordkorea

Nordkoreas Trainer Kim Kwang Min ist sich sicher: Die 0:2-Pleite seiner Elf gegen die USA hatte mit einem Blitzeinschlag zu tun.

(Foto: dpa)

Der FC Bayern München hat Torwart Maximilian Riethmüller mit einem Profi-Vertrag ausgestattet. Der 23-Jährige ist damit neben Manuel Neuer, Jörg Butt und Rouven Sattelmeier der vierte Torhüter im Kader von Trainer Jupp Heynckes. Der Vertrag, den der Club am Mittwoch mit dem Keeper abschloss, gilt vom 1. Juli an bis zum 30. Juni 2013. "Ich freue mich sehr, dass ich dieses Vertrauen vom FC Bayern bekomme. Ich bin mir meiner Position bewusst und werde alles dafür tun, um mich weiter zu entwickeln", sagte der Neu-Lizenzspieler.

Frank Rijkaard ist neuer Nationaltrainer Saudi-Arabiens. Am morgigen Donnerstag soll der 48-Jährige einen Dreijahresvertrag unterzeichnen, der ihm rund 7,5 Millionen Euro einbringt. Der ehemalige Nationalspieler, der 1988 in Deutschland Europameister mit den Niederlanden wurde, soll das Team, das seit Januar ohne Trainer ist, zur WM 2014 führen. Rijkaards bisherige Trainerstationen waren die holländische Nationalmannschaft (1998 bis 2000), Sparta Rotterdam (2001 bis 2002), der FC Barcelona (2003 bis 2008) und zuletzt Galatasaray Istanbul (2009 bis 2010).

Ebenfalls einen Job bekommt Rijkaards Landsmann Johan Neeskens. Der ehemalige Nationalspieler und Vizeweltmeister von 1974 wird neuer Trainer des südafrikanischen Klubs Mamelodi Sundowns. In der vergangenen Saison war er unter Chefcoach Frank Rijkaard Assistent bei Galatasaray Istanbul. Beide Niederländer wurden vorzeitig entlassen. Zuvor arbeitete Neeskens (59) bereits als Cheftrainer des Ehrendivisionär NEC Nijmegen, der niederländischen B-Nationalmannschaft und beim deutschen Amateurklub FC Singen. Co-Trainer war er bei Oranje, Australien und dem FC Barcelona. Neeskens hatte im WM-Finale 1974 gegen Deutschland in München Oranje per Foulelfmeter in Führung gebracht, am Ende siegte jedoch der WM-Gastgeber 2:1.

Eine Hormonbehandlung soll nach Angaben des kolumbianischen Fußball-Verbandes (FCF) die Ursache für die Auffälligkeiten bei der Dopingkontrolle der Torhüterin Yineth Varon sein. Wie der FCF am Mittwoch auf seiner Homepage mitteilte, soll sich die 29-jährige Ersatzkeeperin vor der Frauenfußball-WM in Deutschland einer Hormonbehandlung in der kolumbianischen Stadt Cali unterzogen haben. "Dies hat sie nicht berichtet", hieß es in der FCF-Stellungnahme. Da Yineth Varon kurzfristig für die verletzte Stammtorhüterin Paula Forero für die WM nachnominiert wurde, hätte die medizinische Abteilung der kolumbianischen Nationalmannschaften sie nicht mehr der "strengen Überprüfung" unterziehen können, die vor jedem großen Turnier obligatorisch sei. Die unter Doping-Verdacht stehende Torfrau war nach einem Doping-Test am 25. Juni in Leverkusen vorläufig gesperrt worden.

Der deutsche Eishockey-Nationalspieler Christian Ehrhoff und der diesjährige NHL-Finalist Vancouver Canucks gehen künftig getrennte Wege. Wie Canucks-Präsident Mike Gillis am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, erhalten die New York Islanders die Transferrechte an Ehrhoff. Im Gegenzug darf Vancouver in der kommenden Saison in der vierten Runde der Drafts zugreifen. Seit 2003 spielt der 28-Jährige in der nordamerikanischen Profiliga NHL. Seine erste Station waren die San Jose Sharks, die er 2009 in Richtung Vancouver verließ. Bei den Canucks feierte er in der vergangenen Saison den Einzug ins Finale um den Stanley Cup. In der Best-of-seven-Serie unterlagen die Canucks den Boston Bruins mit 3:4. Ehrhoff bestritt bisher bereits 573 Spiele in der NHL und erzielte dabei 60 Tore.

Das wochenlange Wechseltheater um den spanischen U21-Nationaltorhüter David de Gea ist beendet. Wie Manchester United auf seiner Klubhomepage mitteilte, einigten sich die Red Devils mit dem spanischen Erstligisten Atletico Madrid auf einen Transfer des 20-Jährigen. De Gea erhält beim Champions-League-Finalisten einen Fünf-Jahres-Vertrag. "Ich bin sehr stolz, und ich kann es kaum erwarten, hier zu spielen", wird de Gea auf Manchesters Klubhomepage zitiert: "Es ist ein großes Privileg, Teil eines solchen Klubs wie United zu sein." Für de Gea, der am Wochenende mit der spanischen U21-Nationalmannschaft Europameister geworden war und bei ManUnited Edwin van der Sar beerbt, war eine Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro im Gespräch.

Mit drei neuen Profis ist Werder Bremen in die neue Saison gestartet. Der 21-jährige Mehmet Ekici, Lukas Schmitz (22) und Aleksandar Stevanovic (19) absolvierten am Mittwoch mit den verbliebenen Profis einen Leistungstest. Sorgen bereitet den Bremern vor allem die Abwehr. Keiner der drei aktuellen Innenverteidiger war beim Trainingsauftakt dabei. Per Mertesacker, Naldo und Sebastian Prödl werden erst später mit der Vorbereitung beginnen können. Clubchef Klaus Allofs will möglichst bald einen neuen Innenverteidiger verpflichten. Einer von mehreren Kandidaten ist Andreas Wolf, der zuletzt in Nürnberg spielte.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht wieder in den Top drei der Fifa-Weltrangliste. Die Elf von Bundestrainer Joachim Löw kletterte nach den Siegen im Länderspiel gegen Uruguay (2:1) sowie in der EM-Qualifikation gegen Österreich (2:1) und Aserbaidschan (3:1) im Ranking auf die Position hinter Weltmeister Spanien und Vizeweltmeister Niederlande. Mit 1417 Punkten hat das DFB-Team allerdings noch immer mehr als 200 Punkte Rückstand auf die Niederlande. Gold-Cup-Sieger Mexiko schaffte zum ersten Mal seit vier Jahren den Sprung unter die Top-Ten. Die Lateinamerikaner verbesserten sich von Rang 28 auf Platz neun. Die Absteiger des Rankings kommen dagegen aus Südamerika. Rekord-Weltmeister Brasilien verlor zwei Plätze und ist nur noch Fünfter, Erzrivale Argentinien fiel vom fünften auf den zehnten Platz und Uruguay, bei der WM in Südafrika noch Halbfinalist, stürzte auf Platz 18 ab.

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