Sport kompakt:Mario Götze verlängert beim BVB

Mario Götze unterschreibt in Dortmund einen Vertrag bis 2016. Franck Ribéry kann sich ein Karriere-Ende beim FC Bayern vorstellen - vor allem wegen Uli Hoeneß. Sebastian Vettel droht Ärger wegen seiner Entgleisungen, die deutschen Tischtennis-Teams erreichen bei der WM die Hauptrunde. Sport kompakt

Fußball, Borussia Dortmund: Nationalspieler Mario Götze hat die Spekulationen um einen Abschied von Borussia Dortmund endgültig beendet und den Vertrag beim deutschen Fußball-Meister vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2016 verlängert. Der 19-jährige Mittelfeldspieler, der derzeit nach überstandener Schambein-Entzündung vor dem Comeback steht, war in den vergangenen Monaten von mehreren europäischen Topklubs umworben. Der FC Arsenal soll angeblich sogar 40 Millionen Euro für das BVB-Talent geboten haben. Götze spielt seit seinem neunten Lebensjahr für den BVB, bestritt mit 17 Jahren sein erstes Bundesligaspiel und wurde ein Jahr später A-Nationalspieler. "Jeder weiß, wie wohl ich mich in Dortmund fühle", sagte Götze. Deshalb sei es ihm nicht schwer gefallen, den ursprünglich bis 2014 datierten Vertrag mit dem BVB vorzeitig zu verlängern. Die Mannschaft sei mit ihrer Entwicklung noch lange nicht fertig, so Götze: "Und ich möchte Teil dieser Entwicklung sein." Außerordentlich äußerte sich auch Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc: "Wir sind sehr froh, dass wir mit Mario einen weiteren gemeinsamen Schritt in die Zukunft machen."

Tischtennis, Weltmeisterschaft: Die deutschen Tischtennis-Damen stehen bei der Team-WM in Dortmund trotz einer herben Niederlage gegen Japan vorzeitig im Achtelfinale. Die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp verpasste mit dem 0:3 im vorletzten Vorrundenspiel gegen die Medaillenkandidatinnen aus Asien zwar den Gruppensieg und den direkten Einzug ins Viertelfinale, war aber nach dem 2:3 des letzten Gruppengegners Serbien (Mittwoch/13.00 Uhr) gegen Spanien nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz in Gruppe C zu verdrängen. Die zweit- und drittplatzierten Teams der Sechser-Gruppen qualifizieren sich für die Runde der letzten 16.

Die deutschen Tischtennis-Herren um Rekord-Euroapmeister Timo Boll haben ungeschlagen die Hauptrunde erreicht. Die Europameister gewannen auch ihr vorletztes Vorrundenspiel gegen Portugal mit 3:0. Ob Boll und Co. damit auch vorzeitig ins Viertelfinale einziehen konnten oder noch im letzten Vorrundenspiel am Mittwoch (16.00 Uhr) im direkten Duell mit Serbien um den Gruppensieg kämpfen müssen, entschied sich erst nach der Partie zwischen Serbien und Singapur am späteren Dienstagabend.

Formel 1, Sebastian Vettel: Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel droht nach dem Großen Preis von Malaysia Ärger: Wegen eines "Stinkefingers" gegen den Inder Narain Karthikeyan erwartet den Red-Bull-Piloten aus Heppenheim eine Strafe durch den Automobil-Weltverband FIA, zudem wird sich Vettel nach seiner Befehlsverweigerung, das Rennen in Kuala Lumpur vorzeitig aufzugeben, vor seinem Team Red Bull erklären müssen. Sebastian Vettel war am vergangenen Sonntag beim Überrunden des Inders Karthikeyan von dessen Hispania-Rennwagen der linke Vorderreifen aufgeschlitzt worden. Dadurch blieb der zweimalige Champion im zweiten WM-Lauf ohne Punkt. Die Szene mit dem erhobenen rechten Mittelfinger Vettels war von der Onboard-Kamera aufgezeichnet worden. Ein entsprechendes Foto wurde vom britischen Sender BBC verbreitet.

Fußball, FC Bayern: Franck Ribéry hat auf die Funktionäre seines Vereins FC Bayern München auf sehr eindrückliche Weise gelobt. Sie "sind ehrlich und den Spielern sehr nahe. Sie sind da, wenn man sie braucht. In anderen Clubs hat man das nicht", sagte Ribéry in einem Interview mit der Sportzeitung L'Équipe. Besonders Präsident Uli Hoeneß sei für ihn eine wichtige Person. "Ich weiß nicht, ob ich ohne ihn noch im Verein wäre." Inzwischen fühle er sich "total als Münchner", betonte Ribéry, der mit Jupp-Heynckes-Vorgänger Louis van Gaal arge Probleme hatte. Ribéry, der 2007 von Olympique Marseille zu den Bayern wechselte, ist davon überzeugt, dass er zur Zeit in München die "beste Saison" seiner Karriere absolviere. "Ich kann mir vorstellen, dass ich hier meine Karriere beende. Es läuft alles bestens, im Leben und auf dem Platz", sagte der 28-Jährige.

Zudem ist überraschend auch Bastian Schweinsteiger mit nach Marseille gereist. "Ich entscheide morgen, ob ich Bastian mit in den Kader nehme", sagte Trainer Jupp Heynckes der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag kurz vor dem Abflug nach Frankreich. Gegen den Tabellenneunten aus der Ligue 1 will der FC Bayern sich eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel in einer Woche erarbeiten. Schweinsteiger hatte nach neuerlichen Schwierigkeiten an seinem rechten Sprunggelenk ein weiteres Aufbautraining absolvieren müssen. Anfang Februar hatte sich der Mittelfeldakteur beim 2:0-Pokalsieg der Bayern beim VfB Stuttgart einen Außenbandriss am rechten Fuß zugezogen. Nach einem Monat Pause kam er bei den Heimsiegen gegen Hoffenheim und den FC Basel zu zwei Kurzeinsätzen, musste jedoch anschließend gegen Hertha BSC und im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Mönchengladbach wieder pausieren.

Fußball, Pizarro-Poker: Werder Bremens Klubchef Klaus Allofs rechnet bald mit einer Vertragsverlängerung seines Torjägers Claudio Pizarro. "Ich glaube, wir haben gute Karten. Wir haben ein sehr gutes Angebot vorgelegt. Da muss schon etwas sehr Interessantes für ihn kommen, damit er sich gegen Werder entscheidet", sagte Allofs im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Zuletzt hatte es Gerüchte über ein angebliches Interesse von Pizarros Ex-Club Bayern München gegeben. Laut Allofs ist der Verbleib des erfolgreichsten ausländischen Torschützen in der Geschichte der Fußball-Bundesliga unabhängig von Werders Erreichen der Europa League. "Das ist nicht entscheidend für unsere Verhandlungen", sagte Allofs. Der Vertrag des 33 Jahre alten Peruaners läuft noch bis 2013, ist aber im Sommer kündbar.

Fußball, 1860 München: Dieter Schneider (64) darf Präsident des Zweitligisten TSV 1860 München bleiben. Das wurde nach einer Aufsichtsratssitzung am Montagabend, an der auch Investor Hasan Ismaik teilnahm, mitgeteilt. Geschäftsführer Robert Schäfer sagte: "Es war eine sehr konstruktive Sitzung. Wir gehen gemeinsam in die Zukunft, mit Präsident Schneider, mit allen. Es wurde weder über Köpfe geredet, noch wurden Köpfe gefordert." Damit sind offenbar auch weitere Investitionen von Ismaik, der zuvor Schneiders Ablösung verlangt hatte, gesichert. Bis zu fünf Millionen Euro soll der Jordanier für die nächste Saison zuschießen.

Fußball, FC Chelsea: Laurent Blanc ist offenbar der Wunschkandidat für das vakante Teammanageramt beim FC Chelsea. Nach Informationen der britischen Tageszeitung The Times lockt Klubchef Roman Abramowitsch den Coach der französischen Nationalmannschaft mit einem Traumgehalt von umgerechnet 9,6 Millionen Euro pro Saison, damit er nach der EM-Endrunde im Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) nach London an die Stamford Bridge wechselt. Der Vertrag von Blanc mit dem französischen Fußball-Verband FFF endet im Sommer, eine Fortsetzung gilt als unwahrscheinlich. Sollte der Weltmeister von 1998 das Angebot annehmen, wäre er der höchstdotierte Teammanager auf der Insel. Bislang gilt Roberto Mancini von Manchster City als der Topverdiener unter den Trainern. Blanc würde die Nachfolge des Portugiesen Andre Villas-Boas antreten, der zu Beginn des Monats wegen Erfolglosigkeit entlassen worden war. Interimstrainer Roberto Di Matteo hat Chelsea wieder in die Spur gebracht und ins Champions-League-Viertelfinale geführt, seine Ablösung am Saisonende gilt aber als beschlossene Sache.

Fußball, 2. Liga: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird Konsequenzen aus den Vorfällen vom Zweitliga-Spiel Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt ziehen. Künftig wird der Kontrollausschuss nicht mehr beim DFB-Sportgericht beantragen, dass Fans bei Auswärtsspielen ihrer Mannschaft ausgeschlossen werden. "Bei uns ist wahrgenommen worden, dass die ausgesprochene Sanktion ihren Zweck nicht erfüllt hat", sagte Rainer Koch, Vizepräsident für Rechts- und Satzungsfragen beim DFB, am Dienstag Frankfurt/Main. Er geht davon aus, dass das Sportgericht als unabhängiges Gremium diese Strafe auch nicht mehr nach Fanausschreitungen aussprechen wird. Beim 4:0-Sieg der Frankfurter waren am Montagabend rund 1000 Eintracht-Fans trotz Verbots durch das DFB-Sportgericht ins Stadion gelangt. Koch, im Hauptberuf Richter am Oberlandesgericht München, will die Verantwortung für künftige Urteile aber nicht nur der Sportgerichtsbarkeit überlassen und forderte den gesamten Fußball auf, darüber nachzudenken: "Wir wollen die Liga und die Clubs mitnehmen und die Zeit bis zum Saisonende nutzen, damit wir uns für die neue Saison aufgestellt haben." Kein Thema seien Punktabzüge. Der DFB wolle die Vereine zu maximalen Gegenmaßnahmen motivieren.

Fußball, Hamburger SV: Der HSV steht vor der Verpflichtung eines neuen Stürmers. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts soll sich der Verein mit dem Letten Artjoms Rudnevs vom polnischen Erstligisten Lech Posen einig sein. Der Transfer soll allerdings nur bei Verbleib des HSV in der obersten Spielklasse zustande kommen. Der Verein wollte sich zu dem Spielerwechsel nicht äußern. Der 24 Jahre alte Nationalspieler hat für Posen in dieser Saison 18 Tore in 21 Erstliga-Spielen erzielt. Die Hamburger müssen Stürmer Mladen Petric ersetzen. Der zum Saisonende auslaufende Vertrag mit dem 31-jährigen Kroaten wird vom HSV nicht verlängert.

Fußball, Italien: Ein Nobody ist der neue Hoffnungsträger bei Inter Mailand: Inter-Boss Massimo Moratti feuerte am Montagabend den in die Kritik geratenen Cheftrainer Claudio Ranieri und ersetzte ihn durch Nachwuchs-Coach Andrea Stramaccioni. Der 36-jährige Römer, den bisher niemand in Italien als möglichen Nachfolger gehandelt hatte, hatte erst am Sonntag mit Inters Nachwuchsmannschaft die "NextGen Series" im Finalspiel gegen Ajax Amsterdam gewonnen, so etwas wie die Champions League der Nachwuchsteams. Stramaccioni ist damit bereits der dritte Inter-Coach in dieser Saison, denn Ranieri hatte erst im September vergangenen Gian Piero Gasperini beerbt.

Fußball, WM 2014: Die Europameisterschaft noch vor der Brust hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bereits mit der Suche nach einem geeigneten Quartier für WM-Endrunde 2014 begonnen. Derzeit tourt Wolfgang Wirthmann aus dem DFB-Organisationsstab quer durch Brasilien, um Trainingsquartiere genauer unter die Lupe zu nehmen. Erste Stationen waren die Städte Salvador, Belo Horizonte, Porto Alegre, Santos und Sao Paulo. Bereits im kommenden Jahr findet in Brasilien der Confed Cup als WM-Testlauf statt. Dazu erhält auch der neue Europameister, der in wenigen Wochen bei der EM in Polen und der Ukraine ermittelt wird, ein Ticket. Die Qualifikation zur WM beginnt Anfang September.

Fußball, Bundesliga: Boubacar Sanogo will wieder in Deutschland spielen. Der 29 Jahre alte Ivorer ist nach einem Gastspiel beim französischen Erstligisten AS Saint-Etienne bei seiner Familie in Bremen eingezogen, die schon früher nach Deutschland zurückgekehrt war. Dies berichtet die Sport Bild. "Mein großer Wunsch ist, noch einmal in der Bundesliga zu spielen", sagte Sanogo. Der Angreifer spielte für den 1. FC Kaiserslautern, den Hamburger SV, Werder Bremen und 1899 Hoffenheim.

Deutsche Tischtennis-Teams siegen bei WM

Tischtennis, Weltmeisterschaft: Deutschlands Tischtennis-Teams sind bei der Heim-WM weiter ungeschlagen. Die mitfavorisierten Herren mit Timo Boll an der Spitze gewannen in Dortmund auch ihr drittes Gruppenspiel 3:0 gegen Singapur. Neben dem WM-Dritten Boll punkteten Dimitrij Ovtcharov und Patrick Baum für die souverän spielenden Europameister. Gegen den EM-Dritten Portugal kann das Team an diesem Dienstag den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale schaffen.

Die DTTB-Damen stehen nach einem umkämpften 3:2 gegen Spanien so gut wie sicher im Achtelfinale. Das Kroppacher Duo Jiaduo Wu (2) und Kristin Silbereisen (1) gewann für die Auswahl des WM-Dritten drei Einzel. Im Kampf um den Gruppensieg trifft das Team von Trainerin Jie Schöpp am Dienstag auf Japan. Die Japanerinnen wurden bei ihrem Sieg gegen Polen von BVB-Profi Shinji Kagawa unterstützt.

Handball, Champions League: Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel und die Füchse Berlin stehen im Viertelfinale der Champions League vor lösbaren Aufgaben. Der THW bekommt es mit dem kroatischen Meister RK Zagreb zu tun, die Füchse treffen auf den spanischen Vertreter Ademar Leon. Zudem ergab die Auslosung am Dienstag das Spitzenspiel zwischen dem dänischen Meister AG Kopenhagen und Titelverteidiger FC Barcelona sowie das Duell zwischen dem slowenischen Meister RK Koper und Atletico Madrid. Die Hinspiele sind für den Zeitraum zwischen dem 18. und 22. April terminiert. Die Rückspiele finden zwischen dem 25. und 29. April statt.

Handball, Nationalmannschaft: Rekordnationalspielerin Grit Jurack hat offiziell das Ende ihrer Auswahlkarriere bekanntgegeben. "Es war eine schöne Zeit, aber jetzt ist es Zeit für den Abschied. Ich möchte mich mehr um meinen Sohn Lukas kümmern und den Weg für die Jüngeren frei machen", sagte die 34-Jährige am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Damit ist für die wurfgewaltige Linkshänderin nach 305 Spielen im Trikot der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) Schluss. Die Dänemark-Legionärin, seit 2004 in Diensten von Viborg HK, führt zudem mit 1579 Toren die interne DHB-Rangliste an.

Tennis, Masters: Roger Federer muss beim Mastersturnier in Miami schon früh abreisen: Der Weltranglistendritte verlor in der dritten Runde gegen den Amerikaner Andy Roddick 6:7 (4:7), 6:1, 4:6. Dieser trifft nun in der vierten Runde des mit 3,6 Millionen Euro dotierten Hartplatzturniers auf den Argentinier Juan Monaco. Es war der erst dritte Sieg Roddicks im 24. Duell mit dem Schweizer Federer, zudem brach Roddick Federers Serie von 77 Siegen in Folge gegen Spieler, die außerhalb der Top 20 der Weltrangliste platziert sind. "Ich habe gegen eine ehemalige Nummer eins verloren und nicht gegen jemanden, der gerade auf Rang 30 platziert ist", sagte Federer.

Auch Sabine Lisicki ist im Achtelfinale des mit 4,8 Millionen Dollar dotierten WTA-Hartplatz-Turniers von Miami knapp gescheitert. Die 22-Jährige verlor am Montag nach gutem Auftakt noch gegen Chinas French Open-Siegerin Li Na in 2:01 Stunden mit 6:3, 4:6, 2:6. Für Lisicki war es nach zuvor zwei Siegen die erste Niederlage gegen Na. Somit sind alle deutschen Spielerinnen in Miami ausgeschieden.

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