Sport kompakt:Mitchell Weiser vor Wechsel zum FC Bayern

Der 1. FC Köln verliert sein großes Talent wohl an den FC Bayern, Schalke 04 ist an Rafael van der Vaart interessiert, Serena Williams verliert zum Auftakt gegen die Nummer 111 der Weltrangliste, viele deutsche Tennis-Profis kommen weiter, Besiktas Istanbul wird von der Europa League ausgeschlossen. Sport kompakt

Fußball, Bayern München: Der Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln verliert wohl wie erwartet sein größtes Talent Mitchell Weiser an Fußball-Rekordmeister Bayern München. Nach Informationen der Bild-Zeitung hat der FC dem U18-Nationalspieler die Freigabe erteilt, einzig die Höhe der Ablösesumme sei noch offen.

"Ich würde nach wie vor gerne zu den Bayern wechseln. Aber alles liegt am FC", sagte Weiser, dessen Vertrag noch bis 2013 läuft. Bei den Bayern soll der Sohn des ehemaligen Köln-Profis Patrick Weiser zunächst in der Regionalliga-Mannschaft eingesetzt werden.

Fußball, Schalke 04: Schalke 04 hat offenbar seine Fühler nach Rafael van der Vaart ausgestreckt. Zwischen dem Fußball-Bundesligisten und dem niederländischen Nationalspieler habe es bereits "intensiven Kontakt" gegeben, berichtet die Sport Bild.

Der 29-Jährige, dessen Vertrag beim englischen Erstligisten Tottenahm Hotspur noch bis 2014 läuft, wäre nach dem Verlust von Stürmerstar Raul ein adäquater Ersatz. Als Ablösesumme sind etwa zehn Millionen Euro im Gespräch. Van der Vaart hielt sich zunächst bedeckt. "Ich sage dazu derzeit nichts. Ich konzentriere ich mich einzig auf die EM", sagte der Nationalspieler der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf.

Oranje-Kollege Klaas-Jan Huntelaar würde einen Wechsel begrüßen: "Ich kenne die Personalpolitik meines Vereins nicht und mische mich da nicht ein. Aber Rafael ist ein Weltklasse-Spieler, der jedem Klub der Welt helfen kann - natürlich auch Schalke. Ein Transfer wäre super", sagte Schalkes Torschützenkönig.

Van der Vaart kennt Schalkes Trainer Huub Stevens noch aus seiner Zeit beim Hamburger SV, für die er von 2005 bis 2008 spielte. Anschließend wechselte der Spielmacher zu Real Madrid, ehe er 2010 bei Tottenham anheuerte. Mit den Londonern verpasste der EM-Teilnehmer in der vergangenen Saison die Champions League.

Fußball, AS Monaco: Fußball-Trainer Claudio Ranieri hat einen neuen Job gefunden. Der 60-Jährige, der Ende März beim italienischen Erstligisten Inter Mailand entlassen worden war, unterzeichnete einen Zweijahresvertrag beim AS Monaco.

Bei den Monegassen, die derzeit in der zweiten französischen Liga spielen, tritt Ranieri die Nachfolge des jüngst entlassenen Marco Simone an. Der gebürtige Römer Ranieri war zuvor unter anderem als Coach beim FC Chelsea, AS Rom und Juventus Turin aktiv.

Tennis, French Open: Ein deutsches Tennis-Trio mit Oldie Tommy Haas hat am Dienstag seine Auftakthürden bei den French Open gemeistert. Nach den überzeugenden Siegen der gesetzten Julia Görges und Florian Mayer behielt Qualifikant Haas in der Fortsetzung seiner Hängepartie gegen den Italiener Filippo Volandri die Nerven. Bei seinem rund 20-minütigen Auftritt machte er den 6:3, 0:6, 6:4, 6:4-Sieg perfekt. Das Spiel war am Montag bei 4:2-Führung für Haas im vierten Satz wegen Dunkelheit unterbrochen worden - und der 34-Jährige behauptete das Break.

"Ich war echt sehr überrascht, wie viele Deutsche hier mit Fahnen sind und mich anfeuern. Das ist immer wieder ein super Erlebnis - und deswegen mache ich's auch noch", sagte der 112. der Weltrangliste.

Völlig überraschend ausgeschieden ist dagegen Mitfavoritin Serena Williams. Die Amerikanerin verlor gegen die Weltranglisten-111. Virginie Razzano aus Frankreich mit 6:4, 6:7 (5:7), 3:6. Die Roland-Garros-Siegerin von 2002 hatte zuletzt die WTA-Turniere in Charleston und Madrid gewonnen und war 17 Spiele in Serie auf Sand unbesiegt. Für die 30-Jährige war es die erste Niederlage zum Auftakt eines Grand-Slam-Turniers bei ihrer 47. Teilnahme. Keine Blöße gaben sich dagegen die weiteren Titelaspiranten: Ohne Satzverlust blieben der sechsmalige Paris-Champion Rafael Nadal gegen Andrea Bolelli, Andy Murray gegen Tatsuma Ito und Maria Scharapowa gegen Alexandra Cadantu.

Mayer setzte sich gegen den Spanier Daniel Gimeno-Traver souverän 6:4, 6:2, 6:3 durch, Görges bezwang die aufstrebende Tschechin Lucie Hradecka mit 7:6 (7:1), 6:4. Damit sind von 15 gestarteten Deutschen acht weiter und sieben ausgeschieden. Mischa Zverev unterlag am Dienstag als einziger Deutscher mit 2:6, 7:6 (7:3), 4:6, 4:6 gegen Lokalmatador Julien Benneteau. Der Hamburger hat seit Wimbledon 2009 keine zweite Runde mehr bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht.

Fußball, Besiktas Istanbul: Die Uefa hat den türkischen Spitzenclub Besiktas Istanbul von der Teilnahme an der Europa League in der kommenden Saison ausgeschlossen. Wie türkische Medien am Mittwoch berichteten, ahndete die Europäische Fußball-Union mit dieser drastischen Maßnahme finanzielle Schwierigkeiten des Vereins. Die Aktie von Besiktas, wo die beiden ehemaligen Bundesliga-Profis Roberto Hilbert und Fabian Ernst unter Vertrag stehen, stürzte nach Bekanntgabe des Ausschlusses um neun Prozent ab. Schon in der vergangenen Spielzeit hatte die Uefa in der Türkei hart durchgegriffen und Fenerbahce Istanbul den Start in der Champions League verboten.

Polizeigewerkschaft fordert Stehplatz-Verbot

Fußball, Fankrawalle: Nach den jüngsten Ausschreitungen bei Fußballspielen will der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft keine Stehplätze mehr in den Stadien. "Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100.000 Euro fällig werden. Wem zudem strenge Leibesvisitationen nicht passen, der soll vor dem Stadion bleiben müssen", sagte Rainer Wendt der Neuen Osnabrücker Zeitung (Mittwoch-Ausgabe) kurz vor der Frühjahrstagung der Innenminister in Mecklenburg-Vorpommern. Dort soll auch über die Gewalt in Fußballstadien gesprochen werden.

Polizei-Gewerkschafter Wendt ist gegen weitere Gespräche von Politikern mit Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL). Bei der inneren Sicherheit sei es am Staat und nicht an DFB und DFL, die Spiegelregeln für empfindliche Geldbußen festzulegen. "Am Runden Tisch drehen sich die Teilnehmer meist nur im Kreis. Die Innenminister müssen sich endlich gegen die Borniertheit der Vereine und Ligen durchsetzen", forderte Wendt. Ligapräsident Reinhard Rauball hatte sich zuletzt gegen reine Sitzplatzstadien ausgesprochen. Das sei nicht verhandelbar, hatte Rauball betont und einen Selbstreinigungsprozess gefordert, bei dem vernünftige Fans auf Krawallmacher einwirken sollten.

Fußball-EM, Russland: Die russische Fußball-Nationalmannschaft hat auch ihren zweiten EM-Test nicht gewonnen. Das Team von Trainer Dick Advocaat kam am Dienstag in Nyon nicht über ein 0:0 gegen Litauen hinaus, das nicht für die Europameisterschaft qualifiziert ist. Im ersten Testspiel hatten sich die Russen von Uruguay am Freitag 1:1 getrennt. Das Advocaat-Team trifft bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) in der Vorrunde auf Tschechien, Polen und Griechenland. Die EM-Generalprobe steht am 1. Juni gegen Italien an.

Fußball, Inter Mailand: Der bisherige Interimscoach Andrea Stramaccioni wird bei Inter Mailand zur Dauerlösung. Der 36-Jährige unterzeichnete einen Dreijahresvertrag. Das bestätigte Vereinspräsident Massimo Moratti Dienstagabend auf der Homepage des Clubs. Stramaccioni war im März nach der Entlassung von Claudio Ranieri vom Junioren- zum Übergangstrainer des italienischen Fußball-Erstligisten befördert worden. In der abgelaufenen Saison belegte Inter nur den sechsten Platz und verpasste damit den Einzug in die Champions League.

Basketball, NBA: Die San Antonio Spurs haben auch das zweite Spiel der Halbfinal-Serie in der NBA gegen Oklahoma City Thunder gewonnen. Die Texaner setzten sich am Dienstagabend (Ortszeit) mit 120:111 (55:44) durch und führen die Best-of-Seven-Serie nun mit 2:0 an. Der Franzose Tony Parker erzielte 34 Punkte, der Argentinier Manu Ginobili steuerte 20 Zähler bei. Für Oklahoma trafen Kevin Durant (31 Punkte) und James Harden (30) am besten. In der ersten Playoff-Runde hatte Oklahoma Titelverteidiger Dallas Mavericks mit dem Deutschen Dirk Nowitzki ausgeschaltet. Die dritte von maximal sieben Partien des Endspiels der Western Conference steht am Donnerstag in Oklahoma an. Im Finale der Eastern Conference der nordamerikanischen Basketball-Profiliga stehen sich Miami Heat und Boston Celtics gegenüber. Miami hat das erste Spiel gewonnen.

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