Sport kompakt:Klose in Quarantäne

Die Kinder des Bayern-Stürmers haben Schweinegrippe, eine Maus beendet Fußballspiel in Portugal, Hochspringerin Friedrich litt unter Versagensängsten.

Sport kompakt

Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose steht mit seiner gesamten Familie wegen der Schweingrippe bis auf weiteres unter Quarantäne. Nachdem sich seine beiden Söhne Luan und Noah mit dem Virus infiziert hatten, war der Angreifer von Bayern München am Dienstag auch nicht ins Trainingslager der Nationalmannschaft nach Bonn gereist. Klose ist selbst nicht infiziert, kann aber wegen der Isolierung zunächst nicht an Trainingseinheiten teilnehmen. Seine für Sonntag vorgesehene Anreise zur DFB-Auswahl für das Spiel gegen die Elfenbeinküste am nächsten Mittwoch in Gelsenkirchen ist nach Angaben von Bayern München noch nicht gesichert.

Sport kompakt: Anreise zur Nationalmannschaft ungewiss: Miroslav Klose muss derzeit zu Hause bleiben.

Anreise zur Nationalmannschaft ungewiss: Miroslav Klose muss derzeit zu Hause bleiben.

(Foto: Foto: ddp)

Bayern-Profi Thomas Müller muss auf sein Debüt in der Fußball-Nationalmannschaft noch warten. Der Angreifer des deutschen Rekordmeisters Bayern München wird nicht wie zunächst geplant zum Kader des A-Teams für das Testländerspiel am kommenden Mittwoch gegen die Elfenbeinküste stoßen. Der 20-Jährige soll stattdessen bei der U 21 bleiben und nach der Partie in Nordirland an diesem Freitag auch zum Aufgebot der Junioren-Auswahl am Dienstag in San Marino gehören. Darauf verständigte sich Bundestrainer Joachim Löw mit U-21-Coach Rainer Adrion, teilte der DFB am Donnerstag mit. Ursprünglich hatte Müller nach dem wegen des Todes von Torwart Robert Enke mittlerweile abgesagten Test am Samstag gegen Chile zur Nationalmannschaft reisen sollen. "Ich habe die aktuelle sportliche Situation heute noch einmal intensiv mit Rainer Adrion erörtert und wir haben uns aus sportlichen Gründen darauf verständigt, dass Thomas Müller beide EM-Qualifikationsspiele bei der U 21 absolvieren wird", sagt Löw. Der Bundestrainer hat für das Spiel gegen die Westafrikaner 21 Akteure in seinem Kader.

Nach dem ehemaligen Renault-Teamchef Flavio Briatore will auch der frühere Chefingenieur Pat Symonds gegen seine langjährige Formel-1-Sperre vor Gericht ziehen. Der Brite werde sich Briatores Klage gegen den Automobil-Weltverband FIA anschließen, berichtete die Londoner Tageszeitung The Guardian am Donnerstag. Beide waren von der FIA als Drahtzieher des fingierten Unfalls des Ex-Renault-Piloten Nelson Piquet Jr. beim Singapur-Rennen 2008 verurteilt worden. Briatore wurde im September für unbefristete Zeit aus allen Motorsport-Serien verbannt, Symonds für fünf Jahre ausgeschlossen. Briatores Klage soll am 24. November vor einem Pariser Gericht verhandelt werden. Der Italiener verlange neben der Aufhebung der Sperre auch einen Schadenersatz von mindestens einer Million Euro, hieß es. Dies gehe aus der Klageschrift hervor. Demnach wirft Briatore dem Welt-Motorsportrat der FIA unter Vorsitz des damaligen Verbandschefs Max Mosley vor, er sei "von einem maßlosen Verlangen nach persönlicher Rache geblendet" gewesen.

Torjäger Patrick Helmes steht fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss vor dem Comeback im Dress von Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Helmes sei wieder voll im Teamtraining und werde in der Hinrunde auf jeden Fall noch spielen, sagte Sportchef Rudi Völler. Bayer ist am 22. November im Spitzenspiel bei Bayern München zu Gast. In der vergangenen Saison war Helmes mit 21 Toren treffsicherster Bayer-Spieler.

Die deutsche Hochsprung-Rekordlerin Ariane Friedrich hatte vor der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin Versagensangst. "Direkt vor der WM war es die Hölle. Ich selbst hatte mir Druck aufgelegt, hinzu kam die Erwartungshaltung von außen", sagte sie in einem Interview mit der Fachzeitschrift Leichtathletik. "Ich hatte Angst zu versagen, auf der anderen Seite habe ich ständig an mich geglaubt. Da bin ich an meine Grenzen gestoßen." In Berlin war die Frankfurterin WM-Dritte geworden. Zwei Monate vor dem Heim-Titelkampf hatte sie mit 2,06 Meter einen neuen nationalen Rekord aufgestellt und war zur Favoritin avanciert.

