Sport kompakt:Hleb vor Wechsel nach Wolfsburg

Laut Medienberichten soll der frühere Stuttgart-Profi schon in Niedersachsen sein, Lauterns Ilicevic ersetzt Eljero Elia beim Hamburger SV. FC Bayern verfügt über 64 Millionen Euro "freie Liquidität". Der DFB beschließt die Abschaffung der "Lex Leverkusen und Wolfsburg".

Kurzmeldungen

Olga Kaniskina hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Daegu/Südkorea ihren Titel über 20 Kilometer Gehen verteidigt. Die Olympiasiegerin aus Russland siegte am Mittwoch in 1:29:42 Stunden. Silber ging an die Chinesin Liu Hong (1:30:00), Bronze an die Russin Anisja Kirdjapkina (1:30:13). Beide deutsche Teilnehmerinnen kamen nicht ins Ziel: Die Wattenscheiderin Sabine Krantz stieg nach 10 Kilometern aus. Melanie Seeger aus Potsdam beendete den Wettkampf kurz vor Schluss, weil sie keine Disqualifikation riskieren wollte. Dann wäre ihre Teilnahme beim Weltcup-Finale geplatzt.

Werder Bremen - SC Freiburg

Bald in London: Per Mertesacker wechselt offenbar zu Arsenal. 

(Foto: dapd)

Felix Magath scheint der nächste Transfercoup gelungen zu sein. Der Trainer vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg soll sich laut übereinstimmenden Medienbericht mit dem Weißrussen Aliaksandr Hleb auf einen Vertrag geeinigt haben. Der 30-jährige Mittelfeldspieler steht zwar noch beim spanischen Topklub FC Barcelona unter Vertrag, hat bei den Katalanen aber keine sportliche Perspektive mehr und soll den Verein deswegen verlassen können. Nach Informationen des Fachmagazins kicker soll sich Hleb bereits zum Medizincheck in Wolfsburg befinden. Hleb könnte die Kreativabteilung beleben und den von Magath ausgemusterten Brasilianer Diego ersetzen. Hleb ist ein alter Weggefährte des VfL-Trainers aus Stuttgarter Zeiten und spielte zwischen 2000 und 2005 sowie in der Saison 2009/2010 beim VfB. Weitere Erfahrungen sammelte der 55-malige weißrussische Nationalspieler in England bei Arsenal London und Birmingham City.

Der deutsche Rekordmeister THW Kiel hat zum sechsten Mal den Supercup gewonnen. Der Handball-Pokalsieger setzte sich am Dienstagabend in München mit 24:23 (15:14) gegen den deutschen Meister HSV Hamburg durch. Vor 8681 Zuschauern in der Olympiahalle war Kim Andersson mit neun Treffern bester Werfer der Kieler. Für den HSV Hamburg erzielte Pascal Hens die meisten Tore (7). Am Samstag startet die neue Saison der Handball-Bundesliga.

Borussia Dortmund wird auch bei 40 Millionen Euro nicht schwach: Der deutsche Fußball-Meister soll ein entsprechendes Angebot des englischen Erstligisten Arsenal London für Nationalspieler Mario Götze abgelehnt haben. Das berichten die Ruhr Nachrichten. Die Offerte habe der erste Champions-League-Gruppengegner der Westfalen schon vor Wochen abgegeben. Der 19-Jährige hat beim BVB noch einen Vertrag bis 2014. "Wir bilden aus, aber wollen den Erfolg selbst ernten und nicht versilbern", hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf der Bilanz-Pressekonferenz am Montag erklärt. Sportdirektor Michael Zorc wollte sich zur Offerte der Londoner nicht näher äußern. "Wir wissen, dass Mario für die Mannschaften aus dem Champions-League-Lostopf eins sehr interessant ist", wird Zorc in den Ruhr Nachrichten zitiert.

