Sport kompakt:"Mehr Sex, mehr Drogen"

Olympioniken erhalten in Vancouver Kondome und Handwärmer, Olic-Interview sorgt bei Bayern für Unruhe, Schumachers Arzt: "Wir sind soweit."

Sport kompakt

Ein "Phantom"-Interview von Ivica Olic sorgt beim FC Bayern für Wirbel. Völlig überrascht reagierte der Stürmer am Dienstag auf die Veröffentlichung eines angebliches Gesprächs mit der kroatischen Zeitung Vecernji, in dem er von Problemen zwischen van Gaal und Franck Ribéry und einem Ultimatum des FC Bayern an den Franzosen gesprochen haben soll. "Von diesen Zitaten stimmt nichts, aber auch gar nichts. Diese Äußerungen, die ich da angeblich gemacht hätte, sind frei erfunden", sagte Olic. Als "aberwitzig" bezeichnete Sportdirektor Christian Nerlinger in der Münchner tz die angeblichen Aussagen des 30 Jahre alten Angreifers, "ihm so etwas in den Mund zu legen, ist lächerlich. Ich habe gerade mit Ivica telefoniert. Er war geschockt". Olic selbst versicherte in einer Pressemitteilung, er habe kein Interview mit der Zeitung geführt, "sie haben mich lediglich nach dem Bundesligaspiel am Samstag gegen Mainz angesprochen. Ich sagte ihnen, dass ich Ribéry zu den besten Fußballern der Welt zähle, dass er aber drei Monate lang verletzt war und deshalb derzeit noch nicht spielt. Nicht mehr und nicht weniger". In dem fragwürdigen Interview vom Montag soll Olic gesagt haben, Ribéry habe Probleme mit dem Trainer. Zudem habe ihm der FC Bayern ein Ultimatum gestellt: "Entweder er unterschreibt einen neuen Vertrag bis zum März, oder der Coach wird nicht mehr auf ihn bauen". Van Gaal hat unterdessen Ribéry von einem Vereinswechsel abgeraten. "Ich würde an seiner Stelle bei Bayern bleiben, weil sie einen guten Trainer haben und immer besser werden", sagte der 58-jährige Coach im Bayerischen Fernsehen. Das Comeback des auch von Real Madrid umworbenen Franzosen in der Startelf lässt hingegen weiter auf sich warten. "Er trainiert seit zwei Wochen sehr gut", berichtete van Gaal: "Ribéry wird stärker denn je zurückkommen und er wird wieder ein so wichtiger Spieler wie es Robben im Moment für den FC Bayern ist."

Sport kompakt: Sicherheitskräfte in Vancouver. Die Athleten erhalten ein Safe-Kitt

Sicherheitskräfte in Vancouver. Die Athleten erhalten ein Safe-Kitt

(Foto: Foto: dpa)

Formel-1-Rückkehrer Michael Schumacher kann sich weder ausschließlich aufs Fahren konzentrieren. "Wir sind soweit", sagte sein Arzt Johannes Peil am Dienstag in Valencia der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Er ist jetzt wieder im normalen Zyklus und kann den normalen Umfang trainieren", erklärte der Chef der Sportklinik Bad Nauheim am Rande der Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo. Mercedes-Neuzugang Schumacher hatte sich vor einem Jahr eine Schädelbasisverletzung bei einem Motorradunfall zugezogen. Sein Comeback-Versuch im vergangenen Sommer für Ferrari war daran gescheitert.

"Sieh zu, dass du da wegkommst." (Rubens Barrichello auf die Frage, was er Nico Rosberg angesichts des übermächtigen Teamkollegen Michael Schumacher bei Mercedes raten würde)

Die Olympia-Organisatoren von Vancouver wünschen den Athleten auf Eis, Pisten und Hängen heiße Spiele. Jeder Teilnehmer an den Winterspielen wird ein sogenanntes "Safe-Kit" erhalten, in dem Kondome ebenso wie Leuchtstäbe und Handwärmer enthalten sind. "Bei so einer großen Veranstaltung haben Athleten, Betreuer und auch Zuschauer mehr Sex und konsumieren mehr Drogen", erklärte Projektmanagerin Gilliam Maxwell am Montag. "Sie können Spaß haben und Partys feiern, doch wir wollen dafür sorgen, dass es für sie sicher ist." Helfer in Superhelden-Kostümen werden vor Beginn der Winterspiele am 12. Februar die "Safe-Kits" verteilen.

Dem Olympia-Start der Nordischen Kombinierer Tino Edelmann aus Zella-Mehlis uns Björn Kircheisen aus Johanngeorgenstadt steht nichts im Wege. Die beiden Medaillen-Kandidaten haben am Dienstag in Oberstdorf ein vielversprechendes Training absolviert. "Es sieht wieder sehr gut aus. Tino trainiert bereits wieder leicht. Er ist auch schon von der Schanze gesprungen, aber mehr als drei, vier Sprünge wollten wir nicht riskieren. Wir können komplett Entwarnung geben", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Zu Kircheisen meinte er: "Die Erkältung ist noch da, aber auch er springt und zeigt sehr ansprechende Leistungen."