Eine Maus hat in Portugal 22 Profi-Fußballer vorzeitig unter die Duschen geschickt. Wegen eines vom kleinen Nager verursachten Flutlicht-Ausfalls musste das Liga-Pokalspiel zwischen SC Portimonense und Academica de Coimbra am Mittwochabend in der 51. Minute abgebrochen werden. Das Tier habe im Municipal-Stadion in Portimao im Süden Portugals an einem Stromkabel geknabbert, berichteten Medien am Donnerstag. Das Spiel zwischen dem Zweit- und dem Erstligisten sei so schlecht gewesen, dass die Maus wohl mit Absicht agiert habe, mutmaßte eine Zeitung. Im Dunkeln tappten plötzlich nicht nur die 1200 Zuschauer im Stadion, sondern unzählige vor den TV-Schirmen, denn das Spiel wurde live übertragen. Die Teams und die meisten Zuschauer warteten nach Medienberichten eine halbe Stunde im Stadion vergeblich auf die Fehlerbehebung, bevor der Schiedsrichter die Begegnung gemäß Reglement endgültig abbrach.

Real Madrids früherer Präsident Lorenzo Sanz hat erneut Ärger mit der Justiz. Diesmal wurde der 66-Jährige unter dem Verdacht des Schmuggels von Kunstgegenständen sowie der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung festgenommen, wie die spanische Presse am Donnerstag berichtete. Nach einem mehrstündigen Polizeiverhör in Madrid kam er unter Auflagen wieder frei. Dem Unternehmer wird zur Last gelegt, vor vier Jahren Gemälde aus seinem Privatbesitz im Wert von 7,5 Millionen Euro ohne die entsprechenden Genehmigungen nach Italien ausgeführt zu haben. Die Bilder seien als Anzahlung für den italienischen Fußballclub AC Parma gedacht gewesen, den Sanz damals für 27,5 Millionen Euro erwerben wollte. Der Kauf war letztendlich gescheitert. Der frühere Vereinsboss wies die Vorwürfe zurück. Es handele sich um einen Irrtum. Sanz war bereits vor einem Jahr unter Betrugsverdacht festgenommen worden. Er soll damals mit zwei Komplizen in einer Bank im südspanischen Córdoba gefälschte Schuldscheine und Überweisungsaufträge vorgelegt haben. Von 1995 bis 2000 hatte Sanz an der Spitze der "Königlichen" gestanden. Später kaufte er den spanischen Erstligisten FC Málaga, dessen Vorsitzender sein Sohn Fernando ist.

Der italienische Radprofi Matteo Priamo ist vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen Dopinghandels für vier Jahre gesperrt worden. Dies teilte das Gericht am Donnerstag in Lausanne mit. Priamo darf bis 26. Februar 2013 keine Rennen fahren. Der CAS verurteilte Priamo wegen einer Aussage von dessen ehemaligem Teamkollegen und Doping-Kronzeugen Emanuele Sella. Dieser hatte angegeben, im vergangenen Jahr von Priamo mit dem Epo-Präparat Cera versorgt worden zu sein. Auf den Handel von Dopingmitteln steht laut Code der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA eine Sperre von vier Jahren, im Gegensatz zur Zwei-Jahres-Sperre bei erstmaligem Dopingmissbrauch. Der 27-jährige Priamo, der 2008 ein Etappe beim Giro d'Italia gewonnen hatte, war zuvor von Italiens Anti-Doping-Tribunal aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Dagegen hatte das italienische olympische Komitee Coni vor dem Cas geklagt. Die Richter in Lausanne sahen Priamos Vergehen als "ausreichend erwiesen" an.

Fünf Wochen nach seinem Außenbandriss im Knöchel will Mehrkampf-Europameister Fabian Hambüchen (Niedergirmes) erstmals wieder einen kompletten Mehrkampf turnen. Der 22-Jährige signalisierte am Donnerstag seinen Start beim Finale um die lukrative Champions Trophy am Sonntag (14 Uhr) in Stuttgart. Um seinen linken Fuß zu schonen, wird der Ex-Weltmeister allerdings nicht am DTB-Pokal teilnehmen, das Weltcup-Turnier wird am Freitag und am Samstag ebenfalls in der Porsche-Arena ausgetragen. Den Olympia-Dritten am Reck, der wegen seiner Blessur im Oktober die Weltmeisterschaften in London auslassen musste, lockt bei der mit insgesamt 220.000 Euro dotierten Turnierserie der Gesamtsieg, für den ein Nobelauto im Wert von 60.000 Euro ausgelobt wurde. Obwohl Hambüchen bei der dritten von vier Stationen in Hannover pausierte, liegt er in der Gesamtwertung mit 16 Punkten auf dem zweiten Platz, nur einen Zähler hinter Vorjahressieger Maxim Dewiatowski aus Russland.

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