Die 50+1-Regel im deutschen Profifußball bleibt bestehen, die "Lex Leverkusen und Wolfsburg" wird abgeschafft: Das Schiedsgericht des DFB hat am Dienstag dem Änderungsantrag von Hannovers Präsident Martin Kind zugestimmt. Damit können in Zukunft alle Bundesligisten mit Investoren zusammenarbeiten, die seit mehr als 20 Jahren im Verein aktiv sind. Das Schiedsgericht betonte zudem in seiner Urteilsbegründung, dass die 50+1-Regel im Kern mit deutschem und europäischem Recht vereinbar sei. Damit ist auch der seit Jahren anhaltende Streit zwischen Kind und dem Ligaverband endgültig zu den Akten gelegt. Der 96-Boss hatte zwischenzeitlich sogar mit dem Gang vor ein EU-Gericht gedroht, falls die Investorenregel bestehen bleibt. Kind hatte allerdings bereits am 5. Juli für eine überraschende Wende in dem Zwist gesorgt, als er bei der ersten Anhörung seinen Antrag geändert und für die Abschaffung der seit dem 1. Januar 1999 durch einen DFB-Paragraphen festgeschriebene "Lex Leverkusen und Wolfsburg" plädierte.

Ivo Ilicevic wechselt innerhalb der Fußball-Bundesliga vom 1. FC Kaiserslautern zum Hamburger SV. Der kroatische Nationalspieler soll in Hamburg einen Vierjahresvertrag unterschreiben. Ilicevic, der am Samstag bei der 0:3-Niederlage der Pfälzer gegen den FC Bayern München in der 90. Minute mit einer Roten Karte vom Platz gestellt worden war, soll dem Vernehmen nach in den vergangenen Wochen vehement auf einen Wechsel gedrängt haben. Beim HSV soll der 24 Jahre alte Ilicevic Nachfolger des zu Juventus Turin wechselnden Eljero Elia werden. Gazzetta dello Sport und Tuttosport schreiben übereinstimmend, der HSV und die Italiener hätten sich auf eine Ablöse von zehn Millionen Euro geeinigt. "Die zehn Millionen sind bei uns noch nicht angekommen", sagte Mediendirektor Jörn Wolf am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Man sei noch in Verhandlungen.

Trotz der rund 42 Millionen Euro teuren Einkaufstour vor dem Start der Bundesliga-Saison ist Bayern Münchens Festgeldkonto noch prall gefüllt. "Wir verfügen derzeit über eine freie Liquidität von 64 Millionen Euro", sagte Bayerns Geschäftsführer Karl Hopfner dem Fachmagazin 11 Freunde. Zwar werde der Umsatz nach der titellosen Saison geringer sein als im Vorjahr (350,2 Millionen Euro), dennoch sei der deutsche Rekordmeister weiterhin wirtschaftlich kerngesund. "Selbst wenn wir keine Gewinne machen, rutschen wir nicht gleich in die Verschuldung", sagte Hopfner mit Blick auf 206 Millionen Euro Eigenkapital.

Der Russe Alexander Kolobnew bleibt der einzige positiv auf Doping getestete Radprofi der 98. Tour de France. Der Weltverband UCI teilte mit, dass alle weiteren Tests negativ ausgefallen seien. Annähernd 500 Kontrollen waren während der Frankreich-Rundfahrt durchgeführt worden. "Das sind tolle Neuigkeiten. Es zeigt, dass sich Einstellung und Verhalten im Peloton verändert haben. Unser Sport ist auf dem richtigen Weg", sagte UCI-Präsident Pat McQuaid. Die Untersuchungen waren in den Labors von Chatenay-Malabry, Lausanne und Köln durchgeführt worden. Bei der Tour 2011 hatte die UCI mit der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD zusammengearbeitet.

Italiens Nationalmannschaftskapitän Gianluigi Buffon hat die Politik für den Streik in der italienischen Serie A mit verantwortlich gemacht. Diese habe maßgeblichen Anteil daran, dass der Streit um den neuen Lizenzspielervertrag zwischen der Fußballergewerkschaft (AIC) und der Liga eskaliert sei. "Ich habe den Verdacht, dass hinter der ganzen Geschichte die Absicht steckt, die Menschen vor den realen Problemen des Landes abzulenken", sagte der Nationaltorwart nach einem Bericht der Gazzetta dello Sport (Dienstag-Ausgabe) im Trainingslager der "Azzurri" in Coverciano. "Wenn in Italien politische Konfusion herrscht, wird zwei Wochen lang Staub rund um den Fußball aufgewirbelt", meinte Buffon.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: