Sport kompakt:Löw mit Problemen

Bundestrainer Joachim Löw bangt um ein erfolgreiches Abschneiden bei der WM, Rallye Dakar wurde zum Dorgenschmuggel benutzt, Nowitzki mit formidabler Leistung.

Bundestrainer Joachim Löw bangt angesichts immer größerer Personalprobleme um ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika. "Die Situation ist ernst", sagte er der Bild-Zeitung. Dass er zum Start der Vorbereitung und beim ersten Testspiel gegen Malta auf mindestens zehn Spieler verzichten muss, sei "problematisch". Drei Wochen vor der Nominierung des vorläufigen Kaders erhöhte Löw zudem den Druck auf die WM-Kandidaten. "Unser Auswahlverfahren ist längst noch nicht abgeschlossen." Ex-Teamchef Franz Beckenbauer sieht Löw angesichts der Probleme "gefordert", vertraut ihm aber: "Jogi ist erfahren."

"Kurzarbeiter" Dirk Nowitzki hat seine sensationelle Freiwurfserie fortgesetzt und den Dallas Mavericks mindestens Platz drei nach der Hauptrunde der Western Conference in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gesichert. All-Star Nowitzki führte die Texaner mit 25 Punkten in nur 22 Minuten Einsatzzeit als Topscorer zum souveränen 117:94-Sieg bei den Los Angeles Clippers mit seinem deutschen Nationalmannschaftskollegen Chris Kaman. Für seine 25 Zähler benötigte Nowitzki nur 13 Versuche, versenkte alle seine drei Drei-Punkte-Würfe und verwandelte vier von vier Freiwürfen sicher. Damit baute der gebürtige Würzburger seine beeindruckende Serie von verwandelten Freiwürfe auf 72 in Folge aus. Damit fehlen ihm nur noch 25 zur NBA-Bestmarke von Michael Williams aus dem Jahr 1993.

Die Dakar Rallye in Argentinien und Chile im Januar ist offenbar zum Drogenschmuggel in großem Stil genutzt worden. Die spanische Polizei beschlagnahmte 814 Kilogramm Kokain in einem Lkw, der mit dem Rallye-Konvoi zurück nach Spanien verschifft worden war. Die Schmuggler hatten den Truck lackiert und mit Werbung beklebt, als gehöre er zum Rallye-Tross. Die Polizei nahm außerdem sieben Personen fest. Neben dem Kokain wurden 15.000 Ecstasy-Tabletten, 4,5 Kilogramm Haschisch, zwei Pistolen und 47.000 Euro Bargeld sichergestellt. "Der Schmugglerring stellte das Fahrzeug zur Verfügung und stattete es sogar mit technischem und logistischem Material aus. Der Truck sah aus, als ob er zur Rallye gehörte", sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Behörde wurde der Lkw von Bilbao nach Buenos Aires verschifft, mit Drogen beladen und schließlich für die Rückreise in den Konvoi geschleust.

Der ehemalige Manager des Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher, Willi Weber, kommt erneut wegen Untreue vor Gericht. Diesmal geht es um den Bankrott seiner früheren Stuttgarter Firma PPM Pole Position Marketing GmbH. Mit einem Finanztrick soll Weber die Firma zahlungsunfähig gemacht haben, um Forderungen von 1,2 Millionen Euro ins Leere laufen zu lassen. Die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen ihn und drei Frauen sei jetzt zugelassen worden, teilte das Landgericht Stuttgart am Dienstag mit. Bereits 2008 war Weber in Koblenz wegen Anstiftung zur Untreue zu einem Jahr Haft auf Bewährung und zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 360.000 Euro verurteilt worden. Zudem musste er 360.000 Euro als Bewährungsauflage an gemeinnützige Vereine zahlen. Damals ging es um seine Firma PPM Pole Position Merchandising GmbH, die Fanartikel der Rennfahrer-Brüder Michael und Ralf Schumacher verkaufte.

Der lange verletzte Tennis-Profi Nicolas Kiefer will bei den BMW-Open in München aufschlagen. Wie der Veranstalter der Internationalen Tennismeisterschaften von Bayern am Dienstag mitteilte, erhält die einstige Nummer 4 der Weltrangliste eine Wildcard für das am 3. Mai beginnende ATP-Turnier. "Ich hatte im letzten Jahr sehr viel Spaß in München und habe mich sehr gefreut, als Patrik Kühnen mir die Wildcard für sein Turnier angeboten hat", sagte Kiefer. Im vergangenen November hatte der 32-Jährige, der an der Leiste operiert wurde, sein letztes Turniermatch gespielt. Beim Masters Series Turnier in Rom plant Nicolas Kiefer sein Comeback.

Eigentlich war der Tag schon schlimm genug. Erst wurde Pierre Littbarski stundenlang beim Zahnarzt gequält, als er die Praxis am Montagnachmittag verließ, fiel er aus allen Wolken. "Ich habe auf meinem Handy einen Anruf von Dietmar Schacht erhalten, der mir mitteilte, dass ich und mein Trainerstab entlassen sind", sagte der Weltmeister von 1990 dem Sport-Informations-Dienst (SID), nachdem er kurz zuvor vom Liechtensteiner Vorzeigeklub FC Vaduz nach knapp eineinhalb Jahren gefeuert worden war. "Dass man mich nicht persönlich informiert und die Entscheidung im Internet verbreitet hat, sagt alles. Aber hier laufen die Uhren halt anders", sagte Littbarski, der am kommenden Freitag seinen 50. Geburtstag feiert. Neben dem Chefcoach wurden auch Schacht sowie der zweite Assistent Robert Jaspert mit sofortiger Wirkung freigestellt. Vaduz hat in der enttäuschend verlaufenen Rückrunde der Schweizer Challenge League, an der der Klub teilnimmt, nur ein Spiel gewonnen. In den vergangenen acht Liga-Partien holte der Klub ganze zwei Punkte und rutschte in der Tabelle auf den zehnten Platz ab. Nach dem 0:1 am Samstag bei Stade Nyonnais, der dritten Pleite in Folge, zogen die Klub-Verantwortlichen schließlich die Notbremse. "Der Verwaltungsrat hat die Entwicklung der letzten Wochen sehr ausführlich analysiert und entschieden, einen Wechsel in der sportlichen Führung vorzunehmen", teilte der ehemalige Super-Ligist auf seiner Homepage mit.

Die Sicherheitsvorkehrungen für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika genügen nach Ansicht von Experten des Deutschen Bundestags höchsten Ansprüchen. "Wir sind sehr beeindruckt von der Professionalität der Sicherheitskräfte, insbesondere auf Führungsebene, sowie den Vorbereitungen für die WM insgesamt", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Frank Hofmann (SPD), der dpa am Dienstag in Kapstadt. Deutsche Fans, die die WM besuchen wollten, sollten sich nicht verunsichern lassen. "Reißerische Schlagzeilen", vor allem der britischen Boulevardpresse, über angeblich enorme Sicherheitsrisiken hätten aus seiner Sicht keine sachliche Grundlage, betonte Hofmann zum Abschluss eines Informationsbesuchs in Südafrika. Der Politiker hob vor allem die geschickte Einbindung von Sicherheitskräften aus anderen Staaten - wie auch Deutschland - und internationalen Organisationen wie Interpol hervor. "Die Südafrikaner haben mit ihren WM-Vorbereitungen allen Grund, selbstbewusst zu sein", sagte Hofmann. Eine Garantie für einen erfolgreichen WM-Verlauf gebe es natürlich nicht, "dazu gehört auch viel Glück". Die Endrunde beginnt am 11. Juni. Das Finale findet am 11. Juli im Johannesburger Soccer City Stadium statt.

Der Ehemann von Ski-Olympiasiegerin Hilde Gerg ist unerwartet gestorben. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) auf seiner Internetseite mitteilte, starb Wolfgang Graßl am Montag im Alter von 40 Jahren in Berchtesgaden. Nach Medienberichten soll der DSV-Trainer an Herzversagen gestorben sein. "Der Tod von Wolfgang Graßl erschüttert uns. Wir trauern um einen beliebten Trainerkollegen, um einen Freund und sind in diesen schweren Stunden mit unseren Gedanken bei seiner Familie", sagte DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier. Graßl war seit 1992 als DSV-Trainer aktiv. 1998 führte er Hilde Gerg in Nagano als Damen-Technik-Coach zum Olympiasieg im Slalom. 2000 trat er von diesem Amt zurück. Zuletzt betreute er die alpinen Kaderathleten des DSV an den Christophorusschulen in Berchtesgaden.

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