Süddeutsche Zeitung

Sport kompakt:MSV Duisburg befördert Oliver Reck zum Cheftrainer

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Oliver Reck soll den Zweitligisten MSV Duisburg vor dem Abstieg retten, Dynamo Dresden wehrt sich gegen Pokal-Ausschluss, Felix Magath darf neue Spieler zum VfL Wolfsburg holen, Handball-Bundestrainer Martin Heuberger lässt die Kritik von HSV-Präsident Martin Schwalb kalt, Klaas-Jan Huntelaar reist trotz Nasenbeinbruch zur niederländischen Nationalmannschaft. Sport kompakt

Oliver Reck, Duisburg: Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg hat einen neuen Trainer. Oliver Reck soll den Klub vor dem Abstieg retten. Der 46 Jahre alte bisherige Interimscoach wurde am Dienstag zum Cheftrainer befördert. Dies gab der Klub bekannt. Der frühere Torwarttrainer Reck war nach der Entlassung von Milan Sasic zunächst als Zwischenlösung eingesprungen und wird seine Arbeit nun gemeinsam mit Nachwuchs-Cheftrainer Uwe Schubert fortsetzen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass wir in dieser Konstellation den MSV wieder in die richtige Spur bringen", sagte MSV-Sportdirektor Ivica Grlic.

Reck sagte nach seiner Inthronisierung: "Ich traue mir das zu." Die MSV-Verantwortlichen hat die Arbeit des Gespanns Reck/Schubert in der kurzen Zeit offenbar restlos überzeugt. Dazu sagte Grlic: "Es ist deutlich zu sehen, dass sich unser Team wieder positiv präsentiert. Uns hat gerade das Auftreten unserer Mannschaft in Aachen wie auch die Arbeit in der Woche zuvor bestätigt, dass die beiden über die Fähigkeiten verfügen, die in dieser Situation notwendig sind, um wieder erfolgreich Fußball zu spielen." Es habe laut Grlic keine Gespräche mit anderen Kandidaten gegeben. Der gebürtige Frankfurter Oliver Reck hatte nach seiner aktiven Karriere als Torwart bei Kickers Offenbach, Werder Bremen und Schalke 04 bei den Königsblauen den Posten des Torwarttrainers übernommen. Nach fünf Jahren wechselte der frühere Nationalspieler (1 Länderspiel 1996) 2010 in der gleichen Position zum MSV Duisburg.

DFB-Pokal, Dynamo Dresden: Zweitligist Dynamo Dresden hat fristgerecht Widerspruch gegen den drohenden Ausschluss aus dem DFB-Pokal in der kommenden Saison eingelegt. "Eine solche Strafe, deren Auswirkungen nicht bestimmbar sind, macht keinen Sinn", sagte Anwalt Christoph Schickhardt, der in einem 13-seitigen Schreiben für Dynamo den Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses bewertet hat, der Sächsischen Zeitung: "Eine Strafe muss Sinn machen und eine präventive Wirkung auf die Fans haben. Das wäre mit dem Antrag des Kontrollausschusses nicht gegeben."

Genaue Aussagen zum Inhalt des Widerspruchs wollte Schickhardt jedoch nicht machen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte am vergangenen Mittwoch beim DFB-Sportgericht beantragt, Dynamo aus dem Pokalwettbewerb der kommenden Saison auszuschließen. Dresdner Fans hatten rund um das Spiel der zweiten Pokalrunde bei Borussia Dortmund (0:2) randaliert und zwei Polizisten verletzt. 15 Personen wurden festgenommen.

VfL Wolfsburg, Felix Magath: Nach der bislang verkorksten Hinrunde des Bundesligisten VfL Wolfsburg will Felix Magath wieder auf Einkaufstour gehen. Der Trainer und Manager des Tabellen-13. sprach vor Wolfsburger Journalisten von "zwei, vier oder fünf neuen Spielern", die im Winter neu geholt würden. "Je schlechter die Ergebnisse, desto größer der Druck, etwas tun zu müssen", sagte Magath. Vom Aufsichtsrat des Volkswagen-Klubs bekam er bereits grünes Licht. "Unser Umbruch wird wohl größer ausfallen als gedacht", sagte Francisco Garcia Sanz, Chef des Kontrollgremiums und VW-Vorstand, der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung.

Handball, Martin Heuberger: Der neue Bundestrainer Martin Heuberger hat gelassen auf die Kritik von HSV-Präsident Martin Schwalb reagiert. "Das ist seine Meinung", sagte Heuberger: "Ich versuche, meinen Weg zu gehen. Das muss nicht jedem passen." Schwalb hatte Heuberger in der Dienstagausgabe der Bild-Zeitung scharf kritisiert. "Was Heuberger macht, kann ich nicht verstehen", wird der ehemalige Trainer und jetzige Präsident des HSV zitiert: "Man hätte die Partien beim Supercup nutzen können, damit sich diejenigen einspielen, die in Serbien die Kohlen aus dem Feuer holen sollen." Schwalb erneuerte seine Kritik. "Ich hätte mir gewünscht, dass er das Turnier nutzt, um sich besser einzuspielen", sagte Schwalb: "Uns rennt die Zeit davon. Die EM ist für den deutschen Handball extrem wichtig." Deutschland hatte beim Supercup am vergangenen Wochenende alle drei Spiele verloren.

Niederlande, Klaas-Jan Huntelaar: Torjäger Klaas-Jan Huntelaar vom Bundesligisten Schalke 04 ist trotz eines Nasenbeinbruchs zum Treffpunkt der niederländischen Nationalmannschaft vor den beiden Länderspielen in Amsterdam gegen die Schweiz am Freitag und vier Tage später in Hamburg gegen Deutschland gereist. Ob Bondscoach Bert van Marwijk den 28-Jährigen einsetzt, ist aber noch ungewiss. Huntelaar hatte sich die Verletzung am vergangenen Donnerstag beim Schalker Europa-League-Spiel gegen AEK Larnaka (0:0) zugezogen. Beim 2:2 des Pokalsiegers bei Hannover 96 am vergangenen Sonntag fehlte der Stürmer.

1. FC Nürnberg, Javier Pinola: Der 1. FC Nürnberg muss erneut auf seinen Routinier Javier Pinola verzichten. Der argentinische Linksverteidiger leide an einer Schambeinentzündung und falle deshalb vorerst aus, teilten die Franken am Dienstag auf ihrer Homepage mit. Publikumsliebling Pinola hatte nach seinem Comeback am vergangenen Samstag bei der 1:2-Heimpleite gegen den SC Freiburg über Schmerzen im Schambein geklagt. Eine Untersuchung ergab dann die Diagnose Schambeinentzündung. "Den Zeitpunkt bis zu seiner Genesung können wir im Moment nicht festlegen", betonte "Club"-Mannschaftsarzt Matthias Brem. Vor seiner Rückkehr gegen Freiburg hatte Pinola an einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich gelitten und deshalb vier Wochen pausiert.

Golf, Tiger Woods: Golf-Profi Tiger Woods hat die Entschuldigung seines ehemaligen Caddies Steve Williams akzeptiert. "Er hat sich entschuldigt. Steve ist kein Rassist, daran gibt es keinen Zweifel. Das war einfach ein Kommentar, der nicht hätte fallen dürfen", sagte Woods auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Australian Open (10. bis 13. November) in Sydney. Williams hatte Woods bei der alljährlichen offiziellen Dinnerparty am Rande der World Golf Championship in Shanghai als "schwarzes Arschloch" bezeichnet. In Sydney leistete Williams, der im Sommer von Woods entlassen worden war, persönlich Abbitte. "Wir haben darüber gesprochen. Wir sind uns einig, dass es falsch war, so etwas zu sagen", sagte Woods.

Italien, AC Florenz: Der AC Florenz hat am Montag seinen Trainer Sinisa Mihajlovic entlassen und durch Delio Rossi ersetzt. Das gab der italienische Fußballklub am späten Montagabend bekannt. Der Verein reagierte damit auf den enttäuschenden Saisonstart mit nur drei Siegen aus den ersten zehn Partien. Florenz, das eigentlich Ambitionen auf die Europapokalplätze hat, belegt derzeit nur Rang 13. Mihajlovic ist bereits der sechste Trainer in der Serie A, der in dieser Saison gefeuert wurde. Sein Nachfolger Rossi war zuletzt für US Palermo tätig und gewann 2009 den italienischen Pokal mit Lazio Rom.

2. Liga, Eintracht Frankfurt gegen Erzgebirge Aue: Eintracht Frankfurt bleibt in der 2. Bundesliga ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Armin Veh kam am Montagabend beim FC Erzgebirge Aue nach einer mäßigen Vorstellung zu einem glücklichen 2:1 (1:1)-Arbeitssieg und festigte den zweiten Tabellenplatz hinter Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf. Vor 8600 Zuschauern im Sparkassen-Erzgebirgsstadion sorgte Erwin Hoffer (40.) für die Führung der Hessen. Noch vor dem Wechsel erzielte Ronny König (45.) den Ausgleich. Nach einer Notbremse an Sebastian Rode sah der Auer Adli Lachheb in der 74. Minute die Rote Karte. Diese personelle Überlegenheit nutzte Frankfurt zum Siegtreffer durch Mohamadou Idrissou (86.).

Dänemark, Stale Solbakken: Der Trainer des Bundesligisten 1. FC Köln Stale Solbakken ist am Montagabend in Kopenhagen als Dänemarks Trainer des Jahres ausgezeichnet worden. Für den 43-Jährigen ist es bereits die dritte große Ehrung, nachdem er den Preis schon 2007 entgegen nahm und 2004 zum Trainer des Jahres in Norwegen gewählt worden war. Vor seinem Engagement bei den Kölnern, bei denen er seit Beginn dieser Saison im Amt ist, wurde Solbakken mit dem FC Kopenhagen 2006 und 2007 sowie zuletzt dreimal hintereinander (2009 bis 2011) dänischer Meister.

England, Dietmar Hamann: Nicht einmal ein halbes Jahr hat es Dietmar Hamann in Stockport County ausgehalten: Am Montag kündigte der ehemalige Nationalspieler seinen Einjahresvertrag als Cheftrainer des englischen Fünftligisten. "Als mich Tony Evans hierher berufen hat, ging ich davon aus, dass die Übernahme des Klubs durch ihn und sein Konsortium Veränderungen zur Folge haben würde. Mir selbst wurden etliche Versprechungen gemacht, keine davon wurde eingehalten", sagte Hamann auf der Vereinswebseite. Seine Entscheidung teilte er am Montagmorgen dem Klubchef Lord Snape mit. Mit Hamann als Trainer gelangen Stockport in 19 Spielen nur drei Siege.

Russland, Walentin Iwanow: Der ehemalige russische Nationalspieler und Olympiasieger Walentin Iwanow ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Das teilte der Russische Fußball-Verband am Dienstag mit. Iwanow hatte 1956 mit der sowjetischen Auswahl Olympiagold in Melbourne gewonnen und wurde 1960 Europameister. Der einstige Weltklassestürmer erzielte für seinen Klub Torpedo Moskau in 287 Spielen 124 Tore.

Schwimmen, Ian Thorpe: Der fünfmalige Schwimm-Olympiasieger Ian Thorpe hat auch beim Kurzbahn-Weltcup in Peking enttäuscht. Der Australier belegte in seinem ersten Rennen über 100 m Freistil trotz neuer Technik in 50,21 Sekunden nur den 15. Platz. Thorpe offenbarte in Peking erstmals seinen neuen Sprintstil, auf den ihn Starcoach Gennadi Turetski umgestellt hat. Ohne Erfolg: Thorpe schwamm erneut hinterher und war 2,1 Sekunden langsamer als sein Landsmann Kyle Morgan Richardson (48,11). Zum Einzug ins Finale fehlte dem 29-jährigen mehr als eine halbe Sekunde. Der elfmalige Weltmeister konzentriert sich mit Blick auf die Olympischen Spiele in London auf die 100 und 200 m Freistil.

NHL, Boston Bruins: Stanley-Cup-Champion Boston Bruins kommt in der NHL allmählich in Fahrt. Beim 6:2 der Bruins gegen die New York Islanders steuerte der deutsche Nationalspieler Dennis Seidenberg einen Assist zum zwischenzeitlichen 5:2 durch Nathan Horton bei. In der Tabelle der Eastern Conference liegt Boston nach dem sechsten Sieg im 13. Saisonspiel allerdings nach wie vor nur auf dem drittletzten Platz vor den Winnipeg Jets und Schlusslicht New York Islanders. Spitzenreiter sind die Pittsburgh Penguins. Nationaltorhüter Thomas Greiss war derweil beim 4:2 der San Jose Sharks gegen die Los Angeles Kings nur Zuschauer, er musste den Platz zwischen den Pfosten wieder für den Finnen Antti Niemi räumen. In der Tabelle der Western Conference sind die Sharks nach dem achten Saisonsieg im 13. Spiel Vierter hinter den Dallas Stars, den Chicago Blackhawks und den Edmonton Oilers.

NFL, Chicago Bears: Die Chicago Bears haben die Aufholjagd der Philadelphia Eagles in der nordamerikanschen Profiliga NFL beendet. Die Eagles um Quarterback Micheal Vick kassierten trotz einer zwischenzeitlichen 24:17-Führung noch eine 24:30-Niederlage. Chicago-Quarterback Jay Cutler avancierte mit seinen zwei Touchdown-Pässen im letzten Viertel zum Matchwinner. Chicago fuhr den dritten Erfolg in Serie ein und hat bei drei Niederlagen nun fünf Siege auf dem Konto. Philadelphia hingegen hat mit 3:5 eine negative Bilanz. Die "Adler" hatten nach schlechtem Saisonstart zuletzt zwei Siege nacheinander gefeiert.

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