Sport kompakt:Kubica aus dem Koma erwacht

Robert Kubica geht es nach seinem schweren Unfall etwas besser, Viktoria Rebensburg liegt mit Fieber im Hotel, St. Pauli gerät tiefer in Wettskandal. Sport kompakt

Robert Kubica ist nach einem kurzen Aufwachen aus dem künstlichen Koma für mindestens 24 Stunden wieder ruhig gestellt worden. Das teilte sein Formel-1-Rennstall Lotus Renault am Montag mit. Weitere Operationen sind aber möglich. Kubica sei am Montagorgen im Santa Corona Hospital von Pietra Ligure von den Ärzten kurz aufgeweckt worden und habe mit seinen Verwandten sprechen können. Er habe die Finger bewegen können, "was für den weiteren Genesungsprozess Mut macht", hieß es. Chirurg Mario Igor Rossello habe keinerlei Schwellung oder Infektion am rechten Unterarm von Kubica ausmachen können. "Das ist ein weiteres gutes Zeichen", schrieb das Team. Allerdings dauere es noch einige Tage, bis man wisse, ob der siebenstündige Eingriff mit insgesamt sieben Ärzten zu 100 Prozent erfolgreich war. Kubica werde zur Vermeidung von physischem Stress unter leichte Medikation gestellt, so dass er mindestens 24 Stunden schlafe. In der Zwischenzeit wollen die Mediziner entscheiden, wie sie die Ellbogen- und Schulterfrakturen des 26 Jahre alten Piloten behandeln, der am Sonntag bei einer Rallye in Italien verunglückt war.

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Fast völlig zerstört: Robert Kubicas Auto nach dem Unfall.

(Foto: AFP)

Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg hat einen Tag vor dem ersten Rennen der alpinen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen ihre Teilnahme am sogenannten "Hangbefahren" für den Super-G absagen müssen. Die 21-Jährige, die am Sonntag den Riesenslalom am Großen Arber in Zwiesel gewonnen hatte, blieb mit leichtem Fieber im Hotel. Ob ihr Einsatz im Super-G am Dienstag (11.00 Uhr) gefährdet ist, war zunächst unklar.

Nach einem Hooligan-Angriff auf zwei Polizeibeamte im Anschluss an das Spiel gegen Bayern München hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) schwere Vorwürfe gegen den 1. FC Köln erhoben. "Wenn ein Verein Ultras öffentlich hofiert, obwohl bekannt ist, dass es aus ihren Reihen in der Vergangenheit wiederholt zu massiven Gewalttätigkeiten gekommen ist, stellt sich die Frage nach der Mitverantwortung des Vereins", sagte der nordrhein-westfälische GdP-Vorsitzende Frank Richter: "Die GdP redet mit allen Fans, auch mit den Ultras. Aber bei brutaler Gewalt gibt es null Toleranz. Das erwarten wir auch von den Vereinen.2 In Köln hatten nach Darstellung der GdP mehr als 20 Mitglieder der Ultra-Gruppe "Wilde Horde" am Samstag einem Polizisten erst seine Dienstmütze entwendet und dann brutal auf den Beamten eingeschlagen, als dieser die Herausgabe seiner Mütze forderte. Nach Augenzeugenberichten sollen die Ultras immer wieder mit großer Wucht auf den Beamten gesprungen sein, als dieser längst wehrlos auf dem Boden lag. Auch der zweite Polizist und ein Mitarbeiter der Kölner Sportstättengesellschaft seien brutal angegriffen worden.

Der FC St. Pauli gerät immer tiefer in den Fußball-Wettskandal. Nach Recherchen des ARD-Magazins Fakt hat einer der Hauptverdächtigen auch Spieler der aktuellen Bundesliga-Mannschaft der Hamburger der Spielmanipulation bezichtigt. Bei seinen Vernehmungen brachte Marijo C. die Namen von insgesamt sechs ehemaligen und aktuellen Profis des Klubs ins Spiel. Darüber hinaus sind weitere Spiele der Hamburger unter Verdacht geraten. So finden sich in den Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft Hinweise auf die Partie am 12. September 2008 beim 1. FC Kaiserslautern, die St. Pauli mit 1:4 verlor. Damit würden insgesamt sieben Spiele des heutigen Erstligisten untersucht. Seit den Enthüllungen des ehemaligen St.-Pauli-Profis Rene Schnitzler bestanden bereits Verdachtsmomente bei fünf Begegnungen der Hanseaten aus dem Jahr 2008. Marijo C. nannte bei seinen Vernehmungen insgesamt zwei weitere. Vom FC St. Pauli war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

1899 Hoffenheim muss zwei Spiele auf seine Neuerwerbung Edson Braafheid verzichten. Diese Entscheidung des Sportgerichts teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mit. Der niederländische Nationalspieler hatte wegen rohen Spiels in der Partie zwischen Hoffenheim und dem 1. FC Kaiserslautern (3:2) Rot gesehen. Damit fällt der Abwehrspieler für die Begegnungen bei seinem ehemaligen Club Bayern München und gegen den 1. FC Köln aus. Braafheid hatte 341 Sekunden nach seiner Debüt-Einwechslung die Rote Karte von Schiedsrichter Peter Sippel (München) nach einem Foul an seinem Gegenspieler Christian Tiffert gesehen. Das Urteil ist rechtskräftig, teilte der DFB weiter mit.

FIFA-Präsident Jospeh Blatter rechnet nun doch mit einer Sommer-WM 2022 in Katar. "Zum jetzigen Zeitpunkt liegt das Thema auf Eis. Alles ist auf Sommer festgelegt", sagte Blatter der BBC. Vor einem Monat noch hatte sich der Chef des Fußball-Weltverbandes wegen der extremen Hitze in Katar für eine Verlegung des Turniers in die Winterzeit ausgesprochen. Nun sagte Blatter dem britischen Sender: "Wer hat zuerst gesagt, dass wir im Winter spielen sollen? Es war Franz Beckenbauer, dann Michel Platini und die Vereinigung der Profifußballer. Ich favorisiere weder das eine noch das andere. Ich habe gesagt, dass Winter nicht nur Januar oder Februar ist." Eine Delegation aus Katar habe kürzlich die FIFA-Zentrale in Zürich besucht und klar gemacht, dass die WM in den Sommermonaten gespielt werde, sagte Blatter. Den Überlegungen, einige Partien in Nachbarstaaten auszulagern, erteilte der Verbandsboss eine Absage. "Alle 64 Matches werden in Katar gespielt", sagte der 74-Jährige.

Bundesliga-Gründungsmitglied Eintracht Braunschweig winkt eine rosige Zukunft. Die bundesweit einmalige Bürgerbefragung über den Ausbau eines Fußballstadions bestärkte den Optimismus beim Tabellenführer der 3. Liga. "Dieses Ergebnis schweißt uns alle noch fester zusammen", kommentierte Eintracht-Präsident Sebastian Ebel das unerwartet eindeutige "Ja". Von 65 301 Einwohnern, die am Sonntag zur Wahl gingen, stimmten 60,3 Prozent für die Modernisierung des traditionsreichen Eintracht-Stadions an der Hamburger Straße.

Claudia Pechstein verliert auch nach Ablauf ihrer Zweijahressperre am Dienstag ihre Unterstützung durch die Sportfördergruppe der Bundespolizei. Darüber informierte Staatssekretär Christoph Bergner vom Bundesinnenministerium am Montag in Berlin. Sie müsse weiter ihren Dienst als Vollzugsbeamte der Bundespolizei leisten, sagte Bergner. Als offizielle Begründung gab das BMI an, dass Pechstein keine Chance mehr auf eine Teilnahme an Olympischen Spielen habe und zudem die Plätze in der Fördergruppe jüngeren Athleten vorbehalten seien. In den vergangenen Wochen hatte Pechstein durch Krankschreibungen und Urlaubsanträge im Dienst gefehlt. Zugleich trainierte sie für ihr Comeback.

Cristiano Ronaldo hat im Wettschießen mit Weltfußballer Lionel Messi nachgelegt und Real Madrid zum 17. Saisonsieg geführt. Der portugiesische Superstar steuerte am Sonntag zum 4:1 (3:0)-Erfolg der Madrilenen gegen Real Sociedad San Sebastian seine Saisontore 23 und 24 (21./42. Minute) bei. Damit zog Ronaldo mit dem Argentinier vom FC Barcelona gleich, der am Samstag alle Treffer beim 3:0 gegen Atlético Madrid erzielt hatte. Nach dem 22. Spieltag führt Barca die Tabelle mit sieben Punkten Vorsprung vor den "Königlichen" an, bei denen Mesut Özil gegen San Sebastian in der 83. Minute ausgewechselt wurde. Kaká (8.) hatte Madrid in Führung gebracht, Alvaro Arbeloa markierte mit einem Eigentor (72.) den einzigen Treffer für die Gäste. Für den Schlusspunkt sorgte Madrids neuer Stürmer Emmanuel Adebayor (89.).

Ein Experte hat den Hamburger SV von möglichen Fehlern rund um das abgesagte Fußball-Derby gegen den FC St. Pauli freigesprochen. Der Münchner Gutachter Yves Kessler bescheinigte dem Bundesligisten, dass sich der Rasen in sehr gutem Zustand befinde und bei der Verlegung keine Fehler begangen worden seien, teilte der HSV auf seiner Internetseite mit. Lediglich die nicht zu kontrollierenden extremen Witterungsbedingungen hätten zur Unbespielbarkeit des Platzes geführt. Das Derby in war nach zweitägigem Dauerregen wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt worden. In 48 Stunden war laut Aussage des deutschen Wetterinstituts so viel Niederschlag gefallen wie in den vergangenen zehn Jahren im gesamten Februar nicht. Wie Stadionchef Kurt Krägel betonte, habe Bodenfrost in den Niederlanden ein früheres Ausstechen des aus dem Nachbarland geholten Rollrasens verhindert. Als neuer Spieltermin ist der 16. Februar im Gespräch.

Tabellenführer AC Mailand hat auf dem Weg zum 18. italienischen Meistertitel einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Das Team des ehemaligen Bayern-Kapitäns Mark van Bommel kam beim FC Genua nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Nach dem zweiten Remis nacheinander ist der Vorsprung vor dem Verfolger SSC Neapel, der sich mit 2:0 (1:0) gegen den AC Cesena durchsetzte, auf drei Punkte zusammengeschrumpft. Meister Inter Mailand konnte den Patzer hingegen durch einen 5:3 (2:1)-Sieg gegen den AS Rom in einem turbulenten Spiel nutzen und rückte mit 44 Punkten auf den dritten Rang der Serie A vor. Der Rückstand auf den Stadtrivalen Milan beträgt nur noch fünf Zähler. Lazio Rom konnte dagegen den Rückstand auf Milan nicht verkürzen. Der Europapokalsieger von 1999 musste sich mit einem 1:1 (1:0) gegen Chievo Verona begnügen und rutschte auf Platz vier ab.

Handball-Bundesligist DHC Rheinland steht vor der Insolvenz. Geschäftsführer Heinz Lieven wird nach Informationen des Vereins vom Montag an diesem Dienstag beim Insolvenzgericht in Düsseldorf den Antrag stellen. Die Mannschaft des Tabellenletzten aus Dormagen wird möglicherweise am Mittwoch bei den Füchsen Berlin und am Sonntag gegen MT Melsungen noch zwei Begegnungen in der Bundesliga bestreiten. Ob die Partie gegen Melsungen stattfindet, sei allerdings sehr unwahrscheinlich, hieß es. Den Spielern, Trainer Kai Wandschneider, dem Sportlichen Leiter Thomas Dröge und drei Mitarbeitern der Geschäftsstelle wird zum 15. März gekündigt.

Die Miami Heat gewinnen in der NBA trotz einer schwächeren Vorstellung von LeBron James weiter wie sie wollen. Das Team aus Florida holte beim 97:79 gegen die Los Angeles Clippers den sechsten Sieg nacheinander und bleibt Spitzenreiter Boston Celtics in der Eastern Conference dicht auf den Fersen. Der Rekordmeister aus Boston, der in der Nacht zum Montag 91:80 gegen die Orlando Magic gewann, hat 38 Siege und zwölf Niederlagen auf dem Konto. Miami hat eine Bilanz von 37: 14 vorzuweisen. James erwischte gegen die Clippers einen schlechten Tag. Mit zwölf Punkten lieferte der siebenmalige Allstar seine bislang schwächste Saisonleistung ab. Bester Werfer der Heat war Dwyane Wade mit 28 Punkten. Für die Gäste aus L.A., die weiterhin auf den am Knöchel verletzten deutschen Nationalspieler Chris Kaman verzichten mussten, sammelte Blake Griffin 21 Zähler.

Fußball-Profi André Schürrle vom Bundesligisten FSV Mainz 05 wird der deutschen U 21-Nationalmannschaft am Mittwoch im Länderspiel in Griechenland fehlen. Der Angreifer habe sich den kleinen Zeh gebrochen und müsse einige Tage mit dem Training aussetzen, teilte der FSV mit. Ob Schürrle den Mainzern am Sonntag in der Bundesliga-Partie beim 1. FC Köln zur Verfügung steht, soll sich erst gegen Ende dieser Woche entscheiden.

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