Sport kompakt:Lob und Rückschlag für Schumacher

Williams lehnt eine Test-Ausnahme ab, Massa lobt die Entscheidung für Schumacher als Ersatzmann, ein überführter Radprofi steht vor seinem Comeback.

Das Williams-Team hat den Ferrari-Antrag für eine Test-Sondergenehmigung für Michael Schumacher abgelehnt. "Während wir Michael Schumachers Rückkehr in die Formel 1 begrüßen, ist es nun mal Fakt, dass jede Form von Tests in der Saison strikt verboten ist", sagte Teamchef Frank Williams der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Auch bei dem Toro-Rosso-Neuling Jaime Alguersuari, der in Ungarn erstmals in einem Formel-1-Wagen gefahren war, habe es keine Ausnahme gegeben. "Zum Wohle der Beständigkeit und Fairness lehnen wir daher Ferraris Antrag ab, vor dem Großen Preis von Europa zu testen", erklärte Williams.

Sport kompakt: Michael Schumacher muss weiter in einem alten Ferrari für sein Comeback testen.

Michael Schumacher muss weiter in einem alten Ferrari für sein Comeback testen.

(Foto: Foto: AFP)

Im ersten Interview nach seinem schweren Unfall hat Formel-1-Pilot Felipe Massa die Ferrari-Entscheidung gelobt, dass Rekordweltmeister Michael Schumacher ihn vertreten soll. "Er weiß, wie man gewinnt, er weiß, wie man fährt, und er ist großartig: Es war die beste Entscheidung, das Auto einem so fantastischen Menschen zu geben", sagte Massa in einem von Ferrari am Montag veröffentlichten Interview. Er selbst wolle so schnell wie möglich gesund werden, "um auf die Piste und ans Lenkrad des Ferrari zurückzukommen". Neun Tage nach seinem Unfall auf dem Hungaroring verließ der Brasilianer am Montag das Krankenhaus in Budapest und wurde nach Sao Paulo geflogen.

Der dreimalige brasilianische Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet will nach Zeitungsberichten 2010 als Eigentümer beim BMW-Sauber-Team einstiegen. Die Verhandlungen mit dem Schweizer Peter Sauber seien weit fortgeschritten und kurz vor dem Abschluss, berichtete der Estado de São Paulo (Montag). BMW hatte vorige Woche überraschend seinen Ausstieg aus der Königsklasse nach der laufenden Saison verkündet. Piquet wolle mit seinem Engagement auch die Formel-1-Karriere seines Sohnes Nelsinho Piquet (Renault) fördern, der vermutlich als Fahrer in das neue Team wechseln werde.

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat zwölf Tage vor den Weltmeisterschaften (15.-23. August) ein 92köpfiges Team mit 48 Männern und 44 Frauen für die Titelkämpfe in Berlin benannt. Bei der ersten Nominierung am 7. Juli hatten 74 Namen auf der Liste gestanden. Zu den Nachnominierten gehören auch der Leverkusener Ex-Weltmeister Charles Friedek trotz fehlender Dreisprung-Norm sowie Hürdensprinterin Carolin Nytra. Die Freundin von Sebastian Bayer (ebenfalls Bremen), Weltranglisten-Vierter im Weitsprung, hatte die Norm über 100 m Hürden zweimal klar erfüllt. Größte deutsche Sieghoffnungen sind Hochspringerin Ariane Friedrich (LG Frankfurt) und Marathonläuferin Irina Mikitenko (TV Wattenscheid).

Einen Toten und zahlreiche Verletzte gab es bei Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Fans bei Spielen der höchsten Fußball-Ligen in Honduras und Kolumbien. In Honduras starb ein Fan bei einer Schießerei zwischen Anhängern der Klubs Olimpia und Real Espana. Wie die Polizei mitteilte, seien zudem drei Menschen verletzt worden. Bereits in der vergangenen Woche waren beim Spiel zwischen Olimpia und Montagua zwei Fans ums Leben gekommen. Honduras befindet sich nach dem Sturz von Staatspräsident Manuel Zelaya am Rande eines Bürgerkrieges. In Kolumbien wurden derweil 14 Fans beim Gastspiel von Atletico Nacional bei Deportes Quindio verletzt, 30 Personen wurden festgenommen.

Der kasachische Radprofi Alexander Winokurow geht nach Ablauf seiner zweijährigen Dopingsperre am Dienstag beim Kriterium im südfranzösischen Castillon-la-Bataille erstmals wieder an den Start. Der 35-Jährige, der sein Comeback vor fünf Wochen in Monaco angekündigt hatte, wird damit sein erstes Rennen seit seinem Tour-Ausschluss am 24. Juli 2007 bestreiten. Der Olympia-Zweite von Sydney 2000 war damals mit Fremdblutdoping erwischt worden. Winokurow war vom kasachischen Radsport-Verband lediglich für ein Jahr gesperrt worden. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte allerdings nach einem Einspruch des Weltverbandes UCI die Strafe auf das übliche Maß von zwei Jahren ausgedehnt.

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