Sport kompakt:Lahm und Schweinsteiger "unverkäuflich"

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Der FC Bayern kontert José Mourinhos Avancen, Per Mertesacker erleidet einen Bruch, Ferrari kommt in der Teamorder-Affäre von Hockenheim glimpflich davon.

Bayern München hat die Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm erneut für unverkäuflich erklärt und damit allen Avancen von Real Madrid eine Absage erteilt. "Schweinsteiger ist unverkäuflich! Da kann kommen, wer will", sagte Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger der Bild-Zeitung: "Das gleiche gilt auch für Lahm und alle Identifikationsfiguren, um die herum wir unsere Mannschaft weiter aufbauen wollen." Real-Trainer José Mourinho soll Schweinsteiger beim Testspiel gegen Bayern mit den Worten "nächste Saison gehörst du mir" verabschiedet haben. Der spanische Topverein hatte schon die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira verpflichtet. Schweinsteiger besitzt beim deutschen Rekordmeister noch einen Vertrag bis 2012 - Mourinho spekuliert offenbar darauf, dass er den Mittelfeldstar 2011 für viel Geld kaufen kann. Nerlinger ist jedoch anderer Meinung: "Ich glaube, dass Bastian verlängern wird." Schließlich hatte der 26-Jährige erst jüngst in einem Interview erklärt, dass er sich sehr wohl beim FC Bayern fühle, der in der vergangenen Saison besser als Real Madrid gewesen sei: "Es kann sein, dass ich noch sehr lange beim FC Bayern bleibe - und erst nach der Karriere meine Auslandserfahrung mache."

Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm sollen nach dem Willen von Christian Nerlinger weiter vereint bleiben - beim FC Bayern. (Foto: ddp)

Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker hat sich einen Bruch des Augenhöhlenbodens und eine Platzwunde unter dem linken Auge zugezogen. Das ergab eine Röntgen-Untersuchung des 25-jährigen Verteidigers von Werder Bremen nach dem 6:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft im EM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan. Mertesacker war in Köln schon nach elf Minuten verletzt vom Platz gegangen, nachdem ihn Vaqif Cavadov mit dem Ellbogen im Gesicht getroffen hatte. Eine Operation sei nach der Diagnose der Ärzte nicht notwendig, teilte der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch mit. Für den Bundesliga-Hit von Werder am Samstag bei Bayern München fällt der Abwehrspieler mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Mertesacker soll in Bremen noch weiter untersucht werden.

Der Formel-1-Rennstall Ferrari ist in der Teamorder-Affäre von Hockenheim glimpflich davongekommen. Der Motorsport-Weltrat des Internationalen Automobilverbands Fia bestätigte am Mittwoch in Paris lediglich das bereits von den Rennkommissaren verhängte Bußgeld von 100.000 Dollar. Die Punkte in der WM- Wertung für den Doppelerfolg beim Großen Preis von Deutschland darf das Team nach Angaben des italienischen Fia-Delegierten behalten. Ferrari-Pilot Felipe Massa hatte bei dem Rennen seinen Teamkollegen Fernando Alonso angeblich auf Anweisung überholen lassen und ihm damit den Sieg geschenkt. Eine derartige Teamorder ist verboten.

Die deutschen Hockey-Frauen haben bei der Weltmeisterschaft in Argentinien das Halbfinale erreicht und treffen am Freitagmorgen auf den Turnier-Gastgeber. Der Mannschaft von Bundestrainer Michael Behrmann reichte am Mittwochabend in Rosario ein 1:0 (0:0) gegen Australien zum Einzug in die Vorschlussrunde. Den zweiten Finalisten ermitteln England und Titelverteidiger Niederlande. Das Tor des Tages gegen Australien erzielte Tina Bachmann im Anschluss an eine Strafecke in der 43. Minute. In der Abschlusstabelle der Gruppe A belegte Deutschland Platz zwei hinter den Niederlanden.

Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß ist skeptisch, ob Katarina Witt bei der Olympiabewerbung für 2018 eine gute Lösung als Nachfolgerin für den zurückgetretenen Willy Bogner ist. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Katarina Witt auch nur annähernd in der Lage ist, Willy Bogner zu ersetzen", sagte Hoeneß im Münchner Merkur. Gian Franco Kasper, Präsident der Internationalen Skiverbandes FIS, sieht durch den "Rücktritt selbst kein Problem. Eine Schwierigkeit aber ist, dass Willy Bogner der Münchner Kandidatur fehlen wird: Er war das Gesicht der Bewerbung".

Top-Favorit Fabian Hambüchen verzichtet bei den deutschen Turn-Meisterschaften an diesem Wochenende in Berlin auf zwei Geräte und kann seinen Mehrkampf-Titel damit nicht verteidigen. Aufgrund von Problemen am Rückfuß und der linken Achillessehne tritt der deutsche Mehrkampfmeister der vergangenen fünf Jahre am Sprung und am Boden nicht an. "Mein Ziel ist es, bei der Turn-WM in Rotterdam topfit an den Start zu gehen. Um dieses Vorhaben nicht zu riskieren und nach Rücksprache mit meinem behandelnden Arzt Johannes Peil, verzichte ich in Berlin auf meine starken Geräte Boden und Sprung", teilte der Mehrkampf-Europameister am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit.

Der ehemalige Ski-Rennläufer Hermann Maier nimmt an einem abenteuerlichen Rennen zum Südpol teil. Gemeinsam mit drei Österreichern wird der "Herminator" anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Südpol-Eroberung im Wettkampf gegen ein deutsches Team antreten. "Das ist absolut aufregend und einmalig. Für mich ist es eine Möglichkeit, etwas sehr Spezielles und Unvergessliches zu tun. Wer hat heutzutage schon die Chance, den Südpol mit Skiern zu erreichen?", sagte Olympiasieger Maier. Am 8. Dezember, einen Tag nach seinem 38. Geburtstag, fliegt der Österreicher nach Kapstadt. Anschließend geht es weiter zur russischen Antarktis-Station Novo, von wo aus Maier gemeinsam mit drei weiteren Österreichern seine außergewöhnliche Abenteuerreise startet. Für Hermann Maier, der in seiner Karriere zweimal Olympiagold, drei Weltmeister-Titel, viermal den Gesamtweltcup sowie 54 Weltcup-Rennen gewann, dürfte das Abenteuer seines Lebens allerdings nicht gerade zu einem Spaziergang werden. Während der 16-tägigen Expedition müssen die Teilnehmer eine Strecke von 400 Kilometern zurücklegen. Die Ankunft am Südpol ist für den 9. Januar geplant. Der Norweger Roald Amundsen erreichte am 14. Dezember 1911 vor seinem britischen Rivalen Robert Falcon Scott als erster Mensch den geografischen Südpol.

Titelverteidiger Spanien ist im Viertelfinale der Basketball-Weltmeisterschaft ausgeschieden. In einer Neuauflage des EM-Finales von 2009 unterlagen die Iberer am Mittwochabend in Istanbul gegen Serbien mit 89:92 (41:49). Matchwinner für die Serben, die in der Vorrunde noch gegen Deutschland verloren hatten, war Milos Teodosic mit einem spektakulären Dreier drei Sekunden vor der Schlusssirene. Beste Werfer bei den Serben waren Marko Keselj und Novica Velickovic mit je 17 Punkten. Bei den Spaniern konnte auch Juan Carlos Navarro mit 27 Zählern die Niederlage nicht verhindern.

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