Die Formel-1-Kommission hat das Punktesystem für die kommende Saison noch einmal leicht verändert, damit sich Siege noch mehr auszahlen. Demnach soll der Abstand zwischen dem Gewinner (25) eines Grand Prix und dem Zweitplatzierten (18) sieben Punkte betragen. Der Dritte erhält 15 Zähler. Diese modifizierte Variante soll bis spätestens Donnerstag dem Motorsport-Weltrat des Internationalen Automobilverbandes FIA zur endgültigen Verabschiedung vorgelegt werden.

Die DFB-Spitze wird sich am Donnerstag nochmals intensiv mit dem neuen Vertrag für Joachim Löw beschäftigen. DFB-Chef Theo Zwanziger hatte bereits vor Wochen eine Handschlag-Verlängerung verkündet. Bundestrainer Löw hatte die Verlängerung seines bis zum Sommer laufenden Kontraktes aber noch an Bedingungen geknüpft. Das Verbands-Präsidium will das Thema auf einer Sondersitzung nun genau behandeln. Das bestätigte der DFB am Dienstag.

Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks stecken in der Krise. Die Texaner verloren am Montag (Ortszeit) bei den Utah Jazz mit 92:104 und kassierten damit erstmals in dieser Saison drei Niederlagen nacheinander. "Langsam muss man anfangen, sich Sorgen zu machen", sagte Nowitzki. Der Würzburger war mit 28 Punkten zwar erneut bester Werfer seines Teams, im desaströsen Schlussviertel der Mavericks konnte aber auch Deutschlands Basketball-Superstar die Pleite nicht mehr abwenden. Mit einer Bilanz von 30 Siegen und 18 Niederlagen liegt Dallas in der Western Conference der nordamerikanischen Basketball-Profiliga zwar immer noch auf Rang drei. Der Vorsprung auf die Konkurrenten schmilzt aber bedenklich.

Italiens Olympiasieger bei den Winterspielen in Vancouver (12. bis 28. Februar) werden fürstlich entlohnt - haben allerdings nur etwas davon, wenn sie ehrlich sind. 140.000 Euro zahlt das Nationale Olympische Komitee CONI seinen Athleten für eine Goldmedaille. 100.000 Euro müssen Dopingsünder an das CONI als Strafe entrichten.

Der frühere Bundesliga-Profi Augustine "Jay-Jay" Okocha will Vize-Präsident des nigerianischen Fußball-Verbands (NFF) werden. Der ehemalige Spielmacher von Eintracht Frankfurt, der 75 Länderspiele für Nigeria absolvierte und die Nationalmannschaft bei der WM 2002 als Kapitän angeführt hatt, hat in den Medien seines Heimatlandes seine Kandidatur für die Wahl am 28. August angekündigt. Der 36 Jahre alte Okocha, der vor rund zwei Jahren seine aktive Karriere beendete und sich als Geschäftsmann in der Haupstadt Lagos niedergelassen hat, arbeitet derzeit unter anderem in einer von der Regierung eingesetzten Kommission, die sich um die optimale Vorbereitung des Nationalteams auf die WM in Südafrika kümmern soll.

17 Jahre nach ihrem WM-Duell von Washington kommt es zur Revanche zwischen den beiden früheren Box-Champions Bernhard Hopkins und Roy Jones junior. Der bereits im vergangenen Jahr vereinbarte Kampf soll am 3. April in Las Vegas ausgetragen werden. Der mittlerweile 45 Jahre alte Hopkins und sein vier Jahre jüngerer Kontrahent standen sich 1993 in der US-Hauptstadt erstmals in einem WM-Mittelgewichtskampf nach Version der IBF gegenüber. Jones enttrohnte Titelverteidiger Hopkins damals nach einer einstimmigen Punktentscheidung.

Jochen Hecht und Dennis Seidenberg haben in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL am Montag (Ortszeit) Niederlagen mit ihren Clubs bezogen. Hecht verlor mit den Buffalo Sabres 4:5 bei Meister Pittsburgh Penguins, der einmal mehr im Kanadier Sidney Crosby seinen herausragenden Akteur hatte. Mit seinen Saisontreffern 35 bis 37 sorgte Crosby fast im Alleingang dafür, dass die Gastgeber im zweiten Drittel aus einem 1:3-Rückstand eine 5:3-Führung machten. Buffalo führt in der Nordost-Division der Liga noch mit fünf Punkten vor den Ottawa Senators. Seidenberg verlor mit den Florida Panthers beim zweiten Heimspiel binnen zwei Tagen 0:3 gegen die Anaheim Ducks. Damit drohen die Panthers im Osten wieder aus den Playoff-Rängen herauszufallen